Rezension zu Saubere Stadt von Mika Biermann
Nichts für sensible Gemüter
von Kult-Literaten
Kurzmeinung: Nix für moralisch und sexuell sensible Gemüter, aber sehr zu empfehlen.
Rezension
Kult-Literatenvor 11 Jahren
Zugegeben, dieses Buch ist nichts für schwache Nerven. Vor allem moralisch und sexuell sensible Menschen sollten diesen Roman nicht zur Hand nehmen und an dieser Stelle aufhören zu lesen. Für alle anderen gilt: Reinschauen! Mika Biermann hat das größte Übel der Konsumgesellschaft, den Müll, mit der ausgehöhlten Frömmigkeit der besseren Gesellschaft verbunden, die mehr auf ihre standesgemäßen Pflichten, als auf das Leben schielt. Der in einer angenehm zu lesenden und bildlich starken Sprache geschriebene Roman verschafft einen Pelz auf der Zunge und einen flaues Gefühl im Magen. Da riecht man förmlich den verfaulten Joghurt neben den Hinterlassenschaften eines Hundes. Da schmeckt man das seit Wochen ungewaschene Glied eines Obdachlosen. „Saubere Stadt“ ist keine Persil-Werbung, aber absolut zu empfehlen.