Rezension zu "The Resistance" von J. Michael Straczynsky
Anfangs kann die Geschichte von J. Michael Straczynski noch überzeugen. Ein tödliches Virus wütet auf der Erde und rafft große Teile der Menschheit dahin. Auch mit einer Corona-Müdigkeit im Nacken wird der Anfang gut und spannend erzählt. Unter etwas mystischen Umständen wird die Pandemie gestoppt bzw. beendet, aber es bleiben plötzlich Menschen mit Superkräften übrig.
Und mit den Superkräften erhält das Bekannte Einzug. Die Geschichte liest sich plötzlich wie ein Mix aus bekannten Comics mit den typischen Achsenmächten der bösen und guten Mutanten und den Nicht-Mutanten irgendwo dazwischen. Es formt sich eine Form der Gesellschaft, in der sich die Mächte bzw. Mächtigen formieren, immer im Streben nach der größten Macht.
Mike Deodato Jr. schafft für die Erzählung das optische Gewand, das im Großen und Ganzen sehr gelungen ist. Die Optik wertet mit Sicherheit die Erzählung auf, kann diese jedoch nicht vollends ersetzen. Für einen Comic steht viel Text geschrieben. Zudem werden (Auftakt zur Serie sei Dank) einige Handlungsstränge eröffnet, die alle weitererzählt werden möchten. Dazu fehlen aber charakterstarke Zugpferde, wie sie in X-Men zu sehen sind.
Fazit
Das Duo Straczynski und Deodato möchte ein komplett neues Universum schaffen und hat sich meiner Meinung nach ein wenig überhoben. Nur weil man viel in ein Comic packt, heißt das noch lange nicht, dass es gut ist. Sie hätten sich besser auf einige wenige schillernde Figuren konzentrieren sollen. So ist ein überfrachteter Auftakt entstanden, der nur bedingt überzeugen kann.