Cover des Buches Eskorta (ISBN: 9783608501025)
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Rezension zu Eskorta von Michal Hvorecky

Rezension zu "Eskorta" von Michal Hvorecky

von Kathchen vor 15 Jahren

Rezension

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Kathchenvor 15 Jahren
In "Eskorta" wird die Geschichte von Michal Kirchner erzählt. Michal kam 1973 in Prag zur Welt als Resultat einer Zweckehe. Denn seine Eltern waren beide homosexuell, doch durften sie ihre Leben nicht so führen, wie sie es gerne wollten und um den Schein zu wahren, heirateten sie und bekamen ein Kind. Wie eine ganz normale Familie. Nach innen sah das ganz anders aus. Die verschiedenen Liebschaften der Eltern gingen ein und aus, um Michal wurde sich nicht so richtig gekümmert. Doch nach Durchsuchungen des Staates und Verhaftungen durfte die Familie Kirchner nach Westberlin umziehen. Jahre später kehrte Michal mit seinem Vater nach Bratislava zurück. Doch es war nicht mehr die Stadt, die er einst verlassen hatte, alles hatte sich verändert. Schließlich findet Michal eine Anzeige in einer Zeitung über eine Eskortfirma, die sich "Eskorta" nannte. Michal bewarb sich und wurde sofort genommen und innerhalb kurzer Zeit wurde er zu einem der Vorzeigeexemplare und er war äußerst beliebt bei den Frauen. Doch eines Tages trifft er ein Mädchen und diese Begegnung veränderte sein gesamtes Leben. Die Geschichte von Michal wird überaus rasant erzählt. Hvorecky lässt seinen Lesern kaum Zeit mal etwas über das Gelesene innezuhalten. Doch das sehe ich keinesfalls negativ. Denn dieses Rasante, Schnelllebige passt sehr gut zum Inhalt des Romans. Das Buch ist in vier Teile unterteilt. Der erste Teil handelt von Michals Kindheit bis zu seiner Einstellung bei Eskorta, im zweiten Teil geht es um seine Arbeit bei Eskorta, im dritten Teil geht es über sein Treffen mit einem Mädchen, bzw. einer jungen Frau und der letzte Teil behandelt die Folgen, die aus dem dritten Teil entstehen. Ich muss sagen, der zweite Teil war mir etwas zu langatmig. Mir hätte es nichts ausgemacht, wenn über die ein oder andere Beziehung weniger berichtet worden wäre. Dafür ging mir seine Kindheit etwas zu schnell, vorallem vor dem politischen Hintergrund hätte sie ruhig etwas ausführliches ausfallen können. Das Ende war für mich sehr überraschend und wahrscheinlich eher unrealistisch, aber dennoch muss ich sagen, dass es für mich einfach zu dem gesamten Buch passt und im Nachhinein kann ich mir kein besseres, befriedigenderes Ende vorstellen, als das hier. Der Roman lässt sich sehr gut und flott lesen und ich hatte ihn innerhalb von ca. 2 Tagen durch. Der Inhalt hingegen war nicht so leicht verdaulich für mich. "Eskorta" ist ein sehr guter und interessanter Roman, den ich sehr gerne gelesen habe.
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