Rezension zu "Die Patientenfänger" von Michelle Hildebrandt
Inhalt
In ihrem Buch geht Frau Hildebrandt der Frage nach, wieso mehr und mehr Geld für das Gesundheitswesen aufgewendet wird. Dazu gliedert sie ihre Argumente nach einem Vorwort in 5 Teile mit jeweils mehreren Kapiteln. So geht es um die Pharmaindustrie und darum, dass immer kleinere Abweichungen vom Normalen (was auch immer das sein mag) als krank eingestuft werden. Hinsichtlich der Lebensmittelindustrie geht Frau Hildebrandt auf Allergien und wirkliche sowie eingebildete Nahrungsmittelunverträglichkeiten ein. Im Zusammenhang mit Ärzten geht es noch einmal um Krankheiten, die früher noch nicht als Krankheiten bezeichnet wurden, aber auch um alternative Heilverfahren, deren Wirksamkeit in unterschiedlichem Maße nachgewiesen wurde (oder auch nicht). Die letzten beiden Teile befassen sich mit der Beeinflussung unserer Denk- und Urteilsweisen einerseits durch Politiker/innen und andererseits durch Lobbyarbeit und Medienpräsenz. Auf drei abschließenden Seiten gibt Frau Hildebrandt einen kurzen Ausblick.
Am Ende des Buches finden sich 13 Seiten Glossar und 5 Seiten Anmerkungen mit weiterführenden Literaturhinweisen.
Subjektive Eindrücke
Das Buch ist höchst interessant und vermittelt wichtige Hinweise dazu, wie man für sich selbst schauen kann, inwieweit bzw. wie schwer man wirklich krank ist und ob die vorgeschlagenen Behandlungsmethoden in angemessenem Rahmen dazu stehen.
Die Texte sind gut lesbar geschrieben und kommen mit wenig Fachvokabular aus.
Mich hätte ein bisschen mehr dazu interessiert, wie es zu den im Buch sehr klar und einprägsam beschriebenen Zuständen kam. Wenn man die Wirkmechanismen kennt, hat man eher eine Chance, anders zu handeln. Das kam mir stellenweise zu kurz, da insbesondere das "Wie" im Untertitel steht.
Fazit
Sehr interessant und lesenswert.
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