Rezension zu Bono über Bono von Michka Assayas
Rezension zu "Bono über Bono" von Michka Assayas
von Jetztkochtsie
Rezension
Jetztkochtsievor 15 Jahren
Ich hab das Buch gelesen, da mein Freund ein großer Fan der Gruppe ist und ich einfach ein wenig mehr über die Menschen erfahren wollte, die von ihrem Poster herunter einen recht guten Blick auf unser Bett haben. Leider hab ich dazu wohl das falsche Buch ausgesucht, denn Assayas setzt in seinen Gesprächen ein gewisses Grundwissen voraus, während es für mich als absolut Unwissende schwer war, überhaupt zu wissen, wer jetzt Adam, Larry und the Edge sind, stellt er Bono ganz andere Fragen als die über das Zusammenkommen der Band und dieser Geschicht. Im Buch geht er wesentlich mehr um Spirituelles, um Hilfe für Afrika, um Bono als Botschafter und vielleicht, wie ein guter Freund ihn nannte: Messias. Ich muß gestehen, damit einfach nicht so viel anfangen zu können, ja seine erreichten Hilfen sind toll und ein engagierter Rockstar, kann sicherlich einiges bewirken, aber wenn er von seinen Treffen mit Clinton, Bush und Schröder erzählt, hatte ich immer dieser leicht geringschätzige lächeln im Gesicht. Ich glaube natürlich, daß dieser Rockstar einiges bewegen kann, aber daß er so wichtig ist, wie er sich offenbar nimmt... nein, ganz sicher nicht. Trotzdem hat er einige interessante Blickwinkel beleuchtet und das interessanteste waren für mich die Fragestellungen auf die er nicht oder nur ausweichend antwortete, diese Fragen haben sehr viel über ihn ausgesagt. Trotzdem hatte ich mir irgendwie handfestere Daten und Geschichten versprochen, wann wurde U2 gegründet, wie schaffen sie es so lange zu funktionieren, wann haben sie Geburtstag, woher kennt er Ali und wie erhält man so eine Beziehung am Laufen? Darauf wurde zwar am Rande eingegangen, aber für mich war es zu viel Gott, zu viel Afrika und zu wenig U2. Trotzdem ein lesenswertes, sicherlich inspirierendes Buch, gut geschrieben, aber leider unterirdisch übersetzt. Handlungsreisende gibt es meines Wissens nicht, das sind Handelsreisende und ähnliche Faux pas passierten dem Übersetzer immer wieder, so daß ich sehr häufig genervt war.