Mirjam Bitter

Lebenslauf

 Dr. Mirjam Bitter ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und ist Online-Redakteurin am Jüdischen Museum in Berlin, wo sie auch mit ihrer Familie lebt. Seit 2007 arbeitet sie als Lektorin und Literaturübersetzerin aus dem Italienischen und hat u. a. Fabio Genovesi, Sacha Naspini und Mattia Insolia ins Deutsche übertragen.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Hinter verschlossenen Türen (ISBN: 9783036961927)

Hinter verschlossenen Türen

(3)
Erscheint am 18.04.2025 als Taschenbuch bei Kein & Aber.
Cover des Buches Das Haus der süßen Träume (ISBN: 9783455019803)

Das Haus der süßen Träume

Erscheint am 09.05.2025 als Taschenbuch bei Atlantik Verlag.

Alle Bücher von Mirjam Bitter

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Neue Rezensionen zu Mirjam Bitter

Cover des Buches Hinter verschlossenen Türen (ISBN: 9783036961927)
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Rezension zu "Hinter verschlossenen Türen" von Sacha Naspini

sabatayn76
‚Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.‘

‚Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.‘ (Zitat von Dschalāl ad-Dīn Rūmī, Seite 5)

Le Case ist ein Bergdorf in der italienischen Region Maremma. Hier leben zahlreiche wunderliche Charaktere, über die in der Geschichte erzählt wird.

Da ist zum Beispiel Filippo Nencioni, der bekannt ist als Dorfdepp, aber eigentlich ein recht gewiefter Kerl ist, den alle unterschätzen und der sich einiges herausnehmen kann, gerade weil ihn alle unterschätzen. Vorgestellt werden auch Tonino Manenti, dessen Vater ein leidenschaftlicher Schachspieler war, und Niccodemo Tempesti, der verstört aus dem Krieg zurückkehrte.

Zudem wird die Geschichte von Samuele erzählt, der aus dem Dorf wegging, doch eines Tages zurückkehrt.

Der Roman erzählt aus verschiedenen Perspektiven von Dorfbewohnern, von den Beziehungen zwischen ihnen, von verschiedenen Ereignissen und von der Maremma, wohin der Roman den Leser entführt. Im Buch gibt es eine Karte zur Orientierung, so dass man genau weiß, wo wer lebt und wo sich welche Geschichte zuträgt.

Der Roman ist bisweilen in derber Sprache geschrieben, die nichts beschönigt. Durch die Erzählung aus verschiedenen Blickwinkeln ergibt sich ein buntes Bild des Dorfes, der Maremma, Italiens und letztendlich des menschlichen Seins mit all seinen Höhen und Tiefen.

Die Personen wurden meisterhaft charakterisiert, sind skurril, dabei überzeugend, lebendig beschrieben.

Die Lektüre macht durchweg Spaß und vermittelt dem Leser zudem ein anschauliches Bild eines italienischen Dorfes.

Mir hat der Roman gut gefallen. Er ist ungewöhnlich und dabei absolut glaubwürdig.

Cover des Buches Brennende Himmel (ISBN: 9783792002841)
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Rezension zu "Brennende Himmel" von Mattia Insolia

buchstaeblichverliebt
Großartig

"Wir sind alle nur Vorstellungen, die die anderen von uns haben." [S. 214] 


Als Leser/in liest man abwechselnd von den beiden Jugendlichen Teresa und Niccolo und den familiären Missständen, in denen sie aufwachsen.


Niccolo fehlt in seinem Leben die Vaterfigur, denn sein Erzeuger kümmert sich nur unregelmäßig bis gar nicht.

Bis zu dem Tag, an dem er seinen Sohn einlädt einen Road-Trip mit ihm zu machen, um sich ihm zu erklären. 


Teresa leidet unter den Wutanfällen ihrer gewalttätigen Mutter, die nach Außen kirchliche Frömmigkeit lebt und predigt, um den Schein zu wahren wer und wie sie wirklich ist.

Trotz der (drohenden) Prügel droht sie auszubrechen, um den Zwängen zu entfliehen und die Jugend zu erleben, die andere Teenager in ihrem Alter bereits genießen.


Wie die beiden Handlungsstränge trotz zeitlicher Differenz durch die Personen miteinander verknüpft sind und werden, fand ich grandios. 


Schande über mich, dass dieses Buch so lang auf meinem SuB gelegen hat, denn das war richtig gut und heftig und wird mir sicher in Erinnerung bleiben.

(Wer das liest muss allerdings Szenen von Gewalt und Vergewaltigung ertragen können.)

Den Platz im Bücherregal hat es sicher. 


"Aber wir können nur jemanden hassen, den wir auch hätten lieben können, oder den wir geliebt und verloren haben." [S. 319] 

Cover des Buches Brennende Himmel (ISBN: 9783792002841)
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Rezension zu "Brennende Himmel" von Mattia Insolia

mimitati_555
Schuld und Sühne

Teresa macht mit ihren Eltern Urlaub in Camporotondo, es ist ein heißer Sommer im Jahre 2000. Das sechzehnjährige Mädchen verliebt sich das erste Mal, als sie dem zwei Jahre älteren Riccardo begegnet, und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Im Winter 2019 überredet Riccardo seinen achtzehnjährigen Sohn Niccolò zu einer Fahrt nach Camporotondo, dahin, wo damals alles begann. Dort will er Niccolò erzählen, was geschah, als er und Teresa aufeinander trafen, in jenem schicksalhaften Sommer des Jahres 2000 in Sizilien.

»Niccolò wusste nicht genau, was geschehen war, doch hatte er, als er größer wurde, irgendwann aufgehört, Fragen zu stellen, und das Ereignis als eins der kleinen, abgeschmackten Geheimnisse seiner Eltern eingestuft. Aber eins war sicher: Worum es sich auch immer handelte, Teresa war noch nicht darüber hinweg.« (Seite 25)

Zu Beginn des Buches gibt es eine Warnung und den Hinweis darauf, dass der Text explizite Schilderungen sexualisierter Gewalt sowie psychischer und physischer Gewalt in der Familie enthält, möchte ich gerne voranstellen. Ergänzend weise ich darauf hin, dass der Text beleidigende Schimpfwörter und diskriminierende Aussagen beinhaltet und auch eine Menge Zigaretten, Alkohol sowie weitere Drogen darin vorkommen. Tatsächlich ist es aber vorrangig die unflätige Sprache, die mich wiederholt gestört hat, obwohl ich natürlich verstehe, dass diese ein Mittel zum Zweck war. Das hat mir einfach ein klein bisschen den Gesamteindruck verhagelt, wenn ich das mal ganz dezent sagen darf. Dies ist der einzige Kritikpunkt, den ich zum vorliegenden Buch habe.

Nachdem mich das Debüt des Autors mit dem Titel „Die Hungrigen“ seinerzeit mehr als begeistert hat, war meine Erwartungshaltung riesig, was sein neues Werk angeht. Bereits das erste Kapitel konnte mich überraschen, weil die Richtung, die dieses vorgab, unerwartet kam. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet, war aber danach umso gespannter darauf, zu erfahren, wie es zu dieser dramatischen Situation kommen konnte. Und Mattia Insolia enttäuschte mich nicht, er präsentierte mir ein Leben, das noch unschuldig war, bis Gefühle hochkochten und tragische Umstände dazu führten, dass nichts mehr so blieb, wie es einmal gewesen ist. Der Weg war hier das Ziel, dennoch erwischte mich die Auflösung kalt. Letztendlich sah ich rückwirkend vieles aus einem anderen Blickwinkel, was nicht weniger verstörend wirkte. Großartig!

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