Cover des Buches Brathering Interruptus: Über den alltäglichen Wahnsinn, Zwischenmenschliches, die Ungereimtheiten des Lebens und Brathering natürlich (Humor, Lad Lit) (ISBN: 9783960871552)
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Rezension zu Brathering Interruptus: Über den alltäglichen Wahnsinn, Zwischenmenschliches, die Ungereimtheiten des Lebens und Brathering natürlich (Humor, Lad Lit) von Mika Karhu

Ein Buch mit einem sehr offenen Ende und postpubertären Alkoholgenuss

von Flaventus vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Das Buch hat seine witzigen Momente, zeigt dann aber so einige Schwächen.

Rezension

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Flaventusvor 7 Jahren
Eines habe ich beim Lesen dieses Romans gelernt. Das Genre "lad lit" stammt aus dem englischsprachigen Raum und bezeichnet ein Genre in der Literatur, das dadurch gekennzeichnet ist, dass männlich Autoren Einblicke in die Gefühlswelt junger Männer geben. Meist bedienen sie sich dabei eines recht unkonventionellen und oftmals auch humorvollen Schreibstils.

Dies trifft auf das Buch "Brathering interruptus" durchaus zu. Es wird vom turbulenten Leben Sebastians erzählt, der in seinem Liebesleben zwischen den Stühlen sitzt. Genau genommen zwischen seiner Freundin Christina und ihrer Schwester Anna.

Humor

Der Autor bedient sich durchaus oftmals in der Klischeekiste und möchte Witze machen, die das Leben schreibt. Über die Komik des Alltags, wenn ein Paar längere Zeit zusammen ist. Das funktioniert mal recht gut, so dass der Leser sicherlich lachen muss, aber recht oft eben nicht. Da wirkt der Humor eher konstruiert, gezwungen und aufgesetzt.

Natürlich gibt es einige Passagen, in denen der Humor gänzlich abhanden kommt. Welches Buch ist auch schon durchgehend witzig. Aber oftmals hatte ich beim Lesen den Eindruck, als wäre das dem Autor selbst ebenfalls aufgefallen, so dass er am Ende solcher Passagen schnell noch eine witzige Szene einschieben muss.

Alkohol

Ja, im Leben junger Männer fließt auch schon mal Alkohol. Es gibt auch durchaus Phasen, in denen es etwas mehr ist. Aber in diesem Buch wird der Alkoholkonsum durchweg übertrieben. Ganz so, als wäre es besonders cool, ständig eine Dose oder Flasche Bier oder ein Whiskeyglas in der Hand zu halten oder jeden Morgen ständig verkatert aufzuwachen.

Das erinnert mehr an postpubertäre Verhaltensweisen, wenn im Rudel junger Männer sich die Alphatiere nur durch ungezügelten Alkoholkosnum behaupten können. Aber für gewöhnlich wird diese Phase irgendwann überwunden und selbst die wildesten Gesellen fangen sich, bevor sie vollends zum Alkoholiker werden.

Fazit

Ich mag keine Bücher mit offenen Enden. Schon gar nicht solchen Cliffhangern, die sich so lesen, als würde das Buch mittendrinnen aufhören. Viele Szenen und Ereignisse aus dem Buch werden nicht aufgelöst und in der Schlusspassage verweist der Autor auf einen zweiten Band, der in ferne Zukunft erscheinen möge. Das lässt den Leser recht unbefriedigt zurück.

Das Buch hat durchaus seine witzigen und komischen Momente und gibt durchaus ein paar Einblicke in das Gefühlsleben junger Männer. Auf der anderen Seite ist es aber auch teilweise kräftig überzogen, wirkt etwas unrund und zu konstruiert und kann den Witz bzw. den Humor nicht über die Länge des Buch aufrechthalten.

Von daher kann ich es nur mit Einschränkung empfehlen, denn es dürfte sicherlich nicht jedermanns Sache sein, überzogene Einblicke in die postpubertäre Gefühlswelt junger Männer zu erhaschen.


Diese Rezi findet sich auch auf meinem Bücherblog.
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