Michel Odent

 4,4 Sterne bei 14 Bewertungen
Autor*in von Geburt und Stillen, Generation Kaiserschnitt und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Michel Odent, geb. 1930, ist Arzt und eine der international anerkannten Koryphäen der Geburtshilfe. Er schrieb 12 Bücher, die in 22 Sprachen erschienen. Sein Buch „Die sanfte Geburt“ veränderte nachhaltig die Geburtspraxis auch in deutschen Krankenhäusern.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Michel Odent

Cover des Buches Geburt und Stillen (ISBN: 9783406702273)

Geburt und Stillen

 (6)
Erschienen am 31.08.2016
Cover des Buches Generation Kaiserschnitt (ISBN: 9783466345991)

Generation Kaiserschnitt

 (4)
Erschienen am 24.11.2014
Cover des Buches Es ist nicht egal, wie wir geboren werden (ISBN: 9783863212421)

Es ist nicht egal, wie wir geboren werden

 (2)
Erschienen am 20.05.2021
Cover des Buches Die Natur des Orgasmus (ISBN: 9783406606359)

Die Natur des Orgasmus

 (2)
Erschienen am 24.08.2010
Cover des Buches Die sanfte Geburt (ISBN: 9783466340088)

Die sanfte Geburt

 (0)
Erschienen am 01.03.1993

Neue Rezensionen zu Michel Odent

Cover des Buches Generation Kaiserschnitt (ISBN: 9783466345991)
Amber144s avatar

Rezension zu "Generation Kaiserschnitt" von Michel Odent

Ein wirklich interessanter Ratgeber
Amber144vor 6 Jahren

Vor einiger Zeit begann ich mich mit dem Thema Kaiserschnitt und Geburtspraxis auseinander zu setzen. Wenn man sich mit diesem Thema beschäftigt, kommt man um den Autor Michel Odent nicht herum.
Ich hatte ein Fachbuch mit vielen Fremdwörtern erwartet. Dieses findet man auch in diesem Buch. Als Laie sind einem nicht alle Begriffe bekannt, aber es lohnt sich, sich damit auseinander zu setzen, damit man dieses Buch versteht.

Mich hat das Buch sehr beeindruckt. Natürlich ist einem klar, dass es nicht gut ist, wenn man die Kaiserschnittrate in manchen Krankenhäusern sieht und wie Frauen Kaiserschnitte eingeredet werden. Viel zu oft wird Frauen vor der Geburt Angst gemacht und zu einem Kaiserschnitt geraten, auch wenn eigentlich alles gut ist. Was man in den Krankenhäusern und in den Kreißsälen erlebt ist manchmal kaum in Worte zu fassen.
Dieses Buch ist deswegen so wichtig in der heutigen Zeit, damit vielleicht endlich mal etwas geändert wird.
Natürlich gibt es Diagnosen, bei denen ein Kaiserschnitt absolut notwendig ist, aber in diesem Buch geht es auch darum, was alles an Medikamenten verabreicht wird, was eigentlich gar nicht notwendig wäre. Da wird eine Geburt beschleunigt mit Medikamenten usw, nur damit der Kreißsaal frei ist.
Durch das Buch habe ich meine Erlebnisse in diesem Bereich viel mehr in Frage gestellt und auch angefangen Fragen zustellen. Wobei man bei den Ansprechpartnern eher auf eine Wand des Schweigens trifft, was ich sehr schade und auch erschreckend fand.
Natürlich ist eine Geburt kein Spaziergang, aber das sollte einem bewusst sein, bevor man sich für ein Kind bzw. Kinder entscheidet. Die erlebten Schmerzen sind kaum zu beschreiben, aber doch bringt jede Wehe einen doch näher an sein Kind und die natürliche Geburt ist ein Zusammenspiel von Mutter und Kind.

Wo wird es enden, wenn die Geburtspraxis so weiter geht? Was passiert mit uns Menschen, wenn wir weiter so entbinden und die Kaiserschnitte immer mehr werden?

Es ist wirklich schade, dass man nur auf dieses Buch trifft, wenn man sich mit dem Thema beschäftigt. Auch der teilweise sehr schwere Schreibstil mit vielen Fachbegriffen wird bestimmt viele Leser abschrecken. Dieses Buch ist aber einfach so wichtig, dass es gelesen werden muss, damit wir endlich mal anfangen umzudenken.

Für mich eine klare Leseempfehlung für dieses wichtige Buch.

Cover des Buches Generation Kaiserschnitt (ISBN: 9783466345991)
W

Rezension zu "Generation Kaiserschnitt" von Michel Odent

Ein leidenschaftliches Plädoyer
WinfriedStanzickvor 9 Jahren




Schon in den achtziger Jahren als junger Theologe habe ich mich ausführlich mit den Forschungen des Heidelberger Psychologen Ludwig Janus zur pränatalen und perinatalen Psychologie beschäftigt. Auch einige Bücher von Stanislav Grof insbesondere das zur „Topographie des Unbewussten“ weckten mein Interesse.

Schon damals wurde im Zusammenhang mit diesem neuen Forschungsgebiet immer wieder auf die Bedeutung des natürlichen Geburtsvorgangs für die Entwicklung eines Menschen hingewiesen und das „Herausreißen“ des Babys aus dem Mutterleib durch einen Kaiserschnitt ohne  gravierende medizinische Gründe als negativ für die seelische Entwicklung des Kindes angesehen.

Doch in den Jahrzehnten seither ist der Anteil der medizinisch nicht notwendigen Kaiserschnitte bei Geburten überall auf der Welt, insbesondere aber in den Industrieländern des Westen dramatisch gestiegen. Wunschtermine von Müttern werden berücksichtigt, Geburten an Wochenende vermieden und ängstlichen Frauen soll der Schmerz und die Wehen der Geburt erspart werden.

Den so in die Welt gerissenen Kindern wird auf diese Weise der erste und für das weitere Leben so wichtige „Kampf“ vorenthalten. Meine privaten, natürlich überhaupt nicht repräsentiven Recherchen in den letzten Jahrzehnten ergaben immer wieder, dass bei Kindern, die mir als wenig durchsetzungsfähig, eher lethargisch und wenig resilient erschienen, entsprechende Nachfragen immer ergaben, dass sie per Kaiserschnitt zur Welt kamen. 

Michael Odent, eine ausgewiesene Koryphäe der Geburtshilfe zeigt nun in seinem neuen Buch, welche verhängnisvollen Folgen diese Vermeidung natürlicher Geburten aus Bequemlichkeit und Profitinteresse nicht nur für die einzelnen  Menschen hat, sondern auch für die weitere evolutionäre Entwicklung der Menschheit als Ganzes.

Wenn nämlich das bei der normalen Geburt ausgeschüttete natürliche Oxytocin der Mutter, das Hormon, das neben der Geburt auch die Liebesfähigkeit des Menschen steuert, durch künstliche Wirkstoffe ersetzt wird, fehlt  den so geborenen Menschen Entscheidendes. Wenn der Geburtsweg durch das Becken der Mutter fehlt als erster dramatischer und gewonnener Kampf, wird dieser Mensch ein anderer werden, als der, der es durch den Geburtskanal geschafft hat. 

Diese Menschen, denen es schon zu Beginn ihres Lebens leicht gemacht wurde, werden eigenen Kindern, die selbstverständlich zu einem hohen Prozentsatz wieder durch Kaiserschnitt geplant auf die Welt gerissen werden, kaum das vermitteln können, was ihnen schon zu Beginn ihres Lebens vorenthalten wurde.

Odent zeigt an vielen Studien, dass es unzählige Krankheiten und Anfälligkeiten gibt, die einen signifikanten Zusammenhang haben mit der Kaiserschnittgeburt derer, die an ihnen leiden.

Es geht um nicht weniger als die Zukunft der Menschheit. Das Buch ist ein leidenschaftliches Plädoyer dafür, die Geburt wieder in ihre natürlichen Bahnen zu lenken.

Ich möchte noch ergänzen: genauso wichtig ist die Zeit der Schwangerschaft selbst, die von vielen werdenden Eltern auf fahrlässige Weise nicht wirklich ernst und wichtig genommen wird. Was sich in diesen neun Monaten nicht entwickeln kann oder darf, kann niemals mehr im Leben nachgeholt werden.

Cover des Buches Die Natur des Orgasmus (ISBN: 9783406606359)
HeikeGs avatar

Rezension zu "Die Natur des Orgasmus" von Michel Odent

Rezension zu "Die Natur des Orgasmus" von Michel Odent
HeikeGvor 13 Jahren

Am höchsten Punkt der Leitern
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„Jede Episode des menschlichen Sexuallebens kann zu einer Klimax führen, einer Gipfelerfahrung. Das griechische Wort ,klimax‘ bedeutet Leiter oder Treppe. Jede Leiter hat einen höchsten Punkt. Dieses Buch handelt von den Höhepunkten, die auf verschiedenen Leitern erreicht werden können.“ So beginnt Michel Odents „Die Natur des Orgasmus. Über elementare Erfahrungen“. Doch nicht den ekstatischen Höhepunkt der genitalen Vereinigung nimmt der französische Arzt und Geburtshelfer unter die Lupe, sondern sein Interesse bezieht sich fast ausschließlich auf den so genannten „Fötus-Ejektions-Reflex“ (das kontraktorische Pressen des Kindes durch den Geburtskanal) und den „Milch-Ejektions-Reflex“ (das Einschießen der Milch in die weibliche Brust), der in einem engen Zusammenhang zum weiblichen genitalen Orgasmus und dem männlichen „Sperma-Ejektions-Reflex“ steht, so Odent.
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Dem Autor geht es in seinem Buch vor allem darum, Wilhelm Reichs bahnbrechende Arbeit aus den 40er Jahren („Die Funktion des Orgasmus“), die sich ausschließlich auf die genitale Sexualität richtete, in einen neuen wissenschaftlichen Kontext zu stellen und dessen Perspektive zu erweitern. Eine bewusst erlebte Geburt ohne störende Einflüsse sowie das Stillen sind für ihn gleichfalls Höhepunkte, in die viele Ebenen des Nerven- und Hormonsystems einbezogen sind, „und die die Möglichkeit bieten, in einen anderen Bewusstseinszustand zu wechseln sowie aus dem Raum-Zeit-Gefüge der Alltagsrealität zu flüchten und in transzendente emotionale Zustände einzutauchen.“ Kaiserschnitt, „Einmischung von Außen“ oder gar die Anwesenheit des Vaters während der Geburt verhindere den „Fötus-Ejektions-Reflex“ und das Ausschütten körpereigener Liebeshormone. Das wiederum habe einen entscheidenden Einfluss auf die zukünftige Liebesfähigkeit der Mutter. Der Mutterliebe als Prototyp aller anderen Facetten der Liebe, solle man ein besonderes Augenmerk in zukünftigen wissenschaftlichen Betrachtungen schenken, plädiert der Autor.
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„Kann Gebären eine ekstatische Erfahrung sein? (...) Kann der Ort einer Geburt zu einem heiligen Ort werden?“ Michel Odent beantwortet diese Frage ganz klar mit „Ja“. Die drei Leitern der Lust (Gebären, Sex, Stillen) spielen dabei eine entscheidende Rolle. Seine gewählte Mixtur offenbart sich allerdings als eigenartige Melange aus alternativer Geburtshilfe, Evolutions- und Neurobiologie, Hormonforschung bis hin zu esoterischen Betrachtungsweisen. Alle Themen werden nur kurz angerissen und gehen nicht in die Tiefe. Als „eine ernsthafte Beschäftigung mit dem Phänomen Liebe und mit der Frage, wie sich die Liebesfähigkeit entwickelt“ kann dieses Buch meines Erachtens nicht angesehen werden. Dafür ist die Argumentation des Autor zu einseitig und zu explizit auf eine physiologische Dynamik der „natürlichen“ Geburt ausgelegt.

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