Mona Krassu

 4 Sterne bei 1 Bewertungen
Autor*in von Falsch erzogen und Freitagsfische.

Lebenslauf

Mona Krassu wurde 1969 im Thüringischen Weida geboren. Seit 1999 lebt sie in Gera. Sie wuchs in der ehemaligen DDR auf, erlernte im VEB Maxhütte Unterwellenborn den Beruf einer Wirtschaftskauffrau. In ihrer Jugend begeisterte sie sich für die Gedichte von Eva Strittmatter und die Romane von Heinrich Böll. Die Leidenschaft für die Sprache trieb sie an, die Kunst des plastischen Erzählens zu lernen. Sie entwickelte ihre Erzählsprache in fünf Intensivseminaren der Textmanufaktur Leipzig mit Andrè Hille und Gastdozenten (z.B. Clemens Meyer u. Feridun Zaimoglu) weiter. Zahlreiche ihrer Gedichte wurden in verschiedenen Anthologien veröffentlicht. Zum Beispiel in der jährlich erscheinenden Anthologie der Bibliothek Deutschsprachiger Gedichte München. Vom 26.05.-02.06.14 nahm sie am Künstleraustausch Frankreich/Deutschland “Kunst ohne Grenzen” in Villaines-la-Juhel teil. Im Rahmen dessen wurden einige ihrer Gedichte ins Französische übersetzt. Im 2013 erschienenen Katalogbuch „Non Finito“ des Künstlers Horst Sakulowski erschien ihr Gedicht „Totentanz der Ästhetik“, das zur Zeichnung „Kranke Muse“ von H. Sakulowski entstand. Im Mai 2016 erschien ihr Romandebüt „Alles Schafe“ bei der Format Verlagsgesellschaft, Mitte 2019 in der Edition Outbird ihr Roman "Freitagsfische".

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Mona Krassu

Cover des Buches Falsch erzogen (ISBN: 9783948887056)

Falsch erzogen

 (1)
Erschienen am 15.08.2020
Cover des Buches Freitagsfische (ISBN: 9783959151238)

Freitagsfische

 (0)
Erschienen am 20.05.2019

Neue Rezensionen zu Mona Krassu

Cover des Buches Falsch erzogen (ISBN: 9783948887056)
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Rezension zu "Falsch erzogen" von Mona Krassu

Falsch erzogen
thenightvor 4 Jahren

Solveig ist in den Augen ihrer Mutter und der Lehrer ein schwieriges Kind, sie hinterfragt was sie nicht versteht und macht sich ihre eigenen Gedanken, die sie auch ausspricht, das ist in der DDR nicht erwünscht. Ihre schwierige Familiensituation, ihr Vater ist ein Trinker, ihre Mutter zieht die kleine Schwester Susanne, vor in der Hoffnung das dieses Kind mit dem Regime konform geht, tut ihr Übriges. Als Solveig die Schauspielerin Eleonore Sattler kennenlernt, mit der sie die Liebe zu der Dichterin Eva Strittmatter teilt, entdeckt auch das junge Mädchen ihre Leidenschaft für die Schauspielerei.

*Falsch erzogen* ist ein bewegender Roman, dadurch das er in der Ich-Form geschrieben ist, kommen wir Solveig recht nah, der Leser begleitet sie von der frühen Kindheit bis zum Fall der Mauer.
Durch diese Erzählform bleibt aber auch einiges auf der Strecke. Solveig deutet viel nur an, weil sie es auch nicht wissen kann, ihrem jeweiligen Alter entsprechend, woher soll ein Grundschulkind auch wissen was die Stasi ist, was sie Nachbarn oder auch Familie erzählen darf, ohne diese in Gefahr zu bringen.
Für Leser, die die Verhältnisse in der DDR noch miterleben mussten, mögen die Andeutungen auf die Konsequenzen die Fehlverhalten mit sich bringen konnte, sofort verständlich sein, ich musste mir dann doch immer wieder bewusst machen , das Drüben, wie wir hier im Westen die DDR nannten, schon ein unbedachtes Wort Folgen haben konnte.
Sie fragt z. B. in der Schule nach was denn ein *Republikfluch* sei, ein Wort das sie nur flüchtig in Papieren ihres Stiefvaters lesen konnte. Prompt werden ihre Eltern in die Schule zitiert.

Solveig leidet sehr unter der Trennung ihrer Eltern und lehnt den Stiefvater Hartmut rigoros ab, ohne ihm auch nur den Ansatz einer Chance gibt, obwohl er sich gerade zu Anfang um sie bemüht.
Von ihren Eltern wird sie wieder und wieder enttäuscht, niemand steht wirklich hinter dem Kind, die die sie verstehen könnten, müssen selber vorsichtig sein und verdächtigen Solveig alles was sie hört an ihren Stiefvater weiterzutragen, hier kommt wieder zum Tragen, das vieles nicht ausgesprochen wird, ich vermutete nur das Hartmut für die Stasi arbeitet. Ich hätte mir oft mehr klare Aussagen gewünscht. Auch der erschreckendste Aspekt des Buches wird zunächst nur angedeutet, Solveig wird auf Betreiben ihres Stiefvaters in eine Einrichtung gesperrt, in der Frauen und Mädchen gedemütigt und misshandelt werden, um sie auf Spur zu bringen, was genau dort mit ihnen geschieht, erfährt der Leser erst am Ende des Buches als sie mithilfe eines Freundes vom Theater dieses traumatische Erlebnis wenigstens teilweise aufarbeiten kann.
Ebenso hätte ich mir gewünscht, mehr über die weiteren Protagonisten zu erfahren. Warum streiten sich Solveigs Eltern andauernd, warum spielt Eleonore Sattler nicht mehr am Theater? Welche Rolle spielt Hartmut in der Stasi? Über diese Fragen konnte ich zum Großteil nur spekulieren und dadurch blieben die Personen leider etwas blass.
Nichtsdestotrotz, habe ich *Falsch erzogen* gern gelesen. Mona Krassu ermöglichte mir einen kleinen Einblick in das Leben eines einzelnen Menschen in der ehemaligen DDR.
Bei Lesern die die damaligen Zustände hautnah erlebt haben, weckt dieses Buch sicherlich sehr unangenehme Erinnerungen.

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