Cover des Buches Charles Manson (ISBN: 9783854453444)
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Rezension zu Charles Manson von Michal Welles

Befremdlich und Interessant zugleich

von gedankenchaotiin vor 9 Jahren

Rezension

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gedankenchaotiinvor 9 Jahren
Ich muss ehrlich gestehen, ich habe, nachdem ich das Buch gelesen habe, lange gebraucht, um mich zu dieser Rezension aufzuraffen.
Nicht etwa, weil mir dieses Buch nicht gefallen hat oder dergleichen, sondern eher weil ich einfach nicht richtig wusste, wie ich mich unmittelbar nach dem Lesen ausdrücken sollte.
Nicht, dass es jetzt unbedingt besser ist, aber ich möchte trotzdem versuchen, meine Eindrücke ein wenig zu verdeutlichen.

1969 erschüttert eine grausame Mordserie die ganze Welt. Die hochschwangere Schauspielerin Sharon Tate und vier ihrer Freunde werden auf grausamste Art und Weise hingerichtet.
Schon bald werden die Täter gefunden: Der Manson-Clan. Sharon Tate und ihre Freunde schienen einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort und auch, wenn Charles Manson als Oberhaupt nicht als derjenige gilt, der die Morde beging, gab er sie doch in Autrag und verbüßt dazu bis heute eine lebenslange Haftstrafe.

Der Anfang des Buches beginnt mit einem Vorwort von Mark Benecke und auch, wenn das Buch nun wahrlich keinen Grund zum Schmunzeln hat, wenn man den Hintergrund betrachtet, hat Mark Benecke es geschafft.
Der Forensiker nimmt - wie in seinen eigenen Büchern auch - kein Blatt vor den Mund, schreibt sein Vorwort so, wie es ihm gerade in den Sinn kommt.

Den weiteren Verlauf des Buches erlebt der Leser aus der Sicht der Autorin Michal Welles. Sie beginnt über Charles Manson zu recherchieren und besucht ihn schließlich nicht nur einmal im Gefängnis. Oftmals erlebt sie fast alle Gesichter des Charles Manson und weiß selbst nicht, wie sie sich ihm gegenüber verhalten soll.
Aber eines weiss sie: Dieser Mann fasziniert sie und sie möchte mehr von ihm erfahren, mehr davon, wieso er zum Mörder wurde, mehr davon, wer Charles Manson wirklich zu sein scheint.

Der Schreibstil hat mir durchaus gefallen, gerade der Teil des Buches, in welchem Charles Manson selbst zu Wort kommt und etwas aus seinem Leben erzählt.
Ich muss allerdings auch sagen, dass ich mit einem Punkt wirklich meine Probleme hatte und das eher aus.. ich weiss nicht, wie ich es richtig ausdrücken soll, aber ich glaube, es waren eher Probleme moralischer Art und welche, die meinen Beschützerinstinkt aufflammen ließen.
Bei ihren Besuchen im Krankenhaus nimmt sie ihre kleine Tochter mit, welche Charles Manson sogar die kämmt und ihn wie eine Art Puppe frisiert.
Ich persönlich fand es wirklich schon ein bisschen befremdlich und ich bin mir wahrlich nicht sicher, ob ich meinen Sohn, wirklich in die Nähe eines solchen Menschen gelassen hätte, egal wie sehr er sich - wie er auch selbst sagt - im Gefängnis verändert hätte.

Bis heute hat er einige Gnadengesuche vergeblich gestellt und wird vermutlich seinen Tod im Gefängnis finden.
Ich persönlich fand es durchaus interessant einen Einblick in die Hintergründe und Taten des Charles Manson zu bekommen und würde dieses Buch durchaus weiterempfehlen. Auch wenn längst nicht über alle Hintergründe berichtet wurde.
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