Cover des Buches Das verlorene Kind (ISBN: 9783352008863)
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Rezension zu Das verlorene Kind von Michel Bussi

Stilistisch gewöhnungsbedürftig und viele Unstimmigkeiten

von anushka vor 7 Jahren

Rezension

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anushkavor 7 Jahren
Marianne Augresse jagt eine Gruppe Räuber. Ein Überfall ist schiefgelaufen, zwei der Räuber sind tot, einer verletzt und ein weiterer auf der Flucht. Die Ermittlungen geraten jedoch ins Stocken. Da kommt Marianne ein wenig Ablenkung gerade recht. Die kommt in Form eines unglaublich gut aussehenden Schulpsychologen namens Vasile Dragonman, der sich an Marianne wendet, weil der 3-jährige Malone behauptet, seine Mutter sei nicht seine Mutter. Der Psychologe ist hartnäckig und Marianne führt widerwillig ein paar Nachforschungen durch. Doch als es zu einem merkwürdigen Unfall kommt, bekommen die Nachforschungen eine große Dringlichkeit, denn Malone könnte in größter Gefahr schweben.

Ich habe mich mit diesem Buch etwas schwer getan. Auf mich wirkte es wie ein französischer Film, bei denen ich auch öfter das Gefühl habe, etwas verpasst zu haben, vor allem das Verhalten der einzelnen Figuren war nicht immer logisch nachvollziehbar und wirkte manchmal bruchstückhaft. Zahlreiche der Figuren bedienen ziemliche Klischees. Der Psychologe beispielsweise wirkt nicht sonderlich professionell und seine Vorgehensweise ist mitunter fragwürdig. Auch die fachlichen Informationen wirken auf mich nicht immer richtig. Hier hatte ich das Gefühl, dass die Dinge so gedreht wurden, dass sie zur Geschichte passen und nicht umgekehrt. Die Polizistin dagegen hat vor allem im Kopf, noch vor ihrem 40. Geburtstag einen Mann abzukriegen, der ihr ein Kind macht. Ihr Interesse wechselt daher innerhalb dieses Buches mehrfach hin und her. Auch die Geschichte selbst hat logische Schwächen. Beispielsweise ist es schwer, der Zeitachse zu folgen, da sich verschiedene Angaben widersprechen. Mal wirkt es länger, dann handelt es sich wieder nur um wenige Monate. Zu erwarten, dass innerhalb dieser kurzen Zeit Erinnerungen ausgelöscht werden, finde ich etwas illusorisch. Dazu kommt, dass ein Gerät, das monatelang Audiodateien abspielt, nie eine neue Batterie braucht.
Die Wendung habe ich, ehrlich gesagt, vorhergesehen und mich gewundert, dass plötzlich Informationen auftauchen, die der Polizei doch von Anfang an vorgelegen haben müssen. Daher konnte mich das Ende nicht so wirklich überzeugen.

Insgesamt war das Buch in Ordnung, mitunter spannend, aber nichts Besonderes. Es sticht nicht aus der Masse heraus und hat sogar etwas Frustpotential. Meiner Meinung nach muss man dieses Buch nicht unbedingt gelesen haben, da es wenig Neues bietet und dazu einige Schwächen aufweist.
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