Cover des Buches Die Liegenden (ISBN: 9783257069105)
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Rezension zu Die Liegenden von Michele Serra

Irgendwie nichtssagend.

von Blaetterwind vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Hat mich leider nicht erreicht.

Rezension

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Blaetterwindvor 9 Jahren
Ich habe das Buch schon vor einer ganzen Weile gelesen und bis jetzt noch nicht rezensiert. Einfach, weil ich nicht ganz wusste, was ich zu dem Buch sagen soll: Denn im Grunde genommen ist so wenig an Eindrücken hängen geblieben, dass ich nicht weiß, wie ich das richtig bewerten soll.

Mit seiner knappen Kürze von 150 Seiten ist es eines der kürzesten zeitgenössischen Bücher in meinem ganzen Regal. Erzählt wird hier von dem Vater, der auf den Sohn heraufsieht und entdeckt: die Jugend ist eine liegende Jugend. Mit dieser Entdeckung im Hinterkopf fängt er an, zu grübeln und auch die Situation auf sich selbst zu reflektieren.
Serra greift damit ein Thema auf, das sehr brisant ist. Der Unterschied zwischen den Generationen, der durch den technischen Fortschritt wirklich groß geworden ist. Ich selbst gehöre zur Generation der "Liegenden", wenn man es so will. Habe also keine Kinder und stecke auch nicht in der Situation, die Serra beschreibt.
Ein angenehmer Schreibstil unterstützt den Wechsel zwischen ernsten und komischen Teilen, die sich immer wieder abwechseln. Daher ist das Buch auch wirklich schnell zu lesen. Selbst als Jugendlicher kann man über einige Szenen schmunzeln.

Ich habe allerdings mit einer ernsten Kritik, einem Lösungsvorschlag oder irgendetwas aufregendes gerechnet. Dies ist aber nicht der Fall. Die Stern-Redaktion verspricht ein Buch, dass die Ratlosigkeit von Eltern nie treffender und komischer beschrieben wurde. Und ganz Unrecht hat es dabei nicht: Es ist wortwörtlich ratlos.
Wenn man das Buch kauft, so darf man sich darauf freuen, 150 Seiten lang hautnah dabei sein zu können, wie ein Vater seinen Sohn beobachtet und nicht versteht. Ich frage mich - wo ist da der Mehrwert?
Wie es bei mir zu Hause abgeht weiß ich auch ohne es mit seinen Erlebnissen vergleichen zu müssen.
Vielleicht bin ich auch einfach nicht die richtige Zielgruppe, vielleicht bin ich selbst viel zu sehr liegend, um die Begeisterung, die einige dem Buch gegenüber haben, teilen zu können. Jedenfalls hat es mich mit dem Gefühl zurückgelassen, dass es irgendwie leer und nichtssagend war.

Cover:

Bei dem Cover hat sich Diogenes wirklich etwas richtig originelles einfallen lassen. Wo normalerweise der abgerundete Rand bei anderen Büchern des Verlages ist, ist hier eine metallisch aussehende Umrandung eines Tablets. Eine eigentlich einfache Idee, aber wirklich genial! Auf sowas muss man erst einmal kommen. Ich war sofort begeistert von dem Cover. Und auch das minimalistische Bild hat meinen Geschmack echt getroffen.

Fazit:

Das Buch hat mich ziemlich unberührt gelassen und irgendwie konnte ich damit nichts anfangen. Es wirkte auf mich ziemlich leer und nichtssagend. Einige Passagen waren ganz ordentlich, aber ein Großteil des Buches hätte ich auch nicht lesen müssen und wäre beim gleichen Punkt wie jetzt.
Ein Stern für das Cover, einen für die netten Passagen.
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