Klappentext:
Cuba, das bedeutete für die in hoffnungsloser Armut lebenden, vom Fortschritt vergessenen Galicier Wohlstand, Überfluß und Sinnenfreude. Cuba, das war ein Traum vom tropischen Schlaraffenland. Doch die Wirklichkeit sah für Manuel, der am 3. März 1916 sein Heimatdorf verließ und nach strapaziöser Überfahrt in Cuba ankam, ganz anders aus.
Meine Meinung:
Meinen ersten Kubanischen Schriftsteller gelesen Miguel Barnet.
Alle träumten von Cuba: Die Lebensgeschichte eines galicischen Auswanderers.
Erzählt wird die Geschichte eines galicischen Auswanderers den in jungen Jahren seine spanische Heimat im Jahre 1916 verlässt um in Kuba sein Glück zu finden.
Angelockt durch falsche Versprechungen und Übertreibungen wird das Leben des jungen Einwanderers Manuel auf der Karibikinsel geschildert. Das Leben ist kein Honiglecken und so hat der Heimwehkranke das Ziel wieder in seine alte Heimat zurück zu kehren.
Nach vielen Jahren ist es endlich soweit, er tritt die Heimreise in seine galicische Heimat an.
Doch die Rückkehr ist eher eine Enttäuschung, er gerät in die Wirren des spanischen Bürgerkrieges und muss fliehen. Der Kreis schließt sich er kommt wieder nach Havanna zurück und muss nochmals von vorne beginnen.
Hat mir gut gefallen da der Autor ein genaues Abbild des Lebens auch in Hinsicht auf die politische Lage in Kuba beschreibt.
Miguel Barnet
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Miguel Barnet
Der Cimarrón
Alle träumten von Cuba
Das Lied der Rachel
Die stummen Hunde. Kubanische Fabeln
Der Cimarron
Neue Rezensionen zu Miguel Barnet
Rezension zu "Der Cimarrón" von Miguel Barnet
Als der Schriftsteller Miguel Barnet im Jahre 1963 Esteban Montejo – den Cimarrón – kennenlernte, war dieser bereits 103 Jahre alt. Es ist seine Geschichte, die Lebensgeschichte eines Mannes, der seiner Lebtag lang nicht viel hatte und dennoch viel erlebte. Barnet dient hier lediglich als „Sprachrohr“, denn die eigentlichen Begebenheiten dieses Buches, erzählt der alte Mann selbst.
Esteban Montejo wurde 1860 auf einer Zuckerrohrplantage auf Cuba geboren. Das Land war noch unter der Herrschaft der Spanier, die Sklaverei noch immer legal und gang und gäbe. Auch Esteban wurde als Sklave geboren, schon mit sechs Jahren musste er für seine Herren schuften. Von seiner Familie wurde er, sobald er „arbeitsfähig“ war getrennt, indem er an einen anderen Gutsbesitzer verkauft wurde. Doch Esteban konnte sich mit einem Leben als Sklave nicht abfinden. Die Neger (Esteban spricht selbst von sich als Neger!) arbeiteten teilweise bis zu 20 Stunden am Tag, da die allgemeine Meinung vorherrschte, Neger bräuchten nur 4 Stunden Schlaf. Wer nicht gehorchte wurde gezüchtigt. Die Männer arbeiteten auf dem Feld oder in den Zuckerfabriken, die Frauen wuschen für die Herren Wäsche und säuberten die Häuser. Geschlafen wurde in Baracken, die nicht einmal ordentlich klimatisiert waren, aus Angst, die Sklaven könnten fliehen.
Und Esteban floh! Aber nicht des Nachts, sondern am hellen Tag. Er zog sich in die Wälder und Berge zurück und wurde Cimarrón, wie man entflohene Sklaven bezeichnete. Er lernte, für sich allein zu leben, sich zu verstecken, seine Angst vor den wilden Tieren in den Griff zu bekommen und sich zu ernähren. Jahrelang sprach er mit Niemandem, da er Angst hatte, man könnte ihn verraten und auf die Farm zurückbringen. Und dennoch erfuhr er vom Ende der Sklaverei. Anfangs konnte er es nicht glauben, nur sehr zögerlich wagte er sich vor und beobachtete alles mit großer Skepsis.
Esteban begab sich schließlich auf eine Zuckerrohrplantage zurück, um dort zu arbeiten. Aber auch, wenn die Sklaverei abgeschafft worden war, so behandelten viele Gutsbesitzer die Neger weiterhin als solche. Die Arbeit war nach wie vor hart, der ausgezahlte Lohn dürftig. Aber Esteban geklagte sich nicht mehr darüber, er bewohnte eine der Baracken, die nun ohne den Riegel vor der Tür waren, vergnügte sich mit Frauen, lernte von den Alten viel über Religion und Zauberei und ging ab und an einen Trinken. Ein einfaches, aber doch glückliches Leben.
Esteban Montejo erzählt über die Zeit als Sklave, über seine Zeit als Cimarrón, dem Leben nach der Abschaffung der Sklaverei und dem Unabhängigkeitskrieg Cubas, in dem er gekämpft hatte. Es ist ein Leben voller Entbehrungen, voller Leid und doch auch voller Glück. Denn wenn Esteban sich beschwert, dann nur über die Leute, die nicht gut waren, niemals aber über sein Leben.
Schade nur, dass das Buch nach dem Krieg endet, es wäre doch interessant gewesen, wie Estebans Leben nach 1900 weiterverlaufen ist, immerhin wurde er ja mindestens 63 Jahre älter. Dadurch, dass der Autor die Geschichte nur aufschrieb, ist die Sprache, bedingt dadurch, dass Esteban nie eine Schule besucht hatte und sich seine Philosophie im Laufe der Jahre aneignete, einfach und gut zu verstehen. Dennoch bereitet gerade dies in manchen Episoden Langeweile, weshalb das Buch keine 5 Sterne verdient hat. Ansonsten kann ich es demjenigen empfehlen, der sich für Cuba interessiert und auch demjenigen, der gerne über Abenteuer liest.
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