Miriam Pobitzer

 3 Sterne bei 2 Bewertungen

Lebenslauf

Miriam Pobitzer, 1976 geboren, studierte Psychologie in Innsbruck und schloss mit einer Arbeit über die weibliche Selbstbefriedigung, einen kulturanthropologischen Blick auf die Entwicklung der Sexualität und die genitale Behandlung der Hysterie ab (veröffentlicht 2006 unter dem Titel „De bello phallico. Eine Urgeschichte weiblicher Lust“, Edition Raetia). Diese Arbeit öffnete ihr den Weg, um auf zahlreichen Kongressen zu referieren. Sie spezialisierte sich daraufhin in Belgien (Master of Family and Sexuality Studies, Katholische Universität Leuven) und München (Sexualmedizin und -therapie, Bayerische Landesärztekammer). Neben ihrer Tätigkeit als freie Sexualtherapeutin arbeitete sie als Krankenhausclown und spielte Tuba in einem Frauen-Bläserquintett. In ihrer Freizeit betätigt sie sich am liebsten als Hobbybäuerin und ist in der Natur zum Wandern und Kräutersammeln. Mittlerweile ist Miriam Pobitzer Mutter von drei Jungs, geschieden, lebt und arbeitet in Meran.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Miriam Pobitzer

Cover des Buches De bello phallico (ISBN: 9788872834374)

De bello phallico

 (1)
Erschienen am 08.02.2017
Cover des Buches Die Sexlüge (ISBN: 9788872836507)

Die Sexlüge

 (1)
Erschienen am 07.11.2018

Neue Rezensionen zu Miriam Pobitzer

Cover des Buches De bello phallico (ISBN: 9788872832592)
annlus avatar

Rezension zu "De bello phallico" von Miriam Pobitzer

Von Lust über Tabu und Verbot zu neuen Einstellungen
annluvor 5 Jahren

*Erst durch die Betrachtung der Geschichte auch mit weiblichen Augen wird klar, dass die gesellschaftlichen Unterscheidungen zwischen Frau und Mann und die unterschiedliche Geschlechterbewertung nicht von ungefähr kommen, sondern eine lange dynamische Entwicklung haben.*


Die kulturelle Entwicklung der Sexualität im Spiegel der Gesellschaft wird hier mit Fokus auf die weibliche Sexualität betrachtet. Von der „Lust“ der Frühgeschichte über die „Last“ und den „Frust“ der patriarchalisch geprägten mitunter von asexuellen Frauen denkenden Phasen hin zum „Leben“ und der wünschenswerten „Lebenslust“ ziehen die Kapitel einen Faden durch die Geschichte.



Aufbauend auf gute Argumente erschien mir das erste Kapitel „Lust“ - das frühe Kulturen bis hin zu den alten Griechen betrachtet – sehr enthusiastisch beschrieben was die Auslebung weiblicher Sexualität betrifft. Mir waren die Interpretationen der Kultgegenstände (von denen einige abgebildet sind) jedenfalls zu einseitig und positiv, auch wenn ich viele der zugrunde liegenden Argumente nachvollziehen konnte. Dadurch bildete diese Einleitung einen großen Kontrast zu den nachfolgenden Kapiteln „Last“ und „Frust“ die einen Ausschnitt der Entwicklung der Sexualität betrachten. Hier werden Moralvorstellungen, Gesetze und Einstellungen in Verbindung mit neuen Gesellschaftsstrukturen gestellt. Besonders interessant fand ich die Beschreibungen und Behandlungsmethoden der Frauenkrankheit Hysterie. Die positiver eingestellten Kapitel, die das Umdenken kritisch betrachten schließen das Buch ab.


Ich hatte mir einen umfassenderen Einblick in die Kulturgeschichte der Sexualität erwartet, hier aber den reinen Blickwinkel der weiblichen Sexualität gefunden. Dabei wurde viel auf Interpretationen gesetzt, die ich nicht immer so annehmen konnte, wie sie vorgestellt wurden. Besonders auch die Einstellung zur heutigen Gesellschaft und weiblichen Sexualität hat sich doch von meiner Meinung unterschieden und ich fand sie nicht immer der Realität einer Gleichstellung zwischen Männern und Frauen entsprechend.


Fazit: Einige Informationen fand ich interessant – als Ganzes waren aber sehr viel Interpretationen und wenige Fakten in die Arbeit eingebaut. Manchen davon konnte ich nicht zustimmen. Wobei mich der Gedanke jahrhundertealte Tabus anzugehen angesprochen hat.

Cover des Buches Ich musste die Rute küssen (ISBN: 9788872836101)
GernotUhls avatar

Rezension zu "Ich musste die Rute küssen" von S. Rosa

Alptraumkindheit im Traumland
GernotUhlvor 6 Jahren

Link zur Rezension: https://www.eulengezwitscher.com/single-post/rezension/rosa-s

Südtirol ist mein Traumland. Seine wuchtigen und doch filigranen Berge, seine tiefgrünen Märchenwälder, die rauschenden Gebirgsbäche und das bronzeklingende Geläut der Kirchen- und Kuhglocken verzaubern mich. Die Schläge mit der Birkenrute, die Rosa S. als Kind erdulden musste, passen dagegen nicht in dieses Idyll. Ihre anonymen Erinnerungen machen sprachlos. Umso lauter dröhnt ihre Stimme...

 Vor kurzem waren meine Familie und ich in Südtirol: Urlaub auf dem Bauernhof, Bilderbuchwetter, einfach mal die Seele baumeln lassen. Zu lesen hatte ich mir ein autobiografisches Büchlein über eine Kindheit in Südtirol mitgenommen, die ein Menschenleben zurückliegt. Knapp achtzig Jahre ist Rosa S. alt, als sie ihre Erinnerungen niedergeschrieben hat. Trotzdem lesen sich die gleichermaßen schlichten wie wuchtigen Memoiren von Rosa S. wie ein Tagebuch voller allzu frischer Erinnerungen. Erinnerungen an grausame Gewalt, an Erbarmungslosigkeit, Versagen und Verzweiflung. Dass Rosa S., wie sie sagt, ohne Verbitterung zurückschaut, ist so unvorstellbar wie die Qualen, die sie erlitten hat.

 Rosa S. ist aus einem Seitensprung entstanden. Ihr Vater hat schon eine Familie. Ihre Mutter, von der Schwangerschaft völlig überrumpelt, ist stigmatisiert. Ein „Kind der Sünde“ bringt sie zur Welt, das nicht, wie erhofft, früh stirbt. Der Pfarrer weigert sich, Rosa zu taufen, die Dorfgemeinschaft wendet sich ab. Christliche Vergebung? Gelebte Nächstenliebe? Es ist kollektives Versagen. Wenn ein Lamm von seiner Mutter verstoßen wird, springt die Herde ein – oder der Schäfer. Wenn ein Menschenkind von seiner Mutter gepeinigt wird, schaut die Gemeinde weg, wenn auch manch mitleidiger Blick das arme Kind streift. Die Mutter prügelt aus nichtigen Auslässen, aus Prinzip, vielleicht auch, weil sie ihrer Tochter die Schuld gibt. dass ihr ihr eigenes Leben entglitten ist. Die Rute muss Rosa S. selbst holen und küssen. Die Mutter legt das Holz sogar in Wasser ein. Dann schmerzt es noch schlimmer. Fluchtversuche werden vereitelt, selbst das Urvertrauen missbraucht.

 Rosa S. schildert all das fast emotionslos. Genau darin liegt die Wucht ihrer Worte. So wie sie ihren Namen verbirgt – Rosa S. ist ein Pseudonym –, so verbirgt sie auch ihre Gefühle. Und so kann sie auch ohne Verbitterung zurückblicken. Dass sie es selbst einmal als Mutter in einem nicht minder leichter eigenen Familienleben besser machen wird, ist die große Lebensleistung von Rosa S. Dabei verklärt sie sich nicht, sie kokettiert nicht mit der Opferrolle, sie berichtet schlicht und ergreifend – im doppelten Wortsinn – ihre Lebensgeschichte als Vermächtnis für ihre Kinder und Enkel.

 Dieses Buch ist ein schmerzvolles, aber wertvolles Zeugnis, Prädikat: Unbedingt lesenswert...

Cover des Buches Ich musste die Rute küssen (ISBN: 9788872836101)

Rezension zu "Ich musste die Rute küssen" von S. Rosa

Eine Frau die mehr Stärke in ihrem Leben hat, als sie je gedacht hat
Ein LovelyBooks-Nutzervor 7 Jahren

Inhalt nach eigenen Worten:
Rosa wird als uneheliches Kind im Jahr 1936 geboren und wird immer wieder als "Kind der Sünde" geschimpft. Liebe bekommt sie von ihrer Mutter nicht, im Gegenteil, sie wird immer wieder mit der Rute geschlagen. Bereits als Kind muss sie am Hof mitarbeiten und wehe sie macht mal nicht alles richtig, dann bekommt sie wieder Schläge. Auch von allen Anderen wird sie ständig beschimpft.
Bevor sie von ihrer Mutter geschlagen wird, muss sie die Rute küssen.
Sie hält es zu Hause nicht mehr aus und wird dann zu ihrer Tante geschickt, bei der es ihr aber auch nicht besser geht.
Sie fühlt ständig nur allein, hat nicht wirklich jemanden, mit dem sie reden kann oder der sie versteht.
Als Erwachsene heiratet sie dann ihren Mann, aber auch von ihrer Schwiegermutter wird sie nur heruntergemacht. Im Laufe ihrer Ehe hat sie unzählige Fehlgeburten, bekommt aber zum Glück 2 gesunde Kinder, die ihr den Halt und die Kraft für ihr Leben geben...
In diesem Buch schreibt sie ihr Leben für ihre Kinder in einer Kurzbiografie auf.
Schockierend, traurig, emotional...

Manchmal lese ich auch sehr gerne wahre Begebenheiten und nachdem ich den Titel und Klappentext gelesen hatte, musste ich dieses Buch haben.

Vorweg möchte ich aber gleich betonen, dass es sich um eine mittlerweile 80-jährige Dame handelt, der Schreibstil ist dennoch locker und leicht zu lesen. Die Sätze kurz aber emotional geschrieben. So als würde Rosa es immer wieder erneut dem Leser erzählen.

Rosa erzählt ihre schockierende und traurige Geschichte mit einer Offenheit und ohne Verbitterung. Ich ziehe meinen Hut und habe sehr großen Respekt vor dieser Frau. Sie musste von ihrer Kindheit an viel ertragen, Stärke beweisen - die sich auch hatte und noch immer hat.
Geschlagen mit einer Rute, misshandelt, gemobbt wie man es heute nennt, niedergemacht und unterwürfig behandelt. Von ihrem Mann betrogen, hat sie ihm verziehen. Einige Fehlgeburten, bei denen sie fast gestorben wäre, aber sie hat auch zwei Kinder bekommen, die ihr die Kraft für ihr weiteres Leben gegeben haben.
Rosa hatte eine Mutter, die ihr nie Liebe gezeigt hat, jedoch konnte Rosa die Liebe ihren Kindern, Enkelkinder und Urenkeln schenken, aber auch ihre Mutter war zu ihren Enkeln liebevoll.

Rosa hat ihrer Mutter vergeben, auch ihrem Mann und hat so vieles all die Jahre für sich behalten, doch mit 80 Jahren entschied sie sich, ihre Geschichte für ihre Kinder nieder zuschreiben.

Ich musste weinen, schmunzeln, weinen und zeitweise tief Luft holen und über das Gelesene nachdenken.

“Eine schockierende, berührende Biografie, einer Frau, die mehr Stärke in ihrem Leben aufbringen musste und konnte, als sie es vielleicht jemals selber gedacht hat. Auch wenn es sich hier um 102 Seiten biografischer Geschichte mit kurzen Sätzen handelt, so ist es absolut lesenswert. Frau Rosa S. ich verneige mich vor ihnen und liebe Kinder, Enkeln und Urenkeln von Frau Rosa S., ihr könnt stolz auf eure Mutter, Oma und Uroma sein. Tragt diese Geschichte immer im Herzen, denn ich werde es tun."

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