Rezension zu "Hidden Worlds 2 – Die Krone des Erben" von Mikkel Robrahn
Hidden Worlds ist eine wunderbare Geschichte und auch die Fortsetzung hat mich nicht enttäuscht.
In diesem Teil spielt die Geschichte auf Avalon, wo der Mensch Elliot und die Elfe Soleil nach Elliots verschwundener Mutter und einer Rettung für die magischen Wesen auf der Erde suchen, die von der Inquisition verfolgt werden.
Eines kann ich Euch sagen, mit Marion Z. Bradleys verwunschenem Avalon hat das nicht viel zu tun! Es gibt dort viele verschiedene Fabelwesen, wie zum Beispiel Drachen, Zentauren, Alben, Elfen, Zwerge und so fort. Mir gefällt, wie Mikkel Robrahn die über diese ganzen Wesen vorherrschenden Klischees mit einem schriftstellerischen Augenzwinkern zum Teil bestätigt, zum Teil aber auch vollkommen beiseitewischt und uns diese mit neuen Augen sehen lässt. Sein Schreibstil macht wirklich Spaß, die Dialoge sind witzig und die einzelnen Szenen der Handlung durchweg flott und erlebnisreich geschrieben.
Auch vor Avalon macht die Politik nicht halt, und wir geraten als Leser mitten in einem erbitterten politischen Streit, vor dessen Hintergrund sich die ganze Handlung abspielt.
Elliot und Soleil müssen einige abenteuerliche Aufgaben meistern, um möglicherweise eine Lösung für ihr Problem zu finden. Jede dieser Stationen ist für sich aufregend und bietet stückchenweise mehr Erklärungen, wie es zum aktuellen Stand zwischen den Menschen und den Fabelwesen kommen konnte, aber auch immer viel Unterhaltung und Spannung.
Der Autor findet für alles das richtige Maß, er schafft es, das politische Konstrukt einfach genug zu halten, dass die Handlung gut nachvollziehbar bleibt und nicht zu verschachtelt wird, obwohl wir es doch mit recht vielen handelnden Personen und Wesen mit unterschiedlichen Ansichten und Zielen zu tun haben, von denen jede, ob Prota oder Nebenfigur, toll und lebensecht beschrieben ist und jeder eine Geschichte für sich verdient hätte.
Im Vordergrund bleiben aber immer die abenteuerlichen Situationen, in die diese zwei Protagonisten rutschen, und die jeweiligen Settings sind mit viel Liebe zum Detail, aber nicht zu ausschweifend, immer bunt und abwechslungsreich beschrieben.
Ich liebe vor allem die Szenen mit dem Drachen Rhegad (ganz wichtig: Dem Chronisten!!), der so amüsant anders ist, als man sich Drachen allgemeinhin vorstellt, dabei aber nicht albern.
Vor allem das Ende dieses Teilstücks der Geschichte fand ich unglaublich spannend - ein Akt, der so für Elliot und Soleil eigentlich gar nicht geplant war, geht zu Ende, das Stück aber noch nicht! Ich bin sehr gespannt, ob es im dritten Band wieder zurück in die "echte" Welt geht und was noch passieren wird.
Von mir bekommt diese erfrischend andere Geschichte um das sagenumwobene Avalon auf jeden Fall wieder 5/5 Sterne.