Cover des Buches Jimmy der Mops (ISAR 2066) (ISBN: B005VE3RS2)
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Rezension zu Jimmy der Mops (ISAR 2066) von Miriam Pharo

Rezension zu "Jimmy der Mops (ISAR 2066)" von Miriam Pharo

von sabisteb vor 12 Jahren

Rezension

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sabistebvor 12 Jahren
REZENSION ZUM HÖRBUCH, DAS SICH NICHT IMPORTIEREN LÄSST München im Jahr 2066. Die Gesellschaft spaltet sich immer mehr in alte Menschen mit Geld und junge Leute. Über Hundertjährige sind keine Seltenheit und sie sind immer noch jung, oder so jung es eben geht in diesem Alter. Lucio Verdict hat es, zusammen mit einem kleinen Kind (für das er eine Sondergenehmigung hat) nach Sphäre 5 im Umland von München verschlagen und er ist gerade dabei, sein neues Büro zu beziehen, als sein erster, explosiver Fall in der Tür steht. Jimmy Marquard, seines Zeichens Coiffeur, ist mit einem explosiven Bolzen in der Schulter aufgewacht, der explodiert, wenn er versucht ihn zu entfernen oder wenn er versucht normal zu sprechen. Alles was er sagt, muss er hinausschreien (in breitem Bayrisch). Lucios erster Fall als "Problemlöser" in den Isarauen der Spähre5 im München des Jahres 2066. Ein Sci-Fi Hörbuch, das in München spielt? Angepriesen von der Autorin selber. Ganz ehrlich, das macht mich normalerweise misstrauisch. Autoren, die hausieren gehen und ihre Werke anpreisen kenne ich zur Genüge, aber immer wieder bin ich doch neugierig und das war in diesem Fall auch gut so. Was macht ein gutes Hörspiel aus? Es ist die gelungene Kombination aus Geschichte und Sprecher. Ein Sprecher kann noch so gut sein, wenn die Geschichte schlecht ist und umgekehrt. Zu meiner Überraschung stimmte hier beides, was ich wahrlich nicht erwartet hatte, zumal ich weder von diesem Sprecher noch der Autorin jemals zuvor gehört hatte. Christian Hanreich ist mir als Hörspiel –oder Hörbuchsprecher noch nie untergekommen und ich höre viele Hörspiele. Umso überrascher war ich über diese angenehme und sehr wandlungsfähige Stimme, der man wunderbar stundenlang zuhören kann. Die Geschichte erinnert ein wenig an die Richard Diamond Hörspielreihe. Ein tougher Ermittler mit Schnodderschnauze. Ich weiß nicht, ob mich die Geschichte als Buch überzeugen würde, dafür ist sie recht einfach gestrickt, wenn auch unterhalsam. Als kurzes Hörbuch jedoch ist sie ein Volltreffer. Zwar kann man nicht sagen, dass es sich hier um eine saubere kriminalistische Ermittlung handelt, denn wie in diesem Genre üblich wird viel neue Technik erfunden, die jeden neuen Fund und auch die Ermittlungen oft wie ein Deus ex Machina wirken lassen. Das ist aber Genrespezifisch und der Geschichte nicht zum Vorwurf zu machen, zumal es immer die Hauptaufgabe einer ersten Folge ist, die Welt und ihre Bewohner einzuführen und weniger einen sauberen Fall abzuliefern. Diese neue Zukunftswelt ist innovativ, voller neuer Ideen, sehr bayrisch und doch so nahe an unseren täglichen Technologien, dass diese Weiterentwicklungen durchaus möglich erscheinen und ein wenig an Blade Runner erinnern. Auch Lucios bewegtes Privatleben wird angedeutet. Er scheint alleinerziehender Vater zu sein, woher auch immer das Kind kommt, aber das ist wohl eine andere Geschichte. Es wird auch angedeutet, dass er mal in Staatsdiensten war und auch das wird ihn wohl irgendwann einmal einholen aber auch das gehört so, denn nur Ermittler mit Vergangenheit sind spannend. Bisher würde ich sagen, hier wurde alles richtig gemacht und als Hörbuch ist diese Geschichte so unterhaltsam, dass ich sie tatsächlich an einem Stück angehört habe, was nicht jedem Hörspiel/Hörbuch gelingt. Ich war wirklich positiv überrascht.
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