Michelle Paver

 4,3 Sterne bei 240 Bewertungen
Autor*in von Chronik der dunklen Wälder - Wolfsbruder, Teufelsnacht und weiteren Büchern.

Lebenslauf

1960 im heutigen Malawi geboren, wächst Michelle Paver in England auf und lebt heute in Wimbledon bei London. Ihren Beruf als Patentanwältin in einer großen Londoner Kanzlei gab sie auf, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Schon als Kind war sie begeistert von Mythen und Geschichten aus der vorgeschichtlichen Zeit. Nachdem sie zunächst historische Romane für Erwachsene veröffentlicht hatte, beschäftigte sie sich erneut mit der Geschichte eines Jungen und eines Wolfs, die sie zwanzig Jahre zuvor begonnen hatte. Die Geburtstunde von Torak war gekommen.Für ihre Recherchen zur 'Chronik der dunklen Wälder' unternahm sie ausgedehnte Reisen in die Wildnis Lapplands.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Michelle Paver

Cover des Buches Chronik der dunklen Wälder - Wolfsbruder (ISBN: 9783570219614)

Chronik der dunklen Wälder - Wolfsbruder

 (44)
Erschienen am 01.12.2008
Cover des Buches Chronik der dunklen Wälder - Seelenwanderer (ISBN: 9783570219904)

Chronik der dunklen Wälder - Seelenwanderer

 (20)
Erschienen am 01.12.2008
Cover des Buches Chronik der dunklen Wälder - Seelenesser (ISBN: 9783570220245)

Chronik der dunklen Wälder - Seelenesser

 (18)
Erschienen am 08.06.2009
Cover des Buches Teufelsnacht (ISBN: 9783492062947)

Teufelsnacht

 (21)
Erschienen am 28.10.2021
Cover des Buches Chronik der dunklen Wälder - Blutsbruder (ISBN: 9783570221792)

Chronik der dunklen Wälder - Blutsbruder

 (16)
Erschienen am 09.08.2010
Cover des Buches Chronik der dunklen Wälder - Schamanenfluch (ISBN: 9783570221099)

Chronik der dunklen Wälder - Schamanenfluch

 (15)
Erschienen am 04.01.2010
Cover des Buches Schneegrab (ISBN: 9783492063456)

Schneegrab

 (14)
Erschienen am 01.12.2022

Neue Rezensionen zu Michelle Paver

Cover des Buches Teufelsnacht (ISBN: 9783492062947)
Buchtrunkens avatar

Rezension zu "Teufelsnacht" von Michelle Paver

Spannend und unvorhersehbar bis zur letzten Seite
Buchtrunkenvor 18 Tagen

Teufelsnacht schwankt irgendwo zwischen Roman und Thriller. Irgendwo zwischen mitfiebernd und ungläubig mit dem Kopf schüttelnd. Irgendwo zwischen Leid und Mut. Und auch irgendwo zwischen Sympathie und entsetzen.

Wir lernen Maud kennen – als alte, sagenhaft unhöfliche Frau. Wir lernen Maud kennen – als junges Mädchen. Als intelligentes und mutiges Mädchen, dass irgendwie in einer Welt zurechtkommen muss, die nicht für Frauen geschaffen wurde. Maud lebt in einem pompösen Anwesen inmitten eines Moors. Gebaut mit dem Geld ihrer viel zu früh gestorbenen Mutter. Verwaltet von einem kleinen Mädchen. Aber trotzdem hat nur Mauds Vater etwas zu sagen. Er ist der Mann im Haus. Und er kann Frauen nicht leiden. Das Maud – seine einzige Tochter – auch noch das klügste seiner Kinder ist und Interesse an seinen Forschungen zeigt, schmeckt ihm so gar nicht. Und das zeigt er. Immer und immer wieder. Doch irgendwie schafft es Maud sich nicht unterkriegen zu lassen. Sie bleibt standhaft und mutig. Immer freundlich – wie es sich für eine Frau gehört – aber auch bestimmt und lernt für sich einzustehen. Die Charakterentwicklung von Maud macht wirklich Spaß und erklärt immer wieder das Verhalten ihres Gegenwart-Ichs.

Die Handlung des Buches gefiel mir echt gut, es war durchgehend spannend. An einigen Stellen war es sehr langatmig, an anderen Stellen hat es Fragen aufgeworfen. Nicht alle wurden aufgelöst. Viele von Mauds Erlebnissen erzählt sie nur sinnbildlich – es bleibt viel Spielraum für die eigene Interpretation. Oftmals wird erst hinterher klar, das es sich um eine sinnbildhafte Situation handelt. Oder eben auch nicht. Das muss man wollen und darauf muss man sich einlassen. Das Buch ist spannend – wird aber erst richtig gut, wenn man sich reinfallen lässt und anfängt die Zeile zu untersuchen. Zu interpretieren was zwischen den Zeilen steht und was Maud andeutet aber nicht sagt. Daher eignet sich das Buch auch ganz hervorragend für Buddy-Reads oder Buchclubs. 3.5 von 5 Sternen

Cover des Buches Teufelsnacht (ISBN: 9783492062947)
NiWas avatar

Rezension zu "Teufelsnacht" von Michelle Paver

Schaurige Vater-Tochter-Beziehung
NiWavor 5 Monaten

Suffolk, 1913: Der Hausherr Edmund Stearn bestreitet jede Schuld, während er neben einer grausam zugerichteten Leiche aufgegriffen wird. Niemand weiß, was damals geschah. Doch Jahrzehnte später äußert sich seine Tochter Maude dazu.

„Teufelsnacht“ empfand ich als Mischung aus dezenter Schauerlektüre, Spannungsroman und Charakterstudie, was recht einnehmend zu lesen war.

Gleich zu Beginn war ich verwirrt, weil Michelle Paver mit Briefen und Berichten aus den 1960er-Jahren den Anfang macht. Somit führt sie die Leser zur Ausgangslage in der Gegenwart, bevor die eigentliche Erzählung beginnt.

Deutlicher Aufhänger des Romans ist der Mord, für den Edmund Stearn 1913 in eine Nervenheilanstalt kam. Bis in die Gegenwart gibt es keine Erklärung, was ihn dazu getrieben hat und warum er seither immer wieder das gleiche Bild malt, welches sich im Lauf der Zeit sogar einer speziellen Bekanntheit erfreut.

Nur seine Tochter Maude kann als einzige Auskunft geben. Sie wehrt sich lange dagegen, doch als das Geld knapp und das ihr vererbte Herrenhaus immer baufälliger wird, ist sie bereit, die Geschichte zu erzählen.

Daraufhin geht es in Maudes Kindheit. Das Mädchen, welches mittlerweile zur kauzigen alten Frau geworden ist, erlebte eine triste Zeit. Bereits in jungen Jahren war sie von der Sorge um die Mutter und Angst vor dem Vater geprägt. Maude im Mädchenalter hat mir außerordentlich leidgetan. Es ist befremdlich, wenn man bedenkt, dass es vermutlich vielen Mädchen dieser Zeit ähnlich ergangen ist.

Trotzdem ist Maude während der gesamten Handlung eher Beiwerk, eine Beobachterin, welche die Ereignisse kommentiert, miteinander verbindet und bis zum Ende am Laufen hält.

Der Vater zeigt sich sofort als abscheuliches Wesen. Allein, wie er Frauen betrachtet, ist kurz gesagt ekelhaft. Während er seine Frau zur Gebärmaschine degradiert, sieht er in der Tochter einen eher lästigen Besitz, welcher nur ein alltägliches Ärgernis ist.

Damit dringen wir zum Kern der Handlung vor. Im Vordergrund steht die toxische Vater-Tochter-Beziehung, die vermutlich damals Gang und gäbe war. Man erfährt aus erster Hand, wie Maude gelitten hat. Zwar ist sie körperlich unversehrt, wird aber in ihrem Wesen ignoriert. Es gibt kein liebes Wort, nicht den Hauch von Anerkennung, und sobald sich das Mädchen für etwas interessiert oder ihr ein bisschen gefällt, wird sie unter verächtlichem Schnauben zurechtgewiesen.

Gleichzeitig schleicht sich die Schauerstimmung ins Buch, weil der Vater augenscheinlich heimgesucht wird. Im Haus häufen sich die mysteriösen Vorkommnisse, die er penibel in sein Notizbuch einträgt, welches von Maude und vom Leser:der Leserin heimlich inspiziert wird. Es berichtet von modrigen Gerüchen, verwirrenden Erscheinungen und alten Schuldgefühlen, denen Maude auf die Spur kommen will.

Den vielfältigen Stil aus Tagebucheinträgen, Berichten und der wechselnden Sicht von Gegenwart und Vergangenheit mochte ich sehr gerne. Ich finde es jedes Mal anregend, wenn sich Autoren und Autorinnen solcher Mittel bedienen, weil es sich von der Masse abhebt und den Werken ein aufregendes Prickeln verleiht.

Der Roman war nicht spannend im Sinne eines Pageturners, trotzdem war stets eine gewisse Anspannung vorhanden. Dadurch war nicht abzuschätzen, in welche Richtung es geht.

Ich habe „Teufelsnacht“ gern gelesen und bin gerne in das Leben im Moor zur damaligen Zeit abgetaucht. Interessant fand ich, wie Vater und Tochter zueinander stehen, wie giftig diese Beziehung ist und was dies auf lange Sicht angerichtet hat. Gegruselt hat es mich nicht. Die Atmosphäre ist zwar von einer schaurigen Facette durchzogen, doch für angehaltenen Atem und Gänsehaut hat es leider nicht gereicht. Nichtsdestotrotz ist es ein gelungener Roman, der interessierten Lesern und Leserinnen durchaus faszinierende Lesestunden bieten kann.

Cover des Buches Dein Ende wird dunkel sein (ISBN: 9783862520213)
NiWas avatar

Rezension zu "Dein Ende wird dunkel sein" von Michelle Paver

Forschungsreise in eine schaurige Dunkelheit
NiWavor einem Jahr

1937 entscheidet sich eine Gruppe junger Männer dazu, eine Expedition in die Arktis zu wagen. Überschwänglicher Entdeckerdrang und die Aussicht auf den arktischen Winter stacheln die Abenteuerlust der Männer an. Schon vor Reisebeginn gerät das Vorhaben ins Wanken, weil ein Teilnehmer ausfällt, der Schiffskapitän sie gar nicht ans Ziel bringen will und ihnen abergläubischen Geschichten zu Ohren kommen. Endlich an der Destination angelangt, kommt es zu merkwürdigen Vorfällen, und das Unheil wartet in der Dunkelheit.

Ich liebe Geschichten, die in der Arktis angesiedelt sind. Abenteuer, das Unerforschte und die bedrohliche Dunkelheit regen meine Fantasie an. Aufmerksam bin ich auf „Dein Ende wird dunkel sein“ geworden, weil es in einem anderen Buch, genau gesagt in „The Dark“ von Emma Haughton, erwähnt wird. 

Die Geschichte beginnt in London im Jahr 1937, wo sich vier Männer entschließen, eine Expedition nach Gruhuken in die Arktis zu wagen. Die Forscher brennen auf ein Abenteuer, ergeben sich in romantischen Vorstellungen des Entdecker-Daseins und erwarten es kaum, in der eisigen Finsternis zu sitzen.

Von Anfang an geht einiges schief. Bevor die Reise beginnt, erkrankt ein Teilnehmer und das ursprüngliche Vierergespann ist nur mehr zu dritt unterwegs. Am Schiff und bei Zwischenhalten spüren sie die Abneigung der Menschen gegen ihr Ziel, und sogar der Kapitän weigert sich, sie am vereinbarten Zielort abzusetzen.

Den Umständen zum Trotz gelangen die Männer nach Gruhuken, wo sie das Wetter, die Arktis und das karge Leben erforschen.

Erzählt wird der Roman aus der Sicht von Jack und ist in Form eines Tagebuchs geschrieben. Er verfügt, im Gegensatz zu seinen Kumpanen, über spärliche Finanzen. Für ihn stellt die Expedition den Ausbruch aus seinem bisherigen, eher erfolglos verlaufenen, Leben dar. Er reiht sich als Funker in die Gruppe ein und kommt auf diese Weise seinem ursprünglichen Berufswunsch nahe. 

Michelle Parver fängt souverän und subtil die Stimmung ein. Die angespannte Erwartungshaltung, den Ruf des Abenteuers, die Aufregung um diese erschreckende Expedition sowie die Verheißung des Entdecker-Ruhms werden exzellent eingefangen.

Während der Schiffsfahrt gesellen sich Eindrücke der rohen Landschaft hinzu. Das raue eisige Meer, treibende Eisschollen, das Seufzen und Knacken der Eisberge, das flüsternd auf’s Schiffsdeck hallt - diese Elemente hüllen den Leser ein, ziehen ihn mit auf die faszinierende Expedition und geben ein Gefühl dafür, was es bedeutet in der Arktis zu sein. 

In Gruhuken angelangt kommt neben der rohen Naturgewalt ein schauriges Element hinzu: Merkwürdigkeiten häufen sich, eine Gruselstimmung zieht auf und Jack vermerkt mehrmals in seinem Tagebuch, dass er es mit der Angst zutun bekommt. Vernunftsbegabt wie er ist, tut er so manche Beobachtung als Sinnestäuschung ab. 

Für mich war „Dein Ende wird dunkel sein“ ein eisiges Abenteuer, das mich mit subtiler Spannung, dem ungemütlichen Schauplatz und der verheerenden Finsternis an das Buch bannte:

„Vielleicht ist hinter diesen Fenstern gar nichts mehr. Vielleicht gibt es nur dich und diese Hütte, und dahinter das Dunkel.“ (S. 121-122)

Jacks Tagebuch liest sich von der ersten Seite an unheilvoll. Es liegt etwas Schweres und Bedrohliches in der Dunkelheit. Spannung und Neugier werden bis zu guter letzt aufrecht erhalten, wo ein kontrastreicher Abschluss wartet, den ich äußerst gelungen fand. 

Michelle Paver hat die arktische Umgebung exzellent mit den Stil-Elementen eines Schauerromans kombiniert und der Geschichte, meiner Meinung nach, durch die Tagebuchform zusätzliche Faszination verliehen. 

Es war kalt, spannend und subtil gruselig und hat mir damit außerordentlich großen Spaß gemacht. 

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