Miral al-Tahawi

 3,5 Sterne bei 6 Bewertungen
Autor*in von Das Zelt, Die blaue Aubergine und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Miral al-Tahawi, geboren 1968 in Sharqiyya, wuchs in einer Beduinenfamilie auf. Sie studierte Arabische Literaturwissenschaft und war Lehrbeauftragte an der Kairoer Universität. Das Zelt, 1996 erschienen, war ihr erster Roman und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Für ihren zweiten Roman, Die blaue Aubergine (1998), erhielt sie als erste Schriftstellerin den ägyptischen Förderpreis für Literatur. MIral al-Tahawi lebt in Phoenix, USA, und unterrichtet an der dortigen Universität arabische Sprache und Literatur.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Miral al-Tahawi

Cover des Buches Das Zelt (ISBN: 9783293203464)

Das Zelt

 (3)
Erschienen am 17.08.2005
Cover des Buches Die blaue Aubergine (ISBN: 9783293203013)

Die blaue Aubergine

 (2)
Erschienen am 21.07.2004
Cover des Buches Gazellenspuren (ISBN: 9783293204102)

Gazellenspuren

 (1)
Erschienen am 18.02.2008

Neue Rezensionen zu Miral al-Tahawi

Cover des Buches Gazellenspuren (ISBN: 9783293003583)
gsts avatar

Rezension zu "Gazellenspuren" von Miral al-Tahawi

Das Geheimnis
gstvor 4 Jahren

Muhra, das Beduinenmädchen, kennt zwar ihren Vater, weiß aber nicht, welche seiner drei Frauen ihre Mutter war. In diesem Buch erzählt sie von den Bildern, die sie auf ihrer Suche nach der „Richtigen“ fand, von Begebenheiten, die sie gehört hat. 

In poetischer Sprache verpackt werden dem Leser orientalische Geschichten erzählt, die teilweise an Tausendundeinenacht denken lassen. Stellenweise wirken sie konfus, schwer nachvollziehbar. 

Miral al-Tahawi, die 1968 in eine Beduinenfamilie hineingeboren wurde, ist eine preisgekrönte arabische Schriftstellerin.Gerne habe ich mich von ihr in ihre fremde Heimat entführen lassen.

Schon auf Seite 7 des Buches steht: „Manches Ende birgt ein Geheimnis, das man nicht zu ergründen versuchen soll.“ Ganz verstehen konnte ich den Satz erst zum Schluss. Denn durch das Netz von Namen, Menschen und Orten verflüchtigte sich für mich oft der Zusammenhang. Es war nötig, langsam zu lesen, damit sich die märchenhaften Bilder vor meinem geistigen Auge entfalten konnten. 

Erschreckend fand ich diesen Ausschnitt von Seite 65: 

„Mitten ins Schluchzen seiner jüngsten Tochter sollte Lamlum Pascha sagen: >>Deine Nase bleibt deine Nase, selbst wenn sie schief und krumm ist. Ein Mädchen gehört dem Sohn ihres Onkels, auch wenn sie sich lieber die Augen ausreißen würde. Ein echtes Arabermädchen ist gefügig wie eine Kamelstute. Wo man sie festbindet, kniet sie nieder, und setzt man sie in Bewegung, läuft sie los.<<“

Fazit: Für mich war dieses Büchlein ein ganz neues Leseerlebnis. Es hat mich einerseits angestrengt, andererseits aber auch neugierig auf mehr von dieser Autorin gemacht. 

Cover des Buches Die blaue Aubergine (ISBN: 9783293203013)
Jaris avatar

Rezension zu "Die blaue Aubergine" von Miral al-Tahawi

Rezension zu "Die blaue Aubergine" von Miral al- Tahawi
Jarivor 13 Jahren

Inhalt:

Sie kommt zwei Monate zu früh zur Welt und ist blau wie eine Aubergine. Diesen Spitznamen wird Nada nicht mehr los und macht ihm als Kind alle Ehre, sind doch die alten blauen Flecken kaum verheilt, da neue hinzukommen. In ihrem späteren Leben wird vor allem ihr Herz manche Schramme davontragen, ägyptische Mädchen müssen brav und "gut erzogen" sein. Doch noch hat Nada ihren Platz nicht gefunden...

Meine Meinung:

Miral al-Tahawi beschreibt in "Die blaue Aubergine" das Leben des Mädchens Nada. Die Geschichte beginnt bei ihrer Geburt und wir folgen ihr bis sie eine junge Frau ist.

Nadas Erfahrungen sind oftmals keine schönen, das Mädchen ist in jedem Alter zerrissen, zwischen den Fronten und verloren. Nie weiss sie, wer sie ist. Ob nun verschleiert oder mit offenen Haaren, Nada kann ihren Platz im Leben nicht finden. Auch die Liebe wird ihr das Gefühl der Geborgenheit, das sie sich so sehnlichst herbeiwünscht, nicht geben.

Doch beschreibt die Autorin nicht nur der persönliche Leidensweg ihrer Protagonistin, sondern auch die Leidensgeschichte der Frau in einem muslimischen Staat und die Geschichte Ägyptens in den wilden 60ern. Nada ist bei den Aufständen und der Frauenbewegung an vorderster Stelle. Leider fehlten mir diesbezüglich viele Hintergrundinformationen, die man haben sollte, wenn man das Buch auf politischer Ebene verstehen will.

Wir merken schon, dass "Die blaue Aubergine" kein angenehmes Buch ist. Auch der Schreibstil der Autorin ist für den Leser anfangs unangenehm und er muss sich erst an den wirren Stil der Autorin gewöhnen. al-Tahawi wechselt immer wieder die Perspektive, mal erzählt Nada aus ihrer Sicht, dann wird man mit "du" angesprochen, dann wird wieder auktorial erzählt. Auch die Darstellung des Textes ändert sich kontinuierlich. Dadurch ist der Leser gefordert, sich immer wieder neu einzustellen und zurechtzufinden. Dass die Autorin vieles dabei nur andeutet oder verschleiert, macht das Lesen nicht einfacher.

Dadurch schafft es Miral al-Tahawi jedoch, uns die persönliche Situation von Nada noch näher zu bringen. So verwirrt Nada ist, so verwirrend ist das Buch. So aufgewühlt die Zeiten, so durcheinander der Text. Die eindrückliche Sprache der Autorin fügt der Geschichte die passende Stimmung hinzu, sodass dabei ein dichtes und aufrüttelndes Werk herauskommt, das einen umschlingt und auch nach der Lektüre nicht mehr loslässt.

Fazit:

"Die blaue Aubergine" ist ein Buch für anspruchsvolle Leser, die sich mit aktuellen Themen und historischen Hintergründen auseinandersetzen wollen. Wer sich über die Stellung der Frau in einem muslimischen Land informieren möchte, erhält hier Eindrücke in Romanform.

al-Tahawis Buch hat mich tief berührt und manchmal auch geschockt und verwirrt, es ist ein ergreifendes Werk, auf das man sich einlassen muss.

Cover des Buches Die blaue Aubergine (ISBN: 9783293203013)
Schokokekss avatar

Rezension zu "Die blaue Aubergine" von Miral al-Tahawi

Rezension zu "Die blaue Aubergine" von Miral al- Tahawi
Schokokeksvor 17 Jahren

Inhalt:
Das Mädchen Nada kommt blau angelaufen zur Welt. Die Eltern nennen es zärtlich-spöttisch "blaue Aubergine" und haben höchste Erwartungen: eine Prinzessin wird aus ihr, meint die Mutter, eine Weltraumforscherin, glaubt der Vater. Irgendwann findet sich Nada an der Uni wieder und versteht die Welt und ihren Körper nicht mehr. Sie verhüllt sich, versteckt sich unterm Kopftuch und sucht Zuflucht bei den religiösen Parolen der Islamisten. Aber auf ihre drängenden Fragen zu Liebe und Politk, Gesellschaft und Erwachsenwerden findet sie weder in der Tradition noch in der Revolte eine Antwort.

Autorin:
Miral al-Tahawi, geboren 1968 in Sharqiya, wuchs in einer Beduinenfamilie auf. Sie studierte Literaturwissenschaft und arbeitet zurzeit als Lehrbeauftragte an der Kairoer Universität. Für die "Blaue Aubergine" erhielt sie als erste Schriftstellerin den ägyptischen Förderpreis für Literatur.

Meinung:
Ich habe das Buch im Rahmen meiner Weltreise für das Land Ägypten bereits im April diesen Jahres gelesen und war danach so durcheinander, dass ich keine Rezi zustande gebracht habe. Durch die wechselnden Perspektiven und Zeiten, fiel es mir manchmal schwer, der Handlung zu folgen, außerdem gab es öfter in kursiv eingestreute Textstellen, wo mir weder klar war, aus wessen Sicht das nun geschrieben ist und ob es sich nur um Träume/Gedanken oder tatsächliches Geschehen handelt. Nach der Lektüre dachte ich, dass es an mir liegt, dass ich es nicht verstanden habe, aber vor ein paar Tagen habe ich zu einer anderen Rezi zu Miral al-Tahawi gesehen, dass es anderen genauso geht. Zwinker
Schade, aber so schnell wir mir kein Buch der Autorin wieder auf meinen SUB kommen.

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