Eine Mischung aus gruseligen Kurzgeschichten, die spannend und teils auch kurzweilig zu lesen sind. Einige mit Längen, andere durchaus gelungen. Für jeden findet sich etwas. Für Kurzgeschichten Liebhaber sicher ideal.
Miriam Schäfer
Lebenslauf
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Das Fehlen des Flüsterns im Wind … und andere phantastische Kurzgeschichten aus dem Halbdunkel
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Rezension zu "Das Fehlen des Flüsterns im Wind … und andere phantastische Kurzgeschichten aus dem Halbdunkel" von Miriam Schäfer
BrittaRoederIch bin ja nicht so die Fantasy-Leserin. Aber Kurzgeschichten mag ich sehr. Also habe ich eine Annäherung ans Fantasy-Genre über eine Sammlung von Kurzgeschichten gesucht. Aber nicht irgendwelche Kurzgeschichten. Meine Wahl fiel auf „Das Fehlen des Flüstern im Wind“ von @mi.schreibt alias Miriam Schäfer.
Mit diesem Buch gewann die Autorin 2019 den Skoutz-Award. Und ihre Erzählung „Claire“ (auch in diesem Band erhalten) erhielt 2014 sogar den Deutschen Phantastik Preis für die „Beste deutschsprachige Kurzgeschichte“.
Das Band umfasst insgesamt 21 Erzählungen, von denen wirklich keine wie die andere ist.
Miriam Schäfer entwirft mit jeder ihrer Geschichten eine völlig neue Welt. Dabei braucht sie nur wenige Sätze, um ihre Leser in die jeweilige Umgebung zu katapultieren: Ob auf ein verlassenes Raumschiff, einen gruseligen Landsitz, an den Rand eines mittelalterlichen Schlachtfeldes oder in einsame ländliche Abgeschiedenheit, Schäfer inszeniert geschickt jedes von ihr gewählte Setting.
Ihre Protagonisten begleitet sie mit viel Empathie, was einen direkt in die Handlung hineinzieht. Egal wie kurz die jeweilige Story auch ist, Schäfer erzeugt den größtmöglichen Spanungsbogen. Mich hat sie dadurch an vielen Stellen überrascht, manches Mal hat sie mich verblüfft, immer wieder berührt und oft zum Nachdenken gebracht.
Wie es bei Anthologien so ist: Nicht jede der Geschichten hat mich gleichermaßen erreicht. Aber keine einzige hat mich enttäuscht. Der Erzählband bietet einen kurzweiligen Mix aus phantastisch-düsterer Fantasy, in dem immer ein melancholischer Ton mitschwingt.
21 Kurzgeschichten vereint Miriam Schäfer in ihrem Debüt, wobei die ein oder andere Geschichte schon vorher an anderer Stelle veröffentlicht wurde. Wenn sich auf knapp 180 Seiten derart viele Geschichten verbergen, dann ist klar, dass auch einige sogenannte Mini-Kurzgeschichten darunter sind, die sich dadurch kennzeichnen, dass sie auf sehr wenigen Seiten ihren Inhalt präsentieren.
Roter Faden?
Die Länge einer Geschichte macht allerdings in meinen Augen nicht ihren Wert aus. Kurze Geschichten können mich ebenso berühren wie der dicke Wälzer. Und genau da punktet Miriam Schäfer. Natürlich treffen nicht alle Kurzgeschichten meinen Lesenerv. So manche verliert sich im Gespinst der Sprache. Der Großteil hingegen vermochte sehr wohl mich zu erreichen, zu unterhalten oder auch zu überraschen.
Grundsätzlich hängen die Kurzgeschichten inhaltlich nicht miteinander zusammen. Dennoch sprechen viele ähnliche Themen an. Freiheit, die freie Meinung, Selbstentfaltung und der Tod sind die zentralen Themen, die immer wieder auftauchen. Tiefgründig sind die Kurzgeschichten zwar nicht, regen aber dennoch zum Nachdenken an oder motivieren zum Betrachten der Welt aus einer anderen Perspektive.
Natürlich sind die Geschichten kurzweilig, konnten mich nichtsdestotrotz sprachlich überzeugen. Oftmals treffen die gewählten Worten die Aussage der Kurzgeschichte auf den Punkt und können mit wenig Bimbamborium die Welt glaubwürdig darstellen.
Fazit
Ich bin im Vorfeld mit einer falschen Erwartungshaltung an das Buch herangegangen. Zuerst dachte ich, dass es sich um eine Zusammenstellung von gruseligen Kurzgeschichten handelt. Da lag ich sicher falsch. Aber anstelle über die falschen Erwartungen enttäuscht zu sein, wurde ich angenehm positiv überrascht, denn die meisten der Kurzgeschichten versprühten ihren ganz eigenen Charme, der mir durchaus zugesagt hat. Ich bin gespannt, ob sich Miriam Schäfer nach diesem Debüt an einen Roman wagt. Diese Anthologie kann ich schon mal bedenkenlos empfehlen.
Diese Rezension findet sich auch auf meinem Bücherblog.
Gespräche aus der Community
Sommerzeit ist Lesezeit – wenn Ihr noch Platz für ein paar geheimnisvolle und ein bisschen düstere Geschichten in Eurem Reisegepäck habt: Bewerbt Euch für eines von fünf Exemplaren meines Buches „Das Fehlen des Flüsterns im Wind … und andere phantastische Kurzgeschichten aus dem Halbdunkel“, das gerade auf der Midlist des Skoutz-Awards 2019 (Anthologie) steht.
Euch erwarten sagenumwobene Orte aus der Zukunft, der Gegenwart oder der Phantasie. Ihr werdet fremden Wesen begegnen, manches wiedererkennen und Euch vielleicht auch eigenen Ängsten stellen müssen.
„Das Fehlen des Flüsterns im Wind“ enthält 21 Geschichten vom Grund der Dinge. Sie erzählen von Hoffnung und Freundschaft, Liebe und Verlust, Tod und Neubeginn.
Eine Leseprobe gibt es unter: http://www.acabus-verlag.de/belletristik_9/literatur_2/kurzgeschichten_13/das-fehlen-des-fluumlsterns-im-wind-und-andere-phantastische-kurzgeschichten-aus-dem-halbdunkel_9783862825639.htm
Um teilzunehmen, beantwortet mir die Frage: „Wenn Ihr wüsstet, dass in drei Tagen die Welt untergeht – was würdet ihr mit der Euch verbleibenden Zeit anfangen?“
Verratet mir bitte unbedingt, ob ihr ein Printexemplar (auf Wunsch mit persönlicher Widmung) oder lieber ein E-Book (bitte Format angeben!) haben möchtet. Die E-Books werden vom Acabus-Verlag an Euch verschickt.
Ich drücke Euch die Daumen! =)
Viele liebe Grüße,
Miriam Schäfer
»Entscheide dich rasch, sie sind bald hier!«
»Was muss ich tun?«, fragte das Mädchen.
»Gib mir nur deine Hand«, sagte das Wurzelgeschöpf, streckte knarzend seine hölzernen Glieder und hob einen Strunk mit fein verästelten, fingergleichen Enden in die Höhe. Noch einmal sah das Mädchen sich um, zauderte. Als der Wind gespenstisch durch das Unterholz raschelte, griff
es entschlossen zu. Es ächzte und knackte. Wieder bewegten sich die Wurzeln des Baumes, wucherten, griffen ineinander, schneller diesmal, umschlangen, hielten, gaben nicht frei. Das, was brach, waren Knochen, als die Wurzelwaise den Körper des Mädchens mit sich unter die Erde nahm.
Wenn das Licht schwindet und die Schatten dichter zusammenrücken, wenn kalte Finger nach dir greifen und dein Weg unweigerlich zu Ende scheint: Wem schenkst du dein Vertrauen?
Beim Lesen der 21 Kurzgeschichten in „Das Fehlen des Flüsterns im Wind“ im Stil der dunklen Phantastik überläuft den Leser unweigerlich ein Schauer. Bedeutungsvolle Metaphern und die emotionale Sprache der Autorin manifestieren sich als plastische Bilder voll surrealer Elemente und klingen unweigerlich tagelang in den Köpfen der Lesenden nach. Mysteriöse Umstände, schaurige Geistererzählungen und Welten zwischen Traum und Wirklichkeit ziehen unmittelbar eine Verbindung zu E. A. Poe und E. T. A. Hoffmann. Prämierte Geschichten wie „Claire“ oder „Die Yuki`hiyaku und das Licht“ richten sich vor allem an Leser ab 16 Jahren. Sie sind jedoch für jeden empfehlenswert, der sich abends im Halbdunkel ein wenig gruseln und graulen möchte.
Traut ihr euch in die düstere Welt zwischen Licht und Schatten? Schenkt ihr uns euer Vertrauen?
Bewerbt euch als einer von 10 Testlesern für die Kurzgeschichten bis zum 13.05.2018 *. Ihr könnt frei zwischen Printexemplaren und eBooks wählen. Welche Variante ihr bevorzugt, gebt ihr einfach bei eurer Bewerbung an.
Die Autorin Miriam Schäfer übernimmt die Moderation und steht gerne für Fragen zur Verfügung.
*Im Gewinnfall gehören eine zeitnahe Teilnahme am Austausch in allen Leseabschnitten der Leserunde sowie das Schreiben einer abschließenden Rezension selbstverständlich dazu. Falls Ihr dies nicht gewährleisten könnt, seht bitte von einer Bewerbung ab.
Mehr Informationen über die Autorin findet ihr hier: http://www.miriamschaefer.com/
Eine Leseprobe gibt es unter : http://www.acabus-verlag.de/belletristik_9/literatur_2/kurzgeschichten_13/das-fehlen-des-fluumlsterns-im-wind-und-andere-phantastische-kurzgeschichten-aus-dem-halbdunkel_9783862825639.htm
Zusätzliche Informationen
Miriam Schäfer wurde am 01. Mai 1978 in Wuppertal (Deutschland) geboren.
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