Mohammed Hanif

 3,7 Sterne bei 59 Bewertungen
Autorenbild von Mohammed Hanif (© A1 Verlag )

Lebenslauf

Politisch und literarisch: Der Autor Mohammed Hanif ist 1964 in Pakistan geboren und arbeitet als Schriftsteller und Journalist. Er lebt in Karachi und ist dort Korrespondent der BBC. Bevor er zu schreiben begann, war er Pilot bei der pakistanischen Luftwaffe. Nach seinem Umzug nach London war er journalistisch tätig und schrieb Artikel für „The Guardian“ oder die „New York Times“. Er hat auch kreatives Schreiben an der University of East Anglia unterrichtet und Theaterstücke verfasst. Sein Debütroman „Eine Kiste explodierender Mangos“ hat als Politsatire Furore gemacht und wurde bereits kurz nach dem Erscheinen für den Man Booker Prize nomiert. Mohammed Hanif ist Preisträger des Belletristikpreises des Internationalen Buchpreises Corine 2009.

Alle Bücher von Mohammed Hanif

Cover des Buches Eine Kiste explodierender Mangos (ISBN: 9783442741229)

Eine Kiste explodierender Mangos

 (36)
Erschienen am 08.03.2011
Cover des Buches Alice Bhattis Himmelfahrt (ISBN: 9783442746101)

Alice Bhattis Himmelfahrt

 (8)
Erschienen am 13.01.2014
Cover des Buches Rote Vögel (ISBN: 9783455005165)

Rote Vögel

 (5)
Erschienen am 05.03.2019
Cover des Buches Eine Kiste explodierender Mangos (ISBN: 9783763262625)

Eine Kiste explodierender Mangos

 (0)
Erschienen am 01.01.2009
Cover des Buches Rote Vögel (ISBN: 9783455005172)

Rote Vögel

 (0)
Erschienen am 05.03.2019
Cover des Buches A Case of Exploding Mangoes (ISBN: 9780099516743)

A Case of Exploding Mangoes

 (10)
Erschienen am 30.07.2009

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Neue Rezensionen zu Mohammed Hanif

Cover des Buches Rote Vögel (ISBN: 9783455005165)
wandablues avatar

Rezension zu "Rote Vögel" von Mohammed Hanif

Ein Ausflug nach Absurdistan
wandabluevor 5 Jahren

Ein Ausflug nach Absurdistan
Ein Bomberpilot stürzt in der Wüste ab und wird nach einer Woche von einem Jungen, namens Momo, auf recht unsanfte Weise gerettet und in das Flüchtlingscamp gebracht, das er bombardieren sollte. Nicht weit entfernt oder sogar innerhalb dieses Camps befindet sich ein möglicherweise verlassener Hangar, der offensichtlich zur US-Armee gehört. Was in ihm vorgeht, ist geheimnisvoll. Sind überhaupt noch Armyleute da?

Dieses Setting ist schon mal sehr skurril. Die Protagonisten sind es nicht minder. Da ist Momo, der Antiheld, der seinen Bruder verloren hat und seine Familie, die jeweils auf ihre eigene Art darüber trauern. Irgendwie hat sein Verschwinden etwas mit dem Hangar und der Anwesenheit der Amerikaner zu tun. Da kein Leichnam vorhanden ist, kann die Familie nicht mit dem Todesfall abschließen.

Eine Psychologin erhebt eine Untersuchung darüber, wie sich Bomben und Tod und Flucht auf die Psyche junger „muslimischer Teenager“ auswirken. Die Psychologin wird von niemandem ernst genommen und ist als Lady Flowerbody unterwegs, auf sie projiizieren sich die sexuellen Träume aller Männer.

Ein Hund, Mutt, ist trauriger Beobachter und berichtet von seinen Leuten und wie schlecht er behandelt wird. Im Prinzip ist trotz gelegentlicher Versorgung des Camps mit Carepaketen aus der Luft, jeder Institution die Existenz  dieses Camps wurschtegal. Die Lage ist extrem hoffnungslos.

Mohammed Hanifs Roman wirkt zynisch und soll wohl Krieg und seine Folgen ad absurdum führen. Manchmal sind seine Betrachtungen wirklich klug, aber lustig sind sie nicht, der Zynismus wird niemals überwunden, jede Aktion führt weiter ins Absurde.

Hanifs Protagonisten handeln irreal. Keiner konnte mich begeistern, nicht der Hund, nicht der abgestürzte Pilot, nicht die Familie von Momo, nicht der Doktor, nicht die Psychologin. Man bekommt keinen richtig zu fassen.

Es ist und bleibt ein surrealistisches Gemälde, was Hanif ins Buch malt. Eben die Sinnlosigkeit an und für sich. Der Roman hat auch leider Längen und die Handlung kann mich nicht fesseln, aber am Nachteiligsten erscheint mir die Nebelhaftigkeit des Ganzen: ich verstehe dieses Buch nicht.

Fazit: Zynische, durchaus kluge Betrachtungen über die Sinnlosigkeit von Krieg und seinen Folgen: alle Handlungen und Gedanken führen, insoweit logisch, ins Absurde. Vielleicht das richtige Buch für die Longlist 2019 des Deutschen Buchpreises. Wenn es dort landet, lese ich mit Begeisterung erläuternde Rezensionen.

Kategorie: Anspruchsvolle Literatur
Hoffmann und Campe, 2019

Cover des Buches Rote Vögel (ISBN: 9783455005165)
Dominikuss avatar

Rezension zu "Rote Vögel" von Mohammed Hanif

Seelenvögel
Dominikusvor 5 Jahren

Der pakistanische Journalist und Autor Mohammed Hanif ist mir schon mit seinem Bestseller Eine Kiste explodierender Mangos bekannt.

Sein neuer Roman „Rote Vögel“ wurde von Michael Schickenberg übersetzt.

Die Geschichte ist etwas düster, mit schwarzem Humor und Sarkasmus.

Der Roman wird aus der Sicht mehrerer Protagonisten erzählt.

Da ist Major Ellie, der mit seinem Kampfjet in der Wüste abstürzt. Er wird von dem dem zweiten Erzähler dem Teenager Momo aus dem Flüchtlingscamp gerettet. Der war gerade auf der Suche nach seinem Hund Mott, der verletzt ist und auch seine Erlebnisse erzählt.

Momos Familie nimmt Ellies auf, Momo möchte Hilfe, weil er seinen Bruder finden will, der wurde vom Vater zum Arbeiten an den Hangar verkauft.

Das Leben aller Beteiligter ist sehr traurig. Das Thema Krieg kann nicht gut ausgehen.

Mohammed Hanif zeigt uns die verschiedenen Emotionen. Der Roman ist nicht so leicht zu lesen und der Leser hat einiges zu verdauen.

Rote Vögel ist gute Literatur.

Cover des Buches Eine Kiste explodierender Mangos (ISBN: 9783940666253)
Xirxes avatar

Rezension zu "Eine Kiste explodierender Mangos" von Mohammed Hanif

Wie es wirklich war...
Xirxevor 9 Jahren

Im August 1988 explodierte kurz nach dem Start das Flugzeug des pakistanischen Militärdiktators Zia ul-Haq, wobei er sowie einige seiner Generäle und der amerikanische Botschafter ums Leben kamen. Bis heute sind die Ursachen, die zu diesem Unglück führten, nicht bekannt. In dem Buch mit diesem ungewöhnlichen Titel stellt der Autor Mohammed Hanif seine eigene Sicht der Dinge dar - und das in einer eher ungewöhnlichen Form.
Stets kapitelweise wechselnd erfolgt ein Bericht der Hauptfigur, des jungen Luftwaffenkadetten Ali Shigri und (zumeist) ein zeitgleicher Abschnitt aus dem Leben Zia al-Haqs. Während Shigri einen zu Beginn mysteriösen Plan zu verfolgen scheint, der ihn in eine ausgesprochen schwierige Situation bringt, fühlt sich der Diktator von allen Seiten bedroht - nicht immer zu Recht. Auch die Sichtweisen anderer Personen spielen in den Kapiteln eine Rolle, denn irgendwie haben diese alle ihren Anteil an dem zu Beginn genannten Unglück.
Was sich nun vielleicht eher wie eine kriminalistische Aufklärungsgeschichte anhören mag, ist jedoch eine herrliche Satire auf die Situation in den Herrschaftsverhältnissen dieser Militärdiktatur. Zia ul-Haq wird als ein sehr gläubiger Moslem dargestellt, überaus eitel und voller Paranoia vor möglichen Attentätern. Selbst der Generalsekretär der Straßenfegergewerkschaft sitzt deswegen im Kerker. Doch die Ängste des Diktators entbehren nicht ganz jeglicher Grundlage: Seine Führungsriegen sind ausschließlich auf ihren eigenen Vorteil bedacht und jeder katzbuckelt und intrigiert so gut und viel wie möglich. Shigris Kapitel dagegen beschreiben die Wilkür und Gewalt, der im Prinzip jeder (nicht nur Soldat) ausgesetzt sind. Doch sein Tonfall ist dabei so wunderbar trocken, dass ich beispielsweise selbst bei der Beschreibung der unschönen Unterbringung in der Folterkammer lachen musste (schon mal was von 'Do-it-yourself-Folter' gehört?).
Ein witziges Buch mit einem ernsten Hintergrund, das nicht immer ganz einfach zu lesen ist, da die häufigen Zeitsprünge gelegentlich irritierend wirken.

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