Fiete ist anders und das merkt er leider auch. Er bekommt es auch ständig zu spüren, also macht er sich auf die Reise. Auf der Suche nach Gemeinsamkeiten stößt er auf die nettesten Dinge. Gezeichnet, sieht man z. B. dass er einer Cola-Dose (rot/weiß) ähnelt... Für Kinder total lustig sich mit auf die Reise zu begeben und Dinge zu entdecken. Ganz am Ende findet er natürlich Gesellschaft, Freunde und auch ein bisschen zu sich selbst. Herrlich.
Lebenslauf von Miriam Koch
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Miriam Koch
Fiete Anders
Keentied
Fiete Anders - Eine Reise mit dem Wind
Keentied oder die Kunst, ins Glück zu fliegen
Fiete Anders - Das Pop-up-Buch
VE Fiete Anders Midi 10 Ex.
Maxi Pixi 211: Fiete Anders
Mein erstes Schuljahr
Neue Rezensionen zu Miriam Koch
Rezension zu "Keentied oder die Kunst, ins Glück zu fliegen" von Miriam Koch
„Ja, renn nur nach dem Glück, doch renne nicht zu sehr! Denn alle rennen nach dem Glück, das Glück rennt hinterher!“ (Bertolt Brecht)
„Keentied“ ist Plattdeutsch und bedeutet „Keine Zeit“. Wir neigen schnell dazu, zu sagen, dass wir keine Zeit haben, wenn wir im Stress sind oder viel zu tun haben. Aber wie kann man keine Zeit haben, wenn man sie noch nicht einmal besitzen kann? Im Bilderbuch von Miriam Koch ist „Keentied“ der Name eines Wattvogels. Er hat es sehr eilig, denn es steht die große Reise in den Norden an. Nur leider kommt er zu spät – alle anderen sind bereits davongeflogen. Auf einen Zettel haben sie geschrieben: „Wir konnten nicht länger auf Dich warten und sind gestartet!“ Verständlich, dass Keentied nun traurig ist. Doch dann fasst er einen Entschluss und macht sich schnell auf den Weg…
Wie zu erwarten ist der Schwerpunkt dieses Buches die „Zeit“. Zeit haben, sich beeilen, warten. Keentied erlebt die Zeit auf verschiedene Weise und auch der Betrachter merkt den Wechsel zwischen Spannung und Entspannung. Man sieht Tiere, an denen Keentied vorbeifliegt, und die ihm zurufen, er sei spät dran. Die Zeit hat Keentied aber auch dank seiner Uhr im Blick, die er an einer Kette befestigt hat. Doch bald merkt er, dass es Glück war, dass er zu spät gekommen ist…
Die Illustrationen sind anfangs noch als Collagen bearbeitet, zum Ende hin werden die Fotos vom Meer durch Farbe ersetzt. Passend zum Sand und Meer dominieren die Farben blau, grau, gelb und beige.
Wenn man sich die Sachinformationen anschaut, wird schnell klar, woher die Inspiration zu diesem Buch kam: Der Sanderling wird an der norddeutschen Küste aufgrund seiner flinken Bewegungen „Keentied“ genannt. Er ist ca. 18 cm groß und besitzt im Winter ein helles Gefieder. Im Fluge kann der Vogel eine Geschwindigkeit von 60-70 km/h erreichen.
Schaf Fiete ist anders als die anderen Schafe auf seiner Weide. Ganz offensichtlich ist es und das macht ihn einsam, denn die anderen Schafe empfinden seine Andersartigkeit als befremdlich und meiden ihn. Aber Fiete will nicht einsam oder traurig sein und so folgt er dem Ballon, der eines Tages über seiner Wiese erscheint, sieht er doch ein wenig wie Fiete aus. Ganz hoffnungsvoll entdeckt Fiete dabei noch weitere Dinge, die ihm zu ähneln scheinen, doch macht ihn das nur einsamer, da er sich in der Stadt nur noch fremder und deplatzierter vorkommt. Es treibt ihn weiter auf seiner Suche und wie es der Zufall will, landet Fiete vor einem Leuchtturm, der ihm nicht nur gleichsieht, sondern ihm nachts auch sein Strahlen schickt. Zwischen den Dünen entdeckt er andere Schafe, die Fiete in seiner Andersartigkeit akzeptieren und ihm das Gefühl geben angekommen zu sein.
Fiete Anders ist ein anderes Buch. Nicht nur die Geschichte, die in kurzen Sätzen erzählt wird, sondern auch das lange, schmale Format fällt dabei auf.
Fiete Anders ist ein melancholisches Buch und vermutlich nur wirklich interessant für Kinder, denen es wie Fiete geht. Kindern, die sich anders empfinden und nachempfinden können. Schade, dass Fiete nur an einem anderen Ort Akzeptanz erfahren darf und nicht auf seiner Weide zuhause. Trotzdem hat mir Fiete Anders sehr gut gefallen, weil es mit dem Herzen verfasst und umgesetzt wurde. Eine Hommage von Miriam Koch an die Nordsee und Konfuzius, der im Buch zu Beginn und am Ende zitiert wird.