Michail Ryklin

 4,7 Sterne bei 3 Bewertungen

Lebenslauf

Michail Ryklin ist als Schriftsteller, Essayist und Philosoph eine der pronociertesten Figuren des intellektuellen Lebens in Russland und bedeutender europäischer Philosoph. Er ist Mitglied der Moskauer Akademie der Wissenschaften und hatte zahlreiche Gastprofessuren inne, u.a. in Paris, Strasbourg, New York und Berlin. Michail Ryklin steht in Russland für einen intensiven philosophischen Dialog mit Westeuropa. So ist er Herausgeber und Übersetzer u.a. von Jacques Derrida, Michel Foucault und Theodor W. Adorno, auch hat er 1977 die erste russische Ausgabe des »Moskauer Tagebuchs« von Walter Benjamin herausgegeben.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Michail Ryklin

Cover des Buches Mit dem Recht des Stärkeren (ISBN: 9783518124727)

Mit dem Recht des Stärkeren

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Erschienen am 28.08.2006
Cover des Buches Kommunismus als Religion (ISBN: 9783458710103)

Kommunismus als Religion

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Erschienen am 17.03.2008
Cover des Buches Verschwiegene Grenze (ISBN: 9783935300308)

Verschwiegene Grenze

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Erschienen am 01.10.2003

Neue Rezensionen zu Michail Ryklin

Cover des Buches Leben, ins Feuer geworfen: Die Generation des Großen Oktobers (ISBN: 9783518427736)
Sikals avatar

Rezension zu "Leben, ins Feuer geworfen: Die Generation des Großen Oktobers" von Michail Ryklin

Eine Familiengeschichte – aber nicht nur …
Sikalvor 5 Jahren

Klappentext: „Himmelsstürmer“ hießen die jungen Leute, die 1917 für die Oktoberrevolution brannten und sich dem radikalen Umbau der Gesellschaft verschrieben hatten. Viele endeten tragisch: Im Lager an der Kolyma oder in den Kellern der Lubjanka, dem berüchtigten Moskauer Geheimdienstgefängnis. Es waren die Schüler und Gefährten Lenins, die den Gewaltexzessen seines Nachfolgers Stalin zum Opfer fielen.

 

Michail Ryklin ist Philosoph und Autor zahlreicher Publikationen über Russland. Mit diesem Buch hat er sich einem Kapitel seiner Familiengeschichte gewidmet. Lenins einstige Schüler wurden später zu Stalins Opfern – wie tragisch und prekär dieser Teil der russischen Geschichte ist, wird hier von Ryklin mit viel ohne zu beschönigen erzählt.

 

Gleich zu Beginn fragt sich der Autor, warum er sich diesem Kapitel seiner Geschichte nicht schon früher angenommen hat. Damals, als die noch am Leben waren, die ein Teil der Oktoberrevolution waren. Doch vermutlich brauchte auch dieses Thema seine Zeit um zu reifen.

 

Man liest über Opfer ohne Namen, über Täter, die neben den Opfern bestattet wurden, über Folter und Gewalt, die wie selbstverständlich erscheinen, über Helden und Verräter. Eine Tragödie, wie sich der Verlauf der Geschichte darstellt – die Vorfahren des Autors lebten für Lenins Idee, hatten sogar eine Führungsrolle in der Jugendorganisation Komsomol inne bevor sie dem Terror Stalins zum Opfer fielen.

 

Ryklin gelingt es beeindruckend, seine persönliche Geschichte mit der des russischen Volkes zu verweben. Er stützte sich auf Archivmaterial, auf gut gehütetes Quellenmaterial, welches erst nach dem Ende der Sowjetunion freigegeben wurde.

 

Diese Familiengeschichte sowie den Einblick in die politischen Umbrüche Russlands nach dem Ende der Zarenherrschaft  finde ich ein wichtiges Stück Zeitgeschichte. Gerne vergebe ich dafür 5 Sterne.

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