Miranda Cowley Heller

 4 Sterne bei 323 Bewertungen
Autor*in von Der Papierpalast, Der Papierpalast und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Miranda Cowley Heller war Senior Vice President und Head of Drama Series bei HBO. Sie hat Serien entwickelt und verantwortet, u.a. Die Sopranos, Six Feet Under, The Wire, Deadwood, Big Love. Als Heranwachsende hat sie jeden Sommer auf Cape Cod verbracht, inzwischen lebt sie in Kalifornien.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Miranda Cowley Heller

Cover des Buches Der Papierpalast (ISBN: 9783548067759)

Der Papierpalast

 (291)
Erschienen am 01.06.2023
Cover des Buches Der Papierpalast (ISBN: 9783869093215)

Der Papierpalast

 (24)
Erschienen am 01.06.2023
Cover des Buches The Paper Palace: A Novel (ISBN: 9780593329825)

The Paper Palace: A Novel

 (6)
Erschienen am 06.07.2021
Cover des Buches The Paper Palace: A Novel (ISBN: B08R96ZQQ9)

The Paper Palace: A Novel

 (2)
Erschienen am 06.07.2021

Neue Rezensionen zu Miranda Cowley Heller

Cover des Buches Der Papierpalast (ISBN: 9783548067759)
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Rezension zu "Der Papierpalast" von Miranda Cowley Heller

Extrem schlechte Vermarktung und Umsetzung
Jenny_Colditzvor 3 Monaten

Der Papierpalast – Miranda Cowley Heller, übersetzt von Susanne Höbel

Wenn ich das Buch als Print gelesen hätte, hätte ich es nach wenigen Seiten abgebrochen. Da ich mich auf jede einzelne Seite 🤮 wollte. Ich habe es aber für den Arbeitsweg als Hörbuch gehört, und übergeben in der voll besetzten Bahn ist eher semicool.

Der Klappentext sowie das Marketing verspricht eine leichte Sommerlektüre. Ein wenig Herzklopfen und kleinere Problemchen. Achtung das Buch und die Rezension könnte triggernde Inhalte aufweisen.

Es liefert uns aber auf jeder einzelnen Seite ausschließlich toxische Beziehungen, Missbrauch von Minderjährigen, Mord, unterschiedliche Trauerfälle, Vergewaltigungen, Misogynie, ein patriarchales Männerbild, Täter-Opfer Umkehr. Und das alles ungefiltert und vor allem unreflektiert. In nicht einer einzigen Situation wird der Missbrauch an Minderjährigen negativ angesprochen, sondern mit "wie hast du XY provoziert das er dies tat?"

Ich bin ernsthaft irritiert, was ich hier gehört habe. Ich habe bis zum Schluss durchgehalten und gehofft das irgendwann das große Umdenken eintritt, oder irgendwer endlich eine Charakterentwicklung durch macht. Aber nichts da. Unsere Hauptfigur hat denselben Charakter wie ihre Oma duzende Jahrzehnte zuvor. Der Mann ist König und was er sagt und tut, ist richtig und wichtig. Meine Hoffnung auf eine positive Wendung schrumpfte im selben Maße wie neue unwichtige Charaktere aufgetaucht sind. Es wurde mit neuen Namen um sich geschmissen wie Konfetti auf einer Geburtstagsfeier. Was an sich ja nicht schlimm ist, ich liebe viele Figuren, gern ein duzend unterschiedliche POV, aber doch bitte nicht von austauschbaren sich ewig gleichenden. Keiner hat sich von dem anderen unterschieden, alle hatten mehr grässliche Eigenschaften als nette. Okay gut, nette hatte wirklich keiner, außer die Schwester Anna. Der einzige positive Charakter in der ganzen Geschichte. Und was passierte mit ihr? Richtig sie wurde nach sehr kurzer Zeit unwichtig. Sie bestätigte die Prota und die gesamte Familie nicht in ihrem toxischen Verhalten, sondern haute aus diesem katastrophalen Verhältnissen ab. Sei schlau, mach es wie Anna, flüchte so schnell und so weit wie du kannst.

Cover des Buches Der Papierpalast (ISBN: 9783548067759)
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Rezension zu "Der Papierpalast" von Miranda Cowley Heller

Schön erzählt
HannaAPunktvor 3 Monaten

Der Papierpalast ist ein anschaulich erzählter Roman, in dem es um Liebe, Ehe, traumatische Erlebnisse und deren Zusammenhang untereinander geht.

Die Autorin hat eine schöne Sprache, die Beschreibungen sind anschaulich. Ich habe mich allerdings etwas schwer getan mit der Protagonistin und ihren Lebensentscheidungen. Außerdem leuchtet mir der Zusammenhang zwischen ihren Erlebnissen in der Jugend und dem, was sie am Ende des Buchs macht, nicht ganz ein.

Cover des Buches Der Papierpalast (ISBN: 9783548067759)
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Rezension zu "Der Papierpalast" von Miranda Cowley Heller

Die Tradition falscher Entscheidungen
Jackolinovor 4 Monaten

Die Handlung konzentriert sich auf einen Tag, den 01. August. Das Jahr kennen wir nicht. Elle Bishop verbringt mit ihrer Familie die Sommerferien im Sommerhaus der Familie, dem sogenannten Papierpalast. Eigentlich ist sie glücklich mit Peter, einem Engländer, verheiratet und Mutter dreier heranwachsender Kinder. Trotzdem hat sie in der vergangenen Nacht ihren Mann mit ihrem Jugendfreund betrogen. Das Nutzen etwas vulgären Vokabulars fand ich in diesem Zusammenhang unpassend. In zahlreichen Rückblenden lernen wir die Familie kennen und gehen bis zu zwei Generationen zurück. Es geht um drei Generationen Frauen: Nanette, Wallace und Eleanor (Elle).  Es ist eine von Frauen bestimmte Familie, allerdings verliefen die Beziehungen meistens nicht sehr harmonisch und die Ehen wurden geschieden. Die Kinder blieben bei ihren Müttern, die Väter waren eher schwach und spielten nur noch eine Nebenrolle. Interessant ist dabei aber, dass die Großeltern für jede Generation wichtig und ein Dreh- und Angelpunkt waren. Beim zweiten Nachlesen einzelner Passagen wurde mir auch klar, warum. Die Großeltern nahmen sich Zeit für die Kinder, sie spielten mit ihnen, sie kochten ihnen, was sie gerne aßen, sie förderten sie. Bei den Eltern kam immer ein neues Projekt, die Arbeit oder ihr eigenes Privatleben in Person eines/r neuen Partners/in dazwischen.

Es dauert ein wenig, bevor man sich in der Handlung zurechtfindet. Immer wieder springt die Autorin von der Gegenwart in die Vergangenheit und dann innerhalb eines Kapitels auch wieder zurück.

Jonas ist Elles Jugendfreund. Die beiden sind schon als Kinder unzertrennlich, Elle hätte sich mit 11 Jahren nie vorstellen können, dass der damals noch neunjährige Jonas einmal eine Rolle in ihrem Leben spielen wird. Ganz im Gegenteil, sie fühlte sich für ihn verantwortlich, aber sie fühlte sich auch wohl mit ihm und diese Vertrautheit und Freundschaft können die beiden über die Jahre eigentlich ins Erwachsensein hinüberretten, wäre da nicht ein schlimmes Ereignis, das irgendwie immer zwischen ihnen steht.

Und so trennen sich die Wege von Jonas und Elle für viele Jahre. Elle lernt in London Peter kennen und lieben, zwischen ihr und Jonas gibt es nur noch zufällige Treffen. 

Erst als die Familien doch wieder die Sommer auf Cape Cod verbringen, nähern sie sich wieder einander an.

Es scheint in der Familie Tradition zu haben, dass die Frauen Entscheidungen treffen, von denen sie nicht sicher sind, dass es die richtigen waren. Bei Elle beginnt das schon, als sie eigentlich noch eine Heranwachsende ist. War es richtig, die Familie zu schützen und Dinge über sich ergehen zu lassen, die sie als total abstoßend empfand? Hätte ihr Leben ganz anders verlaufen können, wenn sie damals geredet hätte? Hätte auch das Leben anderer Familienmitglieder anders verlaufen können?

Nach dem Sex mit Jonas empfindet sie ihr Leben als eine Folge von falschen Entscheidungen, „jeder einzelnen schlechten Entscheidung, wann immer sich der Weg gabelte“. Dabei war nicht Peter die falsche Entscheidung, sondern die Tatsache, dass sie ihn nie an ihren schlimmsten Erinnerungen hatte teilhaben lassen. Sie hatte die Beziehung von vornherein mit einer Lüge begonnen.

Nun steht sie wieder am Scheideweg und ich hatte das Gefühl, dass sie selbst bis zum Schluss nicht wusste, wie ihre Entscheidung aussehen würde.

Ganz anders als bei manchen Kritiken schien bei mir nicht am Anfang schon durch, wie Elle sich am Ende entscheiden wird und schon wieder bin ich mir auch nicht sicher, ob es dieses Mal die richtige Entscheidung ist. Egal wie die Entscheidung ausfällt, sie wird positive und negative Folgen haben.  

Auf jeden Fall ist das Buch eindrücklich geschrieben, die Landschaft nahe am Meer und doch durch Toteisseen vom Meer getrennt, ersteht vor unseren Augen und die langen und faulen Sommer auf Cape Cod kann man durch die Schilderung so richtig mitgenießen.

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