Cover des Buches Blood Red Road (ISBN: 9781407124254)
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Rezension zu Blood Red Road von Moira Young

Rezension zu "Blood Red Road" von Moira Young

von sleepingbeauty vor 12 Jahren

Rezension

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sleepingbeautyvor 12 Jahren
Inhalt: . Saba lebt mit ihrem Zwillingsbruder Lugh und ihrer kleinen Schwester Emmi am Silverlake. Der Silverlake befindet sich mitten in der Wüste, in einer fernen Zukunft in der es kaum noch Zivilisation gibt. Saba ist zufrieden mit dem beschaulichen Leben, denn sie hat keine Vorstellung davon, wie es außerhalb der Wüste aussieht. Doch eines Tages tauchen während eines Sandsturmes Reiter auf und nehmen ihr den Dreh und Angelpunkt ihres Lebens - ihren Zwillingsbruder Lugh. Auf sich allein gestellt folgt die den Entführern und findet sich bald in einer noch härteren Welt wieder und muss sich einer Reihe von Gefahren stellen. . Mein Eindruck: . Ich hatte im voraus wahnsinnig viel Gutes über dieses Buch gehört - dementsprechend hoch waren meine Erwartungen. Ich hab mich rießig gefreut und dachte es würde einschlagen wie eine Bombe - tja... Mein allergrößtes Problem war die Sprache von Blood Red Road. Das Original ist es im brutalsten Slang geschrieben - kein Vergleich zu der stark "milden" deutschen Übersetzung, in der lediglich die "e"s nach den Verben weggelassen wurden. Die fehlenden Anführungszeichen und die Wortwahl war nicht mal das Schlimmste, sondern die Fülle an grammatikalischen Fehlern. Mir schaudert es jedes Mal wenn ich so etwas lese: . "He don't" "We was" "I says" . Mir ist schon klar weshalb das so geschrieben ist. Es soll authentisch sein, es soll aufzeigen wie sehr sich die Gesellschaft zurückentwickelt hat. Eine Welt in der es keine Bücher, keine richtige Zivilisation mehr gibt. Jeder lernt von Klein auf den Dialekt und ird nie korrigiert werden - weil es keinen Duden, keine Schule etc. gibt. Die geschriebene Sprache ist in Vergessenheit geraten, das lässt sich eher als "Lautsprache" statt Englisch bezeichnen. Mir hätte es völlig gereicht, wenn die Autorin das auf die wörtliche Rede beschränkt hätte. Nach einigen Seiten habe ich den Schreibstil besser verstanden - aber wirklich angefreundet habe ich mich damit nie. Überlesen konnte ich es leider auch nicht. Abgesehen von der Sprache hat das Buch einiges zu Bieten. Es gibt eine flotte Handlung, eine starke Heldin und jede Menge Action. Es gab einige Szenen, die mir gut gefallen haben, allen voran die spannenden Käfigkämpfe. Aber die ganze Zeit habe ich darauf gewartet, dass es endlich passiert, dass mir die Charaktere ans Herz wachsen, ich richtig mitfiebere und voll dabei bin. Fehlanzeige. So distanzierend wie die Protagonistin Saba rübergebracht wurde, so kalt war ich als Leser. Natürlich muss ein Buch nicht vor Emotionen triefen, das ist eines der größten Mankos (meiner Meinung nach) an Jugendbüchern, aber ein bisschen mehr Gefühl. Überhaupt mehr Beschreibungen hätten dem Buch keinen Abbruch getan. Ich hatte so gut wie keine Ahnung, wie es dort ausschaut. Heruntergekommene Zivilisation, heruntergekommene Städte, Wüste - gut und sonst? Durch den Erzählstil kam für mich einfach nichts an Atmosphäre rüber und dadurch ist mir doch viel an Lesefreude verloren gegangen. . Fazit: . Definitiv kein schlechtes Buch. Ich kann nachvollziehen wie begeistert die Mehrheit von dem Buch ist, es hat seine starken Momente. Vielleicht werde ich irgendwann die "milde", deutsche Übersetzung lesen. Sprachlich ist das sicherlich angenehmer. Aber meine Distanz zu diesem Buch wird es wohl leider auch nicht nehmen können.
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