Sachbuch ohne Überraschungen
Dr. Michelle Schoffro Cook hat sich in "Futter fürs Gehirn" eingehend mit der optimalen Ernährung für unsere grauen Zellen beschäftigt. Doch nicht nur die spannende Thematik, sondern auch das bunte Cover hat meine Leselust im Voraus befeuert.
Was sind denn nun die besten Lebensmittel für unser Gehirn?
Die Autorin liefert in diesem Punkt keine neuen Erkenntnisse. Zuerst widmet sie sich ausführlich den schädlichen Nahrungsmitteln, wie Zucker, Milchprodukten, Alkohol und Glutamat, um dann auf die für die Hirngesundheit förderlichen einzugehen. Zu letzteren gehören beispielsweise Hülsenfrüchte, Spinat, Steinobst, Salbei oder Gingko - allesamt keine Überraschung. Darüber hinaus plädiert sie darauf, bei der Ernährung vor allem auf unbehandelte Lebensmittel zu setzen. Doch kann sich Otto Normalverbraucher das überhaupt leisten? So schön die Langzeiteffekte von dieser bewussten Ernährungsweise, wie Senkung des Demenz-, Alzheimer- bzw. Parkinsonrisikos, auch sein mögen, ich halte es für fraglich, dass sich alle Tipps im Alltag umsetzen lassen. Darüber hinaus überraschte der Ratschlag, sich mehr zu bewegen bzw. Gehirnjogging zu betreiben, keineswegs. Im Gegenteil, wer sich mit der Materie bereits vorher auseinandergesetzt hat, der muss "Futter fürs Gehirn" nicht unbedingt lesen, wenn er auf neue Einsichten hofft. Die Rezepte im Anhang bieten auch nichts Herausragendes.
An der Lektüre haben mich zum einen die häufigen Wiederholungen und zum anderen die ausgeprägte Ausführlichkeit der Ausführungen gestört. Hier wäre eine prägnantere Beschreibung besser gewesen, auch um den Leser bei der Stange zu halten. Denn oftmals konnte ich die Seiten einfach nur noch überfliegen.