Raphael, ein luxemburgischer Banker, fährt nach goßen finanziellen Verlusten in den Urlaub nach Südtirol um etwas Abstand zu gewinnen. Die Arroganz seiner „Freunde“ und dem Großteil seiner Familie treibt ihn nach kurzer Rückkehr wieder nach Schenna, einem kleinen Dorf über Meran. Dort hat er bei seinem ersten Aufenthalt den Bergbauern Luis kennengelernt, von ihm mietet er eine Ferienwohnung bis zur nächsten Saison. Doch leider wird die Idylle empfindlich gestört. Bei seinen Wanderungen mit und ohne Luis stößt er auf mehrere Leichen, anfangs nur Tiere . . .
Durch die Häufigkeit der Vorfälle in der ansonsten sehr ruhigen Gegend seit seinem Aufenthalt geraten er und Luis, mit dem er sich immer mehr anfreundet, selbst ins Visier der Ermittler. Tja, merkwürdig ist der zeitliche Zusammenhang ja schon, haben sie eventuell doch recht?
Moni Reinsch führt uns in ein Südtirol ganz ohne Touristenströme, die Wandersaison ist beendet und die Einheimischen sind unter sich. Aber nicht nur die Touristen bringen Unfrieden ins Tal, auch unter den Hiesigen schwelen Konflikte. Im Roman zeigt die Autorin auch das besondere Verhältnis zwischen den verschiedenen Polizeiorganisationen in Italien auf, das nicht von besonderer Zuneigung geprägt ist. Sehr real ist für mich auch geschildert, wie unterschiedlich die Menschen vor Ort mit dem Fremden Raphael umgehen, von Offenheit bis Abneigung ist alles dabei. Das Bemühen um Integration trägt aber dann ja doch noch Früchte, die sein Leben für immer verändern könnten . . .
Für mich ein Roman, der Spannung mit vielen liebenswerten Details über Land, Leute und Leben in Südtirol verbindet.