Das Schöne hinter dem Skandalautor Houellebecq
von ronja_waldgaenger
Kurzmeinung: Ein guter Versuch, der aufgrund des hohen Preises, der wenig Seiten und der fast schon wahllos zusammengesuchten Passagen scheitern musste
Rezension
Ein neuer Houellebecq ohne Skandal ist kaum vorstellbar.
Keine Sexismus-, Religions-, und Islamdebatte erwartet einem im neuen Buch des Bestsellerautors. Und doch lässt sich in der kurzen Hommage an dessen Lieblingsphilosophen Schopenhauer ein neuer Blick auf den Autor selbst werfen.
In der Abhandlung, die nicht viel mehr als eine grobe Auswahl Schopenhauerszitate umfasst, werden die sonst so misanthropischen Figuren Houellebecq und Schopenhauer beidesamt menschlicher.
Ein Blick hinter die Grausamkeit des Menschen wird erhascht und die darausfolgende Suche nach dem Schönen, das nicht zwangsläufig menschlich sein muss. Viel mehr will der Autor dieses Buches nicht vermitteln: Da gibt es einen Weg jenseits der hochgeschätzen Humanität.
Empfehlenswert ist das Buch wohl höhstens für zwei exklusive Kreise: Philosophisch interessierte Vielleser und Fans Houellebecqs. Für alle anderen ist das Buch zu kurz, zu brüchig, zu zusammenhangslos und zu oft mit sexuellen Anspielungen durchzogen, die absolut verzichtbar sind, aber dennoch zum Image des Autors passen.