Cover des Buches Der Menschenfeind (ISBN: 9783458321019)
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Rezension zu Der Menschenfeind von Molière

Der Menschenfeind oder der verliebte Melancholiker

von Gwen_liest vor 10 Jahren

Rezension

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Gwen_liestvor 10 Jahren

Der „Menschenfeind“ Alceste, sieht die Menschen so wie sie sind. Hinterhältig, verschwiegen, ruchlos und fast schon bedauernswert. Er ist der festen Überzeugung, dass die ganzen „Gepflogenheiten“ abgeschafft gehörten. Man sollte frei sagen können, dass man dieses oder jenes nicht ausstehen kann und seine Gedanken über eine Person offen kundtuen.

Doch die Liebe ist da etwas anders.

Ich muss schon sagen, ich war zu Anfang sehr angetan von diesem Buch. Alceste fand ich mit seinen Aussagen gerade zu unterhaltsam. Schade, dass ihn die Liebe so blendet, genau wie die vier anderen Werber um Célimène.

Irgendwie beruhigt es mich, dass es auch damals schon so hinterhältige Damen gegeben hat. Doch was ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte, ist die Tatsache, dass Alceste ihr alles verziehen hat. Obwohl diese jeden angelogen und hintergangen hat, verzeiht er ihr. Wie blind muss dieser gewesen sein, ich weis es nicht. Doch seine Gefühle enden für sie nach einem Absatz, als Célminène beschließt nicht mit ihm unterzutauchen.

Wenigstens gibt es für die beiden Nebencharaktere Philinte und Éliante ein Happy End.

Obwohl der Schreibstil in dem Jargon der damaligen Zeit geschrieben ist, kommt man doch auf Umwegen dahinter was gemeint ist. Nicht etwas weil man, den ganzen Inhalt selbst übersetzen müsste, nein deren Aussagen und Meinungen ziehen sich meistens über ein paar Zeilen, bzw. ist uns diese Redensart einfach nicht mehr geläufig.

Trotzdem kann es passieren, dass sich ein paar Wörter hinein schmuggeln, die für die heutige Zeit schon überhaupt keine Bedeutung mehr haben. Die Muhme z.B. ist ein Begriff der schon längst veraltet ist. Hierbei zückt man einmal kurz sein mobiles Kommunikationsgerät und sofort erklärt Google einem, dass es sich hierbei um eine Tante, Amme oder Base handelt und das weibliche Gegenstück zu einem Oheim ist.

Mein Fazit hierfür lautet, auf jeden Fall sollte man es gelesen haben.

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