Rezension zu "Das schönste Mädchen der Welt" von Michel Birbæk
In diesem Roman geht es um Leo, der mit einigen Ereignissen aus seinem Leben zu kämpfen hat.
Der Einstieg in diesen Roman hat mir schon ziemlich gut gefallen. Es geht los mit einem Tinder Date und die Tinder Welt wird hier wirklich witzig und realitätsnah beschrieben. Allerdings muss ich sagen, dass der Protagonist Leo für mich hier teilweise unsympathisch rüber kommt. Er wirkt überheblich. Ziemlich von sich überzeugt. Er interessiert sich sehr für Musik und fühlt sich hier allwissend. Ich bin da eher auf dem Stand, dass sich über Geschmack wirklich streiten lässt. Außerdem bedrängt er eine verheiratete Frau. Sie empfindet das zwar nicht so unangenehm, wie ich das bewerte, sondern fühlt sich eher geschmeichelt. Dieser Roman ist aber halt auch von einem Mann geschrieben und dem muss ich sagen, nein heißt nein!
Außerdem beschäftigt sich der Roman intensiv mit dem überraschenden Tod von Prince. Als Hommage an diesen Künstler ist der Roman wirklich gelungen. Für mich waren viele neue Informationen über Prince zu finden. Außerdem hatte ich den Hype um seinen Tod gar nicht so mitbekommen, wie hier beschrieben. Allerdings muss ich auch sagen, dass mich das persönlich auch nicht so berührt, wie Autor und Protagonist.
Am bewegensten in der Geschichte sind wohl Leos Schicksalsschläge, die wirklich tragisch sind. Seine Vergangenheit hat mich sehr berührt. Und ich mag es, wie der Autor in diesem Zusammenhang über Freundschaften spricht, zweite Chancen und Vergebung.
Wäre der Protagonist nicht so übermäßig von sich selbst überzeugt, wäre das wirklich ein perfekter Roman gewesen.