Cover des Buches Die Schatten von Nizza (ISBN: 9783958244016)
Rezension zu Die Schatten von Nizza von Michelle Cordier

La vie niçoise...

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Guter Krimi mit Schwächen bei den Protagonisten. Macht Lust auf einen Besuch in Nizza.

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 8 Jahren

Klappentext:

Damien Pomelli, Millionärssohn, Streitschlichter am Gericht von Nizza und ehemaliger Fremdenlegionär, hat sein Leben damit verbracht, davonzulaufen. Der Mord an zwei Legionskameraden konfrontiert ihn mit der Vergangenheit, denn in der malischen Wüste sind damals Dinge geschehen, die niemals ans Licht kommen dürfen… Kommissar Vidal sieht in Damien den perfekten Täter und gräbt tief, um all seine dunklen Geheimnisse aufzudecken. Damien sieht nur einen Ausweg: Er muss selbst herausfinden, wer hinter den Morden an seinen Kameraden steckt. Ablenkung findet er nur in den Armen der dunklen Schönheit Djamila. Ist es Zufall, dass sie ausgerechnet aus dem Land kommt, vor dem Damien zu fliehen versucht?


Bewertung:

"Doppelter Tod" ist der Auftakt zu einer Buchserie, deren Hauptrollen dann Damien Pomelli und Kommissar Vidal sein sollen. Man merkt dem Buch insgesamt an, dass eine gewisse Voraussetzung für weitere Bände geschaffen werden musste.


Der Klappentext verrät schon einiges über die Handlung der ersten Kapitel. Diese zieht sich dann auch ein wenig - es werden Personen vorgestellt, Vergangenheiten abgearbeitet und auch Nizza als Schauplatz beschrieben. Das gestaltet den Einstieg ein wenig zäh. Im letzten Drittel nimmt das Buch dann richtig Fahrt auf, der Täter ist bekannt und eine wilde Jagd zu Fuß quer durch Nizza beginnt. Schön ist, dass am Ende alle losen Fäden der Handlung ein Ende finden.


Weniger zufrieden war ich mit den Protagonisten und deren Entwicklung über das Buch hinweg.
Damien Pomelli, der reiche Erbe, der nicht weiß, wo er hingehört. Stellenweise aber für mein Gefühl doch eher naiv - eine Pflegerin einstellen, nur weil sie anscheinend die vorherige kannte, einfach mal so zur Polizei gehen und Informationen liefern, um andere Informationen zu verbergen,... Insgesamt ein ganz sympathischer Protagonist, aber nicht hunderprozentig überzeugend.
Robert als Hacker in der Hinterhand ist natürlich ein nettes Schmankerl, das erklärt, woher Damien immer seine tollen Informationen hat. Ebenfalls ganz sympathisch, aber am Ende doch eher ein Nebendarsteller.
Kommissar Vidal war für mich die größte Enttäuschung. Vorgestellt zu Beginn als ein pedantischer Kommissar mit Ordnungsfimmel, da stelle ich mir gleich einen entsprechenden Ermittler vor. Dass er sich auf Damien als Täter einschießt, war ebenfalls nachvollziehbar. Im Laufe des Buches wurde er allerdings immer seltsamer... lockeres Geplänkel mit seinem Inspektor, mäßige Verhöre und eine seltsame Verhaltensweise gegenüber Damien - er verdächtigt ihn weiterhin, glaubt aber seine Informationen, weiht ihn in Ermittlungen ein, verdächtigt ihn doch wieder und macht ihn rund. So ganz hat das für mich nicht zusammengepasst.


Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass das gesamte Buch nur darauf ausgelegt war, eine Basis für die weiteren Fälle zu schaffen. Dabei gerieten die Eigenheiten der Personen leider in den Hintergrund und lassen sie für mich am Ende des Buches ziemlich blass wirken.


Alles in allem ein netter Krimi, der mir große Lust gemacht hat, mal wieder an die Côte d'Azur zu reisen. Denn nächsten Band der Reihe werde ich mir vermutlich auch einmal anschauen, um zu sehen wie es mit den zwei ungleichen Ermittlern weitergeht.
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