Schon alleine das Cover hat mich bewegt, dieses Buch lesen zu wollen, es leuchtet einen regelrecht an, man ist gespannt, was es mit diesem Titel auf sich hat und ich muss sagen, besser hätte man es nicht wählen können.
Der Titel entführt einen in eine Geschichte, die sehr emotional ist, allerdings auch durch die vielen witzigen Wortgefechte ordentlich Spritzigkeit erhält, so dass es ein ausgewogenes Lesen ist, obwohl einen die Geschichte selbst sehr berüht. Mira erbt von ihrer verstorbenen Tante den liebevoll und von allen geliebten Buchladen, und da ihr Leben sowieso gerade den Bach runtergeht, ist das für sie die Gelegenheit für einen Neuanfang. Sie landet in der Pension der besten Freundin ihrer Tante namens Leonie samt Sohn Alexander und Vater Eric. Herzensgute Menschen, hilfsbereit und man spürt den Zusammenhalt im Dorf, von dem sich auch Mira ganz schnell überzeugen kann.
Genau diese Hilfsbereitschaft, dieses Auffangen in schweren Momenten, ehrliches Interesse; Herzlichkeit und Freundschaft werden in diesem Roman in verschiedenen Situationen wirklich süss beschrieben. Beim Lesen kann man sich so sehr hineinversetzen, egal ob es um das Renovieren geht, um das Kribbeln im Bauch, aber auch die traurigen Momente, wenn die Erinnerungen wieder hochkommen. Und genau dann wird man doch aus der traurigen Szene ganz schnell in das nächste lustige und spritzige Wortgefecht geholt, was aber nicht abrupt passiert, sondern einfach total passt.
Und es ist einfach zu herrlich, wie die Sabbelstrippe Mira einfach nicht aufhören kann zu reden und dabei auch nicht auf den Mund gefallen ist und so den eher stillen, zurückgezogenen, in sich gekehrten Alexander immer wieder aus der Reserve lockt. Ich hab mich köstlich amüsiert und war ganz überrascht, als die Geschichte schon zu Ende war.
Hier stecken wirklich viele Worte mit Tiefgang drin, liebevolle Worte, die in Erinnerung bleiben, ich werde noch lange an diesen Roman denken, er hat mir gut gefallen. Eine schöne Winterromanze, die aber auch zu jeder anderen Jahreszeit ein Wechselbad der Gefühle bewirkt, weil eben nicht alles immer nur glatt geht, sondern wirklich realistisch verpackt ist und sehr zu Herzen geht. Gerade die Eltern von Alexander kann man einfach nur lieben!
Ein klein wenig hätte ich mir gewünscht, dass man noch mehr über den Buchladen selber erfährt, dass er seine eigene kleine Geschichte in diesem Roman findet, das ist etwas kurz geraten, obwohl es auch toll zum Titel gepasst hätte, aber ansonsten wirklich gelungen!
