Es ist das Jahr 1500 in der Auvergne: Die 15-jährige bildschöne Isabeau, ein einfaches Mädchen aus einem franz. Dorf steht kurz vor ihrer Vermählung mit Benoit, dem örtlichen Schmied, als sie die Aufmerksamkeit des Lehensherren, Francois de Chazeron auf sich zieht. Chazeron setzt seine Macht ein, um Isabeau in sein Bett zu lotsen: Er tötet Benoit und Isabeaus Vater, vergewaltigt und foltert das junge Mädchen und wirft sie schließlich den Wölfen zum Fraß vor. Was er jedoch nicht weiß: Isabeaus Familie entstammt einer Werwolf-Dynastie und auch wenn Isabeau sich selbst nicht verwandeln kann, so kann sie doch mit den Wölfen sprechen und entkommt so ihrem sicheren Tod.
15 Jahre später: Isabeau hat eine Tochter in der schrecklichen Nacht ihrer Vergewaltigung empfangen und diese (Loralie) soll nun die Rachepläne ihrer Mutter vollenden...
Die Geschichte beginnt fulminant mit den o.g. Ereignissen und im weiteren Verlauf erwartete ich nun ein wildes mittelalterliches Rache-Epos gemixt mit der Werwolfmythologie. Tja - das war wohl eher nix denn die Geschichte beginnt nach ihrem stürmischen Auftakt in völliger Langeweile zu versinken. Isabeau als eigentliche Hauptperson oder auch ihre Tochter Loralie werden zu Nebenfiguren degradiert und die Autorin konnte sich nicht entscheiden, wem sie nun ihr Hauptaugenmerk schenkt. Da wäre einmal der Haushofmeister Huc, der Isabeaus Schwester Alberie geheiratet hat aber heimlich in die Lehensherrin Antoinette verliebt ist, dann tauchen auch noch Paracelsus und Nostradamus auf ohne daß es wirklich Not tut und Loralie hüpft auch noch ab und an durchs Bild.
So fehlte mir als Leserin eine Identifikationsfigur mit der ich mitlachen und mitleiden konnte und die mir irgendwie ans Herz wächst. Es werden einfach zuviele Handlungsstränge aufgemacht und nicht miteinander verknüpft ohne daß einem klar wird, wohin die Reise gehen soll. Somit wirkt das gesamte Buch ziemlich zerfasert und planlos hingekritzelt.
Auch der Touch Fantasy mit dem Werwolfmythos konnte mich nicht wirklich vom Stuhl hauen, dafür waren die Fantasy-Elemente einfach zu schwach und unauffällig platziert.
Lobenswert möchte ich jedoch anmerken, daß das mittelalterliche Leben gekonnt eingefangen wurde und somit viel Zeitkollorit und mittelalterliche Stimmung beim Lesen aufgekommen ist.
Schade schade... vom Klappentext her hab ich mir mehr versprochen und eine wirklich gute Autorin hätte aus dem - zugegebenermaßen - interessanten Plot deutlich mehr rausholen können.