Cover des Buches Der Weg zwischen den Sternen (Himmlische Geschichten zum Träumen 2) (ISBN: 9783942790222)
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Rezension zu Der Weg zwischen den Sternen (Himmlische Geschichten zum Träumen 2) von Michelle Schrenk

Das was zusammen gehört, findet auch zusammen

von MamaSandra vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Wieder sehr berührend und emotional. Von Träumen und Wünschen, deren Verlust und Wiederkehr, Verwirklichung und Liebe... Sehr schön!

Rezension

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MamaSandravor 7 Jahren
Inhalt:

Josy steht mit beiden Beinen im Leben: sie hat einen Job, ist verlobt und plant ihre Hochzeit mit Marc. Alles scheint toll zu laufen, würde ihr da nicht plötzlich Tim wieder über den Weg laufen. Nach 10 Jahren sieht sie ihre einstige große Liebe wieder – den Mann, mit dem sie als 17-jährige auf den Spuren eines Märchens ihrer Oma reisen wollte. Damals hatte sie Träume, Wünsche und Ziele, die sie heute völlig verdrängt und vergessen hat.

Durch Tim erinnert sich Josy wieder an das Märchen ihrer Oma, welches diese ihnen beiden früher vorgelesen hat: ein Märchen über die Liebe und den Weg zwischen den Sternen. Josy erfährt auch, dass dieses Märchen vielleicht wahr ist und begibt sich spontan auf eine kurze Reise mit Tim, um dies heraus zu finden. Dabei findet Josy wieder zu ihren eigenen Träumen und Wünschen zurück, ihre Gefühlswelt wird ordentlich durcheinander gewirbelt und die letzten 10 Jahre nochmal überdacht.


Schreibstil:

Das Buch erzählt aus der Ich-Perspektive von Josy. Man bekommt einen intensiven Einblick in ihre Gefühlswelt, ihre Gedanken und Sorgen. Die innere Zerrissenheit bei einigen Entscheidungen wird sehr stark zum Ausdruck gebracht. Insgesamt wird Josy gut als - leider schwacher - Charakter dargestellt, in den man sich hineinversetzen kann, den man verstehen kann.Aber sehr unentschlossen ist sie, hat kein Durchsetzungsvermögen, als wäre sie das Mündel von Marc und ihrer Mutter.

Tim ist eine starke Persönlichkeit mit eigenem Willen. Er versucht Josy wieder wach zu rütteln und sie an sich selbst zu erinnern. Er merkt schnell, dass Josy kaum noch eine eigene Meinung hat, sondern vielmehr nach den Vorstellungen ihrer Mutter und ihres Verlobten lebt. Ein bisschen zu rational kommt er dabei rüber, nahezu schon bedrängend. Das hat mir nicht immer so gefallen. Tim und Josy haben die letzten 10 Jahre völlig unterschiedlich gelebt und er will eine zu schnelle Veränderung für Josy zu ihrem alten Ich. Er merkt aber dann, dass er ihr Zeit geben muss und das fand ich wiederum gut, sodass mir sein Charakter insgesamt dann auch gut gefallen hat.

Typisch für Michelle Schrenk werden Überschriften statt Kapitelzahlen eingesetzt, welche Hinweise auf den Inhalt des Kapitels geben. Zwischendrin erscheint immer mal eine Weisheit mit Bezug zu den Sternen, ähnlich einem Spruch auf einer Karte. Vermutlich eine Anlehnung auch an die Aussage von Josys Mutter, dass es wahre Liebe nur auf Glückwunschkarten gibt.

Meine Einschätzung:

Wie alle Bücher von Michelle Schrenk hat mich auch dieses hier sehr berührt und auf emotionale Achterbahnfahrt geschickt. Das schöne Spiel mit Sternen, Sonne, Wünschen und Träumen gefällt mir bei ihr besonders gut. Dazu kommt immer ein bodenständiges Leben in Nürnberg, realistische Charaktere mit ganz „normalen“ Problemen und Sorgen, Jobs und Freunden und Familie.

Eine Parallele hinsichtlich des Fotografierens habe ich zu einem anderen Buch festgestellt, ebenso der „Knall“ zum Ende hin war ähnlich einer anderen Story. Aber dennoch ist jede Geschichte etwas Besonderes. Die Protagonisten überdenken so einiges in ihren Leben, sie finden einen Weg zurück zu sich selbst, ihren Wünschen und Träumen, den Glauben an die Liebe. Jedes Mal gibt es Ratschläge von älteren, jüngeren, Fremden oder Bekannten, die mit ihren Weisheiten und Erfahrungen glänzen. Und es wirkt dennoch nie kitschig. Frau Schenk trifft das richtige Mittelmaß.

Josy hat sich in den letzten Jahren fest gefahren und hat ihr Herz verschlossen, nachdem sie bitter enttäuscht wurde. Ihre Mutter tat ihr übrigens dazu und war mir durchweg unsympathisch bis sich zum Ende heraus stellt, weshalb sie so gehandelt hat. Marc kam nicht sonderlich oft vor, aber man hat gleich gespürt, dass er nicht der Richtige für Josy sein kann. Seine Vorstellung von Beziehung und Ehe sind ziemlich mittelalterlich.Auch wenn Tim vielleicht gleich das komplette Gegenteil ist, merkt man, dass Josy die letzten Jahre wie eingesperrt gelebt hat und durch Tim wieder zu ihrer eigentlichen Persönlichkeit zurück finden kann. Und ihre beste Freundin Hanna steht ihr ebenfalls wunderbar zur Seite ohne sich aber zu viel einzumischen.

Einzig die Bedeutung vom „Weg zwischen den Sternen“ ist nicht bei mir angekommen. Aber das ist nicht weiter schlimm. Symbolisch gesehen, weiß ich was es bedeutet, aber so wirklich etwas anfangen konnte ich damit nicht :-) Und warum es ausgerechnet Gülpe sein muss, habe ich auch erst nicht verstanden, den Ort aber mal gegoogelt und daher den Grund (vermutlich) selbst herausgefunden.

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