Cover des Buches The Unwritten - Oder das wirkliche Leben (ISBN: 9783862012091)
Rezension zu The Unwritten - Oder das wirkliche Leben von Mike Carey

Rezension zu "The Unwritten (Oder das wirkliche Leben)" von Mikey Carey

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 13 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 13 Jahren
Wilson Taylor, Autor der weltberühmten dreizehnteiligen Reihe rund um den Zauberer Tommy Taylor, ist verschwunden. Sein Sohn Tom wird von den Fans für den Protagonisten seines Vaters gehalten und genießt große Popularität - bis auf einer Pressekonferenz eine rätselhafte Frau namens Lizzie Hexam auftaucht und behauptet, Wilson Taylor sei nicht sein leiblicher Vater und hätte ihn nur zu Marketingzwecken benutzt. Kurz darauf wird Tom von jemandem entführt, der sich selbst als Graf Ambrosio, den Bösewicht der Tommy Taylor-Romane, ausgibt und versucht, ihn mit einer Nagelbombe zu töten. Tom gerät in eine tiefe Krise und beschließt , seiner Vergangenheit auf den Grund zu gehen. Er reist in das frühere Haus seines Vaters und trifft dort nicht nur auf zahlreiche Hinweise, die seine Identität noch mehr erschüttern, sondern auch auf den brutal mordenden Mr. Pullman, der seine Taten gezielt Tom in die Schuhe schiebt. Neben dem vordergründigen Handlungsfaden strotzt „The Unwritten” nur so vor Intertextualität. Tommy Taylor ist eine ziemlich genaue Kopie Harry Potters und Lizzie Hexam ist ursprünglich eine Figur aus Dickens „Unser gemeinsamer Freund”, außerdem wird eine Passage aus Mary Shelleys Frankenstein zitiert. Am Spannendsten aber ist der Bogen, der schließlich zu einer fiktiven Vergangenheit Mark Twains, Rudyard Kiplings und Oscar Wildes gezogen wird - denn auch hier trifft der Leser auf Mr. Pullman... Zeichnerisch interessant sind auf den ersten Blick nur die Cover der US-Issues von Yuko Shimizu, die in der deutschen Ausgabe die einzelnen Kapitel einläuten, und einige ihrer Skizzen. Zum Ende hin finden sich aber doch noch ein paar beeindruckende Perspektiven und schön umgesetzte panelübergreifende Szenen. Sobald die Erzählung ins 19. Jahrhundert springt, gewinnt sie durch einen deutlichen höheren Anteil an Schraffuren Atmosphäre. „The Unwritten” ist extrem spannend und hat durch seine literarischen Anspielungen und die nicht chronologische Struktur auch intellektuell Potential - was daraus letztendlich gemacht wird, bleibt abzuwarten. „Sandman”-Leser sollten auf jeden Fall mal reinschauen.
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