Rezension
Klein-Alexvor 12 Jahren
„Atem“ von Mo Hayer ist mein erstes Buch von ihr und thematisiert neben der eigentlichen Krimi-Handlung die Situation von „Scheidungsopfern“. Hayder greift damit ein (leider) zeitnahes Thema auf. Wünsche, Träume und Vorstellungen unserer heutigen Teenager. Die Schwierigkeiten der Eltern, in einer Zeit, in der keiner mehr für die Familie kämpft. In der eine kaputte Beziehung eher weggeschmissen wird, statt repariert zu werden. . Das Buch gliedert sich in drei Teile, die jeweils in viele kurz gehaltene Kapitel unterteilt sind. Somit wird der Leser dazu eingeladen, noch schnell ein weiteres Kapitel zu lesen. . Die Psychogramme von Zoë und Sally bettet die Autorin in einen spannenden Plot voller Wendungen. Hayder ergründet dabei, wie zwei vollkommen gegensätzliche Charaktere in Extremsituationen mit ihren Ängsten umgehen. . Leider fragt man sich zu Recht, in welcher Beziehung der deutsche Buchtitel „Atem“ mit der erzählten Story stehen könnte. Wäre doch der englische Titel „Hanging Hill“ wesentlich sinnvoller, da er Schauplatz der Verbrechen ist. Gleiches betrifft das Coverbild. . Die Story schwächelt zunehmend in Sprache und Phantasie. Die Akteure bleiben verschwommen, Handlungen zu subtil. Zu meinem echten Bedauern gerät das Verbrechen, mit dem das Buch startete und um dessen Aufklärung es eigentlich gehen sollte, zunehmend in den Hintergrund. . „Atem“ hat mich unterhalten, mich aber nicht gepackt und auf eine Reise geschickt. Recht früh konnte ich den richtigen Verdacht äußern, sodass das Ende der Geschichte für meine Person vorhersehbar war. Man kann das Buch lesen, muss es aber nicht…schade.