Inhalt:
Als sie fünf ist, wird Mona zum ersten Mal von ihrem Stiefvater missbraucht. Jahrelang fügt sie sich seinen Drohungen und erduldet ihr Martyrium in dem Glauben, dass ihr niemand helfen kann. Als sie es nicht mehr aushält, erzählt sie ihrer Mutter von den Dingen, die niemand wissen darf. Die jedoch schenkt ihr kein Gehör und verurteilt sie damit zu einem unentrinnbaren Kreislauf aus Leiden, Angst und Scham. Hilflos muss Mona mitanschauen, wie sich der brutale Stiefvater auch noch an ihrer kleinen Schwester vergeht.
Erst dreißig Jahre später schreibt Mona einen Brief an ihre Mutter. Die wegschaute, die nichts wissen wollte, die den Missbrauch duldete. Endlich erzählt Mona ihr all das, was sie damals nicht sagen durfte. Mit beklemmender Eindringlichkeit konfrontiert sie ihre Mutter mit der schrecklichen Wahrheit. Doch mehr als um die Mutter geht es um Mona selbst: Wort für Wort befreit sie sich von ihrer Vergangenheit.
Amazon sagt:
Flüsterkind ist der ehrliche, schonungslose Bericht einer Betroffenen, der zeigt, dass es mehr als einen Schuldigen gibt, wenn es um Kindesmissbrauch geht: den Täter und diejenigen, die wegschauen und ihn gewähren lassen.
Meine persönliche Meinung:
Ebenso, wie es im Leben darum gehen sollte, sich die schönen Dinge immer und immer wieder vor Augen zu halten, sich Erinnerungen durch Fotos, Videos, Mitbringsel zu machen und sich besondere Momente immer wieder zu vergegenwärtigen, geht es meines Erachtens auch ganz klar darum schwere und belastende Erfahrungen verarbeiten zu können.
Dazu, denke ich, gibt es verschiedene Wege, diese auszudrücken, ob zu malen, durch Bewegung, Gesang/Musik, oder eben auch durch Worte...
Das Buch "Flüsterkind" trifft meine Seele und zwar auf Grund der Grausamkeit des hier Erlebten der Autorin, aber auch wegen dieser unbrechbaren Stärke, die sie immer wieder an den Tag legte. Und letzten Endes auch wegen ihres unglaublichen Entschlusses, die Wahrheit so schonungslos und klar zur Sprache zu bringen! Eine Sprache, die berührt, die bewegt, die schockiert, die nichts verschleiert...
Dieses Buch: ein Befreiungsschlag, der reinen Tisch macht, der alles sagt, der erzählt, was gewesen ist und dass diese eine Person im Leben, der man schon vor der Geburt das Wertvollste schenkt, nämlich seine Liebe und sein Vertrauen, einfach nichts getan, einfach nicht geholfen hat... !?
Dass dieses Buch wahrscheinlich ein nie so großer "Trost und Befreiungsschlag" für die Autorin sein wird, wie wir es uns für sie wünschen würden, ist uns wohl allen klar. Manche Erinnerungen bleiben immer haften.... Dennoch macht es Mut und Hoffnung zu lesen, wie weit man kommen, wie gut man es schaffen kann, zu be- und verarbeiten, das Leben gut zu leben.