Milosz Matuschek

 3,7 Sterne bei 10 Bewertungen
Autor*in von Generation Chillstand, Wenn's keiner sagt, sag ich's und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Milosz Matuschek (geb. 1980 in Bytom), Dr. jur., ist Publizist und Jurist. Er hat über fünf Jahre deutsches Recht und Rechtsvergleichung an der Sorbonne unterrichtet, bis er sich ganz dem Schreiben widmete. Seitdem sind fünf Bücher und viele Beiträge für deutschsprachige Medien (u.a. NZZ, Süddeutsche Zeitung, Welt, F.A.Z., Berliner Zeitung, Deutschlandfunk) erschienen. Für die Neue Zürcher Zeitung war er sechs Jahre lang Kolumnist. Im Herbst 2020 veröffentlichte er mit Gunnar Kaiser den reichweitenstarken "Appell für freie Debattenräume" und gründete seine eigene Publikation www.freischwebende-intelligenz.org. Er ist Co-Produzent des Dokumentarfilms "Pandamned: Die Welt im Bann einer Pandemie" (2022) von Marijn Poels (www.pandamned.org) und schreibt Kolumnen für die Weltwoche. Milosz Matuschek lebt in der Schweiz.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Milosz Matuschek

Cover des Buches Mann mit Grill sucht Frau mit Kohle (ISBN: 9783492274272)

Mann mit Grill sucht Frau mit Kohle

 (3)
Erschienen am 16.07.2012
Cover des Buches Wenn's keiner sagt, sag ich's (ISBN: 9783946778363)

Wenn's keiner sagt, sag ich's

 (2)
Erschienen am 15.08.2022
Cover des Buches Generation Chillstand (ISBN: 9783423261869)

Generation Chillstand

 (3)
Erschienen am 30.11.2018
Cover des Buches Das romantische Manifest (ISBN: 9783861537625)

Das romantische Manifest

 (0)
Erschienen am 05.03.2014
Cover des Buches Generation Chillstand (ISBN: 9783864899140)

Generation Chillstand

 (0)
Erschienen am 19.09.2022
Cover des Buches Mann mit Grill sucht Frau mit Kohle (ISBN: 9783492982610)

Mann mit Grill sucht Frau mit Kohle

 (0)
Erschienen am 03.04.2017

Neue Rezensionen zu Milosz Matuschek

Cover des Buches Wenn's keiner sagt, sag ich's (ISBN: 9783946778363)
lesejunkies avatar

Rezension zu "Wenn's keiner sagt, sag ich's" von Milosz Matuschek

Verengte Meinungskorridore aufbrechen
lesejunkievor 2 Jahren

Eine selbstbewußte, souveräne Nation braucht ein Staatsvolk, das sich seiner Rechte bewußt ist und für diese zu kämpfen es bereit ist. Verfallen die Menschen jedoch in Agonie und Konformismus oder werden durch das Versprechen eines anstrengungslosen Wohlstands narkotisiert, verkümmern und verfallen Grundrechte und Freiheiten. Diese Entwicklung hin zu einem autoritären, übergriffigen, bevormundenden Staat, der seinen Bürgern in allen Lebensbelangen Vorschriften macht und Einschränkungen abverlangt, dokumentiert der Autor in seinen tagebuchartigen Essays. Als Grundübel dieses Verfalls, der sich in den Jahren der repressiven Coronapolitik beschleunigt hat, macht er die fehlende Meinungsfreiheit aus, genauer gesagt die fehlende Freiheit, unangepaßte Meinungen äußern zu dürfen, ohne anschließend stigmatisiert und aus dem gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen zu werden oder einfach nur Gefahr zu laufen, sein Auto angezündet zu bekommen.

Die Pandemie-Politik hat Deutschland für immer verändert. Einige Bürger, die als Nichtgeimpfte besonders den Stigmatisierungen des Staates ausgesetzt waren, werden ihr Vertrauen in den Staat nicht mehr zurückgewinnen. Die Verbitterung darüber, daß die Politik Grundrechte nach Gutdünken abschaffen kann, wird bleiben. Und auch die Erkenntnis, daß die Masse unreflektiert jede Einschränkung mitmacht.

Doch die Debatte, ob die BRD der Jahre 2020/2022 eine Gesundheitsdiktatur, eine Impftyrannei oder ein 2G-Apartheidsregime war, ist überflüssig - es reicht, daß sich Millionen Ungeimpfter gefühlt haben, als lebten sie in solchen, um das Band der demokratischen Grundloyalität zu durchschneiden. Es geht bei der Forderung nach Aufarbeitung nicht um Schuld, sondern um Verantwortung: für die Stigmatisierung und Ausgrenzung, fehlgeleitete Maßnahmen, rechtswidrige Einschränkungen, angeordnete Polizeiübergriffe gegen Demonstranten, unmenschliche und kaltherzige Entscheidungen.

Cover des Buches Generation Chillstand (ISBN: 9783423261869)
MichaelSeitzs avatar

Rezension zu "Generation Chillstand" von Milosz Matuschek

Die Raupe auf ihrem langen Weg zum Schmetterling
MichaelSeitzvor 2 Jahren

Die Puppe muss allein ihre Geburt zum Schmetterling bewältigen. Wenn man ihr beim Geburtsvorgang hilft, ist das ihr sicherer Tod.

Mit dieser Metapher beschreibt der Autor das Dilemma der Generationen Y. Die sagenumwobene 68-78er-Generation strickt bis heute an ihrer Legende von den Revoluzzern, die den Nazi-Eltern die Stirn dargeboten hat – kurzum: die Protestgeneration. Aber was ist mit den Anfang der 80er-Jahre geborenen Menschen, den sogenannten „Millennials - oder auch „Generation Y“ - genannt? Um deren Dilemma zu beschreiben, geht der Auto chronologisch vor. Er beschreibt eine Generation von Menschen, die in eine Bildungssystem aufwachsen, in der es mehr Akademiker gibt als in jeder Generation zuvor. Eine Inflation von Abschlüssen und jungen Menschen, die alles tun - gestreng nach dem Motto: „Make your parents proud again!“ - stehen Herausforderungen wie Klimawandel, Inflation und einer ständigen sich verändernden Normierung unserer Werte gegenüber. Bildung im Elfenbeinturm bei gleichzeitiger Unfähigkeit, einen Mietvertrag zu verstehen oder ein Gulasch zu kochen. War früher die Note „sehr gut“ die Ausnahme, so erreichen sie heute in manchen Fächern über 60 Prozent. Der Autor ist selbst ein akademisch Gebildeter und legt Wert auf Bildung, stellt jedoch kritisch die Frage: Handelt es sich um eine Generation von lauter Intelligenzbestien?

Die Antworten, die der Autor findet, klingen einleuchtend. Und er setzt als nächsten Schritt noch eins drauf, indem er die Medien unter die Lupe nimmt, denen die Generation Y seit die denken kann, ausgesetzt ist. Er beschreibt u. a. die Methoden des Framings, die Vernetzungen zwischen den Medienkonzernen, Wirtschaft und Politik. Wer es da wagt, kritisch den Zeitgeist zu hinterfragen, riskiert im besten Falle einen Shitstorm, im schlechtesten das Ende seiner Karriere oder sozialen Existenz. – Also lieber schweigen und mitmachen, wer keinen Shitstorm riskieren will?

Die Gesellschaft hat sich verändert, das Individuum steht über allem. Und doch liegt die Ur-Angst in dieser „You-only-live-once“-Mentalität wohl darin, genau den Anschluss an diese Individual-Gesellschaft zu verlieren. Schließlich steht man einer unsicheren Zukunft gegenüber. Und die Generationen davor haben wesentlich für dieses Dilemma gesorgt, indem sie, was die Wirtschaft betrag, auf Pump lebten; Allein 5 Prozent der in Umlauf befindlichen Euros sind tatsächlich auch in Gold und Sachwerten gedeckt. Wie bezahlen uns also gegenseitig in fiktiven Werten – ähnlich wie bei Monopoly. Wir haben 2008 eine Finanzblase erschaffen, um eine bereits geplatzte Finanzblase aufzufangen. Das kristallisiert sich allmählich heraus. Das Ergebnis davon ist die Inflation.

In dieser Inflation von Titeln, Geld und Informationen scheint es kein Wunder zu sein, dass eine „hochgezüchtete Generation“ von Leistungsträgern vergeblich nach einem Sinn sucht und psychische Erkrankungen auf dem Vormarsch sind. Gegen wen oder was will man eigentlich noch demonstrieren, wenn man selbst ein Teil des Systems von Anfang an war? Wann wurde aus Sex, Drugs & Rock`n Roll eigentlich Twitter, Ritalin und Helene Fischer?

Der Autor beleuchtet das Desaster in vielseitigen Nuancen und geht schließlich im dritten Teil auch auf die Lösungen ein.

Mit persönlich – als Jahrgang 1976 – hat dieses Buch sehr imponiert, da der Autor genau jener Generation entstammt, über die er da breit und ausführlich schreibt. Ich habe aber den Eindruck, die ganze Thematik hat schon in den Neunzigern schleichend begonnen. Die sogenannte „Generation Fun“ hat das eigentlich Vakuum hinterlassen, in dem die Generation Y nun schließlich gelandet ist und sich seither in einer Art freien Fall befindet. Die „neue Scheinmoral“, die sich bei Covid gezeigt hat, in der wir leben, halte ich dagegen nur noch für ein temporäres Phänomen. Sobald das soziale Gefälle und die Armut zu groß genug werden, braucht es keinen extra „Aufruf zum Ungehorsam“; das ist ein Hirngespinst der 86-78er-Generation. Meiner Meinung nach schlägt nach dem Untergang einer morbiden Gesellschaftsstruktur die Stunde der Kreativen. Die Menschheit erfindet sich immer wieder neu. – Raupe entpuppt sich als Schmetterling.

Cover des Buches Wenn's keiner sagt, sag ich's (ISBN: 9783946778363)
K

Rezension zu "Wenn's keiner sagt, sag ich's" von Milosz Matuschek

„Verengte Räume – Absurde Zeiten“ (Buchuntertitel).
kvelvor 2 Jahren

Info von der Verlagshomepage:
Milosz Matuschek legt überall dort den Finger in die Wunde, wo viele nicht einmal einen Kratzer sehen. Seine Texte sind brillante Analysen einer Gesellschaft, die Vielfalt preist, dabei aber Diskursräume verengt und Anpassung belohnt. Die Coronapandemie mitsamt Maßnahmenapparat stellen eine gänzlich neue Eskalation der Freiheitsbedrohung dar. Hellsichtig wie unnachgiebig zeichnet Matuschek nach, wie die unbehagliche Überlagerung von Themen wie Machtkonzentration, Cancel Culture, digitale Überwachung, Mehrfach-Impfungen und Pandemie-Panik zum Verlust von Freiheit, Transparenz und Demokratie führt. Wir blicken in den Abgrund einer Dystopie, in welcher der punktuelle Ausnahmezustand zum permanenten zu werden droht. In absurden Zeiten zielt Matuscheks Schreiben auf nicht weniger als eine Verteidigung demokratischer Werte und eine Weitung der Welt.


Meine Meinung:

Sehr treffende Texte (Essays).

Sehr gute Beschreibungen der Realität von Politik, Staat und (Welt-)Geschehen.


[Hinweis: Die Texte sind aus dem Zeitraum von ca. 2020 bis 2022.]


Textauszug:
Es gehört einiges an Abgebrühtheit und Aufwand dazu, andere glauben zu lassen, man sei als Regierung etwas verplant und vertrottelt, der jetzige Zustand sei also 'nur' Versagen und nicht etwa mutwillige Sabotage. ... Aber vermutlich ist dieser Gedanke für viele zu monströs, um ihn an sich ranzulassen. Sabotage und mutwillige Zerstörung durch die Politik sind schwerwiegende Anschuldigungen. Doch nehmen Sie mal ein einfaches Beispiel. Der Wetterdienst kündigt eine Sturmflut an … Was macht die Politik? Sie baut die Deiche ab. Für die Senkung der Deiche gibt es sogar eine Subvention. … Es macht keinen Sinn, doch es passiert. Bei Überschwemmung kann die Politik übrigens den Notstand ausrufen, um durchregieren zu können. Preisfrage: Welches Interesse hat die Politik …? (S. 193).


Fazit: Lesenswert.


Warum es für mich nicht zu 5 Sternen gereicht hat:
Das ganze Buch war mir zu sehr coronalastig.
Ich hätte mir doch etwas mehr Themenbreite bzw. - vielfalt gewünscht.

Eine echte Lösung aus der Misere von Politik und Staat kann der Autor leider nicht anbeiten.


Anmerkung:
Das Coverbild passt für meinen Geschmack nicht ganz zum Buchinhalt.

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