Michel Bergmann

 4,2 Sterne bei 143 Bewertungen

Lebenslauf

Michel Bergmann wurde 1945 als Kind jüdischer Eltern in einem Internierungslager in Basel geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Paris und seine Jugend anschließend in Frankfurt am Main. Dort absolvierte er eine Ausbildung bei der „Frankfurter Rundschau“ und arbeitete als freie Journalist, Regisseur und Produzent. Er verfasste Drehbücher für Film und Fernsehen und produzierte verschiedene Werbefilme, TV-Serien und Dokumentarfilme in den USA, Frankreich und Afrika. 2010 veröffentlichte er mit „Die Teilacher“ seinen Debütroman.

Neue Bücher

Cover des Buches Der Rabbi und der Kommissar: Du sollst nicht lügen (ISBN: 9783453429734)

Der Rabbi und der Kommissar: Du sollst nicht lügen

Erscheint am 13.08.2025 als Taschenbuch bei Heyne.

Alle Bücher von Michel Bergmann

Cover des Buches Mameleben (ISBN: 9783257247527)

Mameleben

(23)
Erschienen am 25.09.2024
Cover des Buches Die Teilacher (ISBN: 9783423444613)

Die Teilacher

(20)
Erschienen am 18.04.2024
Cover des Buches Weinhebers Koffer (ISBN: 9783311151197)

Weinhebers Koffer

(16)
Erschienen am 27.02.2025
Cover des Buches Herr Klee und Herr Feld (ISBN: 9783423444620)

Herr Klee und Herr Feld

(13)
Erschienen am 18.04.2024
Cover des Buches Machloikes (ISBN: 9783423444637)

Machloikes

(6)
Erschienen am 18.04.2024
Cover des Buches Alles was war (ISBN: 9783423444606)

Alles was war

(6)
Erschienen am 18.04.2024

Neue Rezensionen zu Michel Bergmann

Cover des Buches Mameleben (ISBN: 9783257247527)
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Rezension zu "Mameleben" von Michel Bergmann

eight_butterflies
Mutterfigur im Zwiespalt

Dieses Buch ist ein bewegendes Porträt der wichtigsten Frau im Leben eines Mannes, seiner Mutter. Voller Liebe und Bewunderung und zugleich voller von Zerrissenheit gezeichneter Abstoßung zeichnet Michel Bergmann die Gründe und Abgründe der komplexen und schwierigen Beziehung zu seiner Mutter.


Charlotte wird 1916 geboren und wächst als Jüdin in Deutschland auf. Aufgrund der politischen Umstände muss sie auf ihre schulische Laufbahn verzichten und flieht nach Frankreich. Während des Zweiten Weltkriegs verliert sie fast ihre gesamte Familie im Holocaust. Ihren Sohn Michel bringt sie 1945 in einem Flüchtlingslager in der Schweiz zur Welt. Gemeinsam ziehen sie nach dem Krieg nach Frankfurt, wo sie ein neues Leben beginnt und später wieder heiratet.


Michel beschreibt seine Mutter mit zahlreichen Adjektiven, die ihre kühle, fordernde Art und ihre ambivalente Liebe zu ihrem Sohn umschreiben. „Sie liebt mich, so wie sie zu lieben vermag, besitzergreifend, mit aller Besessenheit und allen Einschränkungen, daran habe ich keinen Zweifel.“ Er schildert Szenen wie diese in all ihrer Toxizität: „Während sie auf mich einredet, mich kleinmacht und mir tonnenweise Schild auflädt, grüßt sie lächelnd nach links und rechts und beschwört mich, gefälligst ein freundliches Gesicht zu machen, ihr zuliebe. Irgendwann ist die Beschimpfung jäh zu Ende und auch ich habe umgehend zu schweigen. Sie bestimmt es. Jetzt muss es fröhlich werden an unserem Tisch.“ Und zugleich gelingt es dem Autor seine Bewunderung für seine Mutter zum Ausdruck zu bringen, wie sie aussieht, wie sie sich durchsetzt, wie sie kämpft, wie sie sich kleidet, wie sie raucht, ihr Habitus. 


In der Summe entsteht in mir beim Lesen ein Verständnis für diese Frau und ihr Leben, für dessen Tragik zwischen historischen Ereignissen und den Mühlen der Zeit gefangen. Ich leide bei den psychischen Wirkungen auf Seiten des Sohnes mit und gerate während der Lektüre selbst in einen Strudel aus Anziehung und Abstoßung.


Der Roman ist dicht erzählt, voller Fakten und Wendungen, so dass man sich wundert, was alles in ein Leben passt. Die Erzählweise ist flüssig und lässt das Buch in einem Rutsch lesen. Süchtig machend, aber wirklich kein einfaches Buch.

Guter Beginn der Reihe, wenn auch mit Luft nach oben

Henry Silberbaum ist kein Rabbi, wie er im Buche steht. Er liebt Kriminalromane, Polohemden, seine Espressomaschine und sein Rennrad. Aber auch seine Schüler und die Bewohner des Jüdischen Seniorenstifts in Frankfurt liegen ihm am Herzen. Als eine alte Dame überraschend stirbt, ist sich der Rabbi sicher: Das war Mord! Doch keiner glaubt ihm. Kann er den brummigen Kommissar Berking davon überzeugen, der ihn kürzlich verhaftet hat? Henry riskiert seinen Job, um die Wahrheit zu finden. Und plötzlich befinden sich der Rabbi und der Kommissar mitten in einem lebensgefährlichen Mordkomplott.


Der Einstieg fiel mir nicht ganz so leicht, da mir der Ton ein wenig zu angestrengt leicht und witzig erschien, aber sobald ich mich einmal daran gewöhnt hatte, wurde es doch noch ganz unterhaltsam.
Es wird auch schon direkt zu Beginn sehr viel Wert darauf gelegt, dass Rabbi Henry Silberbaum kein gewöhnlicher Rabbi ist - ganz gleich, ob man selber überhaupt eine Vorstellung davon hat, wie ein Rabbiner zu sein hat; ich jedenfalls hatte eigentlich gar kein festgelegtes Bild vor Augen.
Zumindest wird der Rabbi mit seiner lockeren Art schnell sympathisch, auch wenn ich zwischendurch das Gefühl hatte, dass es doch recht oberflächlich bleibt.

Dass Henry Silberbaum, dem Krimifan, dann der Tod einer älteren, herzkranken und vermögenden Frau ein wenig seltsam erscheint, während weder der Notarzt noch der Hausarzt oder gar der hinzugezogene Kommissar hier etwas Verdächtiges wahrhaben wollen, ist natürlich keine wahnsinnig neuartige Idee, aber immerhin lässt sich der Kommissar schnell überzeugen, dem Ganzen nachzugehen. Dieser wird jedoch schnell von einem Richter an weiteren Nachforschungen gehindert und ermuntert daraufhin Henry eigene Nachforschungen anzustellen und unterstützt ihn mit Ratschlägen und kleineren Erkundigungen.
Die sich entwickelnde Dynamik zwischen dem Rabbi und dem Kommissar fand ich - gerade nach ihrem schwierigen, wenn auch humorvollem Start - dabei wirklich gelungen, obwohl es zwischenzeitlich so gewirkt hat, als hätte der ebenfalls titelgebende Kommissar im Grunde nur eine Nebenrolle.
Ich bin gespannt, ob seine Rolle im zweiten Buch der Reihe größer wird und ich mir dann auch seinen Namen merken kann, denn was wirklich auffällig war, dass wirklich ständig vom „Rabbi“ und dem „Kommissar“ die Rede war und ihre Namen dagegen nur relativ selten genannt wurden, wobei Henry da ganz klar im Vorteil war, da er zumindest zwischendurch von verschiedensten Figuren direkt mit Namen angesprochen wurde.

Richtig gut gefallen hat mir, dass wir hier mal ganz nebenbei sehr viel Einblick in jüdisches Leben erhalten, wobei der Rabbi auch immer wieder verschiedenste Dinge näher erläutert.
Was ich allerdings ziemlich schwach fand, waren die Frauenfiguren. Sie waren mir alle zu sehr schmückendes Beiwerk, die meist nur sehr oberflächlich angelegt waren. (Etwas, was mir dann ganz besonders im Hinblick darauf sauer aufgestoßen ist, als Henry dann auch noch der Meinung war, dass man immer Autor und Werk voneinander trennen sollte und dabei dann ausgerechnet auf Roman Polanski und seine Filme verwiesen hat…)

Der Fall an sich bzw. die Ermittlungen verliefen teilweise doch sehr klischeehaft. Der Rabbi, der sich seiner Sache sicher ist, aber von allen Seiten Steine in den Weg gelegt bekommt und nur mit viel Hilfe und verschiedensten Tricks Beweise sammeln kann und die Verdächtigen, die eindeutig schuldig sind, sich aber scheinbar aus allem rauswinden können… Besonders spannend wurde es also nicht, aber es war doch launig genug, dass ich problemlos am Ball bleiben konnte und sogar Lust habe, auch noch mal ins nächste Buch zu schauen, um herauszufinden, ob sich das Ganze vielleicht doch noch steigern konnte.


Fazit: Dieser Krimi bietet durchaus gute Unterhaltung. Zwar kann er nicht mit der großen Spannung aufwarten und einige Dinge schienen noch nicht ganz ausgereift, aber gerade die Dynamik zwischen dem Rabbi und dem Kommissar konnte im Verlaufe der Handlung punkten und der launige Ton konnte mich - nach einer kleinen Eingewöhnungsphase - über viele Dinge hinwegsehen lassen. (3,5 Sterne)

Cover des Buches Der Rabbi und der Kommissar: Du sollst nicht morden (ISBN: 9783453441293)
Jana_hat_buechers avatar

Rezension zu "Der Rabbi und der Kommissar: Du sollst nicht morden" von Michel Bergmann

Jana_hat_buecher
Toller Hauptcharakter aber Rest solala

Rabbi Henry Silberbaum lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. Mit seiner unkonventionellen Art macht er sich nicht nur Freunde. Als eine Frau aus seiner Gemeinde kurz nach ihrem gemeinsamen Gespräch stirbt, stellt er Nachforschungen an und hat schnell das Gefühl, dass mit ihrem Tod etwas nicht stimmt. Mit der Hilfe eines befreundeten Kommissars undanderen Bekannten begibt er sich auf Tätersuche und findet die Person mit einigen Irrungen und Wirrungen.

Eigentlich mochte ich den Charaktere Henry sehr gerne, aber im Bezug auf andere Personen im Buch war es mir etwas zu lasch. Ich fande es gut, dass einige jiddische Worte und Bräuche dem Leser näher gebracht wurden und der Krimi auch Humor beweist. Trotzdem konnte es mich nicht ganz überzeugen und ich denke, dass ich aus der Reihe nichts mehr lesen werde (der SUB ist eh hoch genug).

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