Rezension zu "Broken Girl 01" von Mitsuru Hattori
In "Broken Girl" geht es um einen Autor, dem keine guten, glaubhaften Geschichten einfallen wollen. In dem Punkt war der Mangaka offenbar autobiografisch. Die Story kann ich eigentlich nur mit "Schwach angefangen, stark nachgelassen" beschreiben. Es beginnt mit dem Autounfall eines jungen Mädchens, ihre Freundin jedoch speichert zunächst in Ruhe ihr Gameboy-Spiel, bevor sie zu ihr läuft. Dies beobachtet der erwähnte angehende Schriftsteller und wird kurz darauf von ebenjenem Mädchen - nachdem es ihm eine Blockflöte in die Fahrradspeichen steckt - entführt. Aus keinem erkennbaren Grund empfindet er schon zu diesem Zeitpunkt kaum Angst und eine unerklärliche Zuneigung / Mitleid mit der Grundschülerin, und verharrt wehrlos eine Nacht in ihrer Gefangenschaft.
Wer jetzt denkt, dass diesem hanebüchenen Plot der ersten Kapitel eine irre schlaue Auflösung folgen könne, irrt leider. "Broken Girl" spoilert sich schon Mitte des ersten Bands selbst und strickt sich aus dem ohnehin unsinnigen Plot eine derart lächerliche, unkreative Storyline zusammen, dass ich gar nicht glauben konnte, dass das ursprünglich eine Light Novel war, die hier dann auch noch als Manga umgesetzt wurde. Auch der gänzlich unnachvollziehbar handelnde Protagonist bleibt völlig flach im Charakter, und das, obwohl er durchgehend als Ich-Erzähler kommentiert, es hätte also Raum für Entwicklung gegeben.
Wer eine an den Haaren herbeigezogene Story rund um ein eigentlich ernstes Thema sucht, die diesem in keiner Hinsicht gerecht wird und im Verlauf nur noch weiter über ihre eigene Flachheit stolpert, ist mit "Broken Girl" super bedient. Das einzig gute ist die Lesedauer von nur einer guten Stunde für 3 Bände. Und Mitsuri Hattoris Zeichnungen haben mir auch ganz gut gefallen.