Rezension zu "Erinnerungen an Klook" von Mike Hennessey
Bis zum letzten Satz habe ich das Buch über das Musikerleben von Kenny Clarke genossen, den ich vorher nicht kannte, bis mir ein Freund seine Biografie geschenkt hatte.
Er war (t 1984) einer der bedeutendsten Jazz-Drummer (z. B. ursprünglicher Drummer des legendären Modern Jazz Quartet) und Mitbegründer des Be-Bop Stils, der sich in den Vierziger-Jahren aus dem Swing entwickelte.
Das Buch, das für jeden Musik-Begeisterten, auch wenn er kein Jazz-Fan ist, lesenswert ist, nimmt einen mit auf eine Reise in diese Vergangenheit. Dort lernt man die großen Jazzer kennnen, weil sie alle am liebsten mit Kenny spielen wollten. Und weil es zu jener Zeit noch keine Fernseher gab, fand das Jazzer-Leben vor allem in den verrauchten Clubs und Aufnahme-Studios statt. Klooks Biografie hat für mich einen besonderen Reiz, weil er bereits 1956 genervt von der Diskrimierung in den USA nach Europa (Paris) kam, wo er bis zu seinem Tod lebte. Als Konsequenz geriet er in den USA in Vergessenheit, beeinflusste den Jazz in Europa dagegen wesentlich mit.
Mike Hennessey, den ich als Autor auch nicht kannte, hat die Jazz-Kultur hautnah begleitet, und er kann daher viele kleine Episoden aus dieser Zeit wiedergeben, vor allem aber schafft er es, dass man sich am Ende des Buches selber ein wenig in den friedvollen und genialen Klook verliebt hat und ihn um sein aufrechtes Musikerleben ohne Starallüren bewundert.