Rezension
Kurzmeinung
Routinierte Liebesgeschichte, in der Sport als Trauerbewältigungsmechanismus eine große Rolle spielt.
Inhalt
Die 17-jährige Annie trainiert darauf einen Marathon zu laufen, obwohl sie das Laufen eigentlich hasst. Warum? Sie möchte es im Gedenken an ihren verstorbenen Freund Kyle tun, dessen großes Ziel es war. Darum meldet sie sich bei einem Trainer an, der Gruppen auf das Unternehmen Marathon vorbereitet. Dabei lernt sie Jeremiah kennen, zu dem sie sich hingezogen fühlt. Doch gleichzeitig ist sie auch von Schuldgefühlen Kyle gegenüber geplant.
Meine ausführlichere Meinung
Wieder einmal hat Miranda Kenneally ein Jugendbuch geschrieben, in dem Sport eine große Rolle spielt. Dieses Mal ist es der Marathonlauf. Die Trainingsdetails und Abläufe spielen eine große Rolle, sind schön geschildert und tauchen in Form einer Liste von Zwischenzielen, die Annie nach und nach abhaken kann, immer wieder im Buch auf.
Erzählt wird das Ganze aus Sicht von Annie, die sich vollkommen auf das Ziel Marathonlauf versteift und es auch wirklich durchzieht. Es gibt natürlich auch wieder Gastauftritte von Hauptfiguren aus früheren Büchern der Autorin; so ist etwa Jordan aus "Breaking Jordan" nun als Coach an Annies High School angestellt. Nettes Gimmick, aber wer die vorherigen Bücher nicht kennt, hat nichts verpasst. Man muss sie auch nicht kennen.
Die Liebesgeschichte war für mich naja. Es ist mehr oder weniger Anziehung bzw. Liebe auf den ersten Blick und ich konnte diese tiefe Freundschaft, die sich zwischen den beiden entwickelt, einfach nicht abkaufen. Schlicht und einfach hauptsächlich deshalb, weil man davon so gut wie nichts liest. Vielleicht blieben mir Jere und Annie als Pärchen auch deshalb relativ gleichgültig.
Außerdem war mir Adrenalin-Junkie und Frauenheld Jeremiah viel zu schnell gezähmt. Annie muss wirklich nur einmal sagen: "Mach das nicht" und er macht das nicht. Nun ja. Geschmackssache. Für mich lief es jedenfalls zu reibungslos und auch der Geist von Kyle, der ja im Raum steht, wurde nur selten und für mein Empfinden nicht ausreichend thematisiert. Gerade in diesen beiden Aspekten hätte ich mir gewünscht und hätte mehr davon lesen wollen, was sicherlich auch problemlos möglich gewesen wäre, wenn man den Sportaspekt ein wenig zurück gefahren hätte. Der war doch schon sehr detailreich manchmal.
Fazit
Der Sport nimmt für meinen Geschmack zu viel Platz ein. Gerne hätte ich mehr davon gesehen, wie Jeremiah und Annie sich wirklich auch auf nichtkörperlicher Ebene näher kommen. Von daher konnte ich mich auch nicht besonders für ihre Liebesgeschichte erwärmen. Routiniert erzählt, ohne Frage, aber so blieb das Buch für mich auch recht farb- und eindruckslos.