Billabong sagen die australischen Ureinwohner zu einem Wasserloch oder zum Seitenarm eines Flusses. Oft gibt es dort noch Wasser, wenn es sonst trocken ist und dort lauern die Krokodile, die Billabongkönige.
Einer dieser Krokodilkönige ist Ben, uneingeschränkter Herrscher in seinem Revier. Doch dann beginnt der Ärger und zwar mit einer kleinen Nichtigkeit wie einer Gräte. Daraus resultiert jedoch entzündetes Zahnfleisch. Doch Ben geht gar nicht gerne zum Zahnarzt, denn er findet, dass die Krokodilwächter ihren Job nicht sehr feinfühlig amchen. Die Schmerzen werden jedoch so schlimm, dass Ben kaum noch fressen kann und er in seiner Not ohne gross zu überlegen, einen Vertrag unterzeichnet, der ihn in ein grosses Dilemma stürzen wird.
"Der Billabongkönig" ist eine fabelartige Geschichte. Es geht um Herrschaft, Diktatur und Demokratie, um das Ausnutzen von Macht, um Revolution, um Verrat und Solidarität und um Moral.
Matthias Kröner schafft es, diese komplexen Themen kindgerecht in Szene zu setzen und punktet vor allem mit einer speziellen Erzählweise. So tritt der Protagonist Ben nämlich immer wieder in den Dialog mit dem Autor. Dies gestaltet die Geschichte äussert lebendig und bringt sehr viel Wortwitz mit sich.
Nebenbei lernt man auch einige Dinge - natürlich über Krokodile und ihren Lebensraum, aber auch, was eine Symbiose ist und wie diese funktioniert oder eben auch nicht.
Mina Braun hat das Buch wunderschön und passend illustriert, so dass es eine wahre Freude ist, das Werk zur Hand zu nehmen und darin zu "versumpfen".
Die Altersangabe ab 7 Jahren finde ich ehrlich gesagt zu tief angesetzt. Der Inhalt ist komplex und zum Teil auch recht brutal, so dass ich es erst ab etwa 10 Jahren empfehlen würde.
Ich denke, dass sich "Der Billabongkönig" super zum Vorlesen in der Schule eignet. Das Buch birgt viel Stoff als Diskussionsgrundlage oder als Einstieg um das Thema Politik aufzugreifen.