Nachrichten aus fernen Welten
Michal Witkowski erzählt von "Lubiewo", einem Strand in Polen, der ein Treffpunkt der Tunten war. Jetzt ist er voller modischer Gays, die Gefahr und das Abenteuer sind nicht mehr sehr groß.
Damals als die Tunten die der Autor erzählen, erfinden, gestehen läßt, noch auf der Suche waren nach "Kerlen", solche für die gilt: "einer mit Abitur ist kein richtiger Kerl.".
Eine Geschichte von Erniedrigung, Hoffnung, Wünschen, Verzweiflung - sehr fremd und weit entfernt. Man braucht Mut, um das Buch zu lesen, aber Witkowski verrät sie nicht, seine Gesprächspartner und ihre Geschichten, sanft ist er mit ihnen, bei aller Derbheit und Hemmungslosigkeit, sehr menschlich und beeindruckend.
"Es reicht, die Zigarette ein bißchen anders zu halten, keinen Schnurrbart zu tragen und dann all diese Worte. In den Worten steckt ihre Kraft. Sie haben nichts, alles müssen sie sich erlügen, erspinnen, erdichten. Heute kann man für Geld alles verändern: Geschlecht, Augenfarbe, Haare ... Für Phantasie ist da kein Platz mehr. Deshalb sind sie lieber arm und "amüsieren sich"."