Mika Hentunen

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Autor*in von Suworows Schatz.

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Cover des Buches Suworows Schatz (ISBN: 9783907132067)

Suworows Schatz

(1)
Erschienen am 01.09.2019

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Cover des Buches Suworows Schatz (ISBN: 9783907132067)
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Rezension zu "Suworows Schatz" von Mika Hentunen

Castorp
Unterhaltsame Schatzsuche

Mohammed Atta, ein Exilpalästinenser, trägt zufällig denselben Namen wie der Hauptattentäter der Terroranschläge von 9/11. Dieser Zufall macht ihm, dem Palästinenser im Exil, das Leben in Amerika zur Hölle, so dass er gezwungen ist, sich in Europa eine neue Existenz aufzubauen. Damit verknüpft macht er sich auf die Suche nach einem ominösen Schatz in Finnland, den schon sein Vater gesucht hat, bis er aus Finnland ausgewiesen wurde. Diesen Schatz soll der grosse russische Feldherr Suworow im Saimaa-See versenkt haben, wo er eine Festung zur Sicherung der Grenze des Zarenreichs erbauen liess.
Da Atta aufgrund seiner Vorgeschichte sowieso unter Beobachtung steht, ruft seine Schatzsuche nun die Angehörigen der wichtigsten Geheimdienste auf den Plan. Der Autor wechselt zwischen den Perspektiven der unterschiedlichen Hauptakteure hin und her. Dabei bringt er (der Mann ist hauptberuflich Auslandskorrespondent für diverse finnische Medien) einige der wichtigsten Brennpunkte der Weltpolitik ins Spiel. Mohammed Atta steht, wie bereits erwähnt, für die Palästinenser; er besucht im Roman auch seinen kranken Vater in Gaza-Stadt. Rocky Lee, der Freelance-Agent, ist Südkoreaner. Hier kann Hentunen auch den Konflikt zwischen Nord- und Südkorea erwähnen. Im weiteren Verlauf arbeitet Rocky Lee jedoch im Auftrag der Russen (in Russland spielt ebenfalls ein guter Teil des Romans). Dann haben wir noch die Amerikaner und die Israelis und schliesslich einen finnischen Geheimpolizisten (Hukkanen), der jedoch innerlich gekündigt hat und sich in letzter Zeit mehr für sein Theologiestudium interessiert hat, wo er kurz vor dem Abschluss seiner Doktorarbeit steht - eine eher skurrile Gestalt.
Der Autor geht stark auf die persönlichen Hintergründe der einzelnen Akteure und die Zusammenhänge der Weltpolitik ein, was aber auch ein wenig von der eigentlichen Haupthandlung ablenkt. Bis die Schatzsuche richtig losgeht, vergeht doch eine ganze Weile. Trotzdem empfand ich die Lektüre nicht als langweilig, vielleicht dank der rasch wechselnden Perspektiven. Allerdings gibt es einzelne Figuren, aus denen der Autor mehr hätte machen können, zum Beispiel die finnische Möchtegern-Gospelsängerin Isabella Qujala, die insgesamt für die Story recht bedeutungslos bleibt.
Was mir sehr gefallen hat, sind die Schilderungen aus Gaza-Stadt, aus Nord-/Südkorea usw. Hier merkt man einfach, dass der Autor aus einem ungewöhnlich breiten persönlichen Erfahrungsschatz schöpft und dies auch unterhaltsam herüberbringen kann. Nun bleibt nur noch die Frage, ob denn jetzt eigentlich der Schatz am Ende gefunden werden kann. Hier schliesst sich der Kreis des Romans dann auch wieder sehr schön - aber mehr will ich nicht verraten.

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