Liebesheirat von Monica Ali gelesen dank Netgalley
2 junge Ärzte wollen heiraten, sie Inderin aus einer traditionell denkenden Familie und er, der Sohn einer emanzipierten Feministin, die das einzige Kind stellenweise als Partnerersatz behandelt, fürchten die erste Begegnung der Eltern und versuchen dort jedes Anecken zu verhindern. Trotz gegenteiligem Wunsch stimmen sie einer großen Hochzeit mit allem Drum und Dran zu.
Man erwartet die kulturelle Konfrontation doch es kommt ganz anders. Zwischen der Arbeit in der geriatrischen Abteilung des Krankenhauses, Fallgesprächen mit ihrem Vater, der anstehenden Vorbereitung auf die nächste Prüfung sowie dem Versuch eine Brücke zwischen dem lethargischen Bruder und den Eltern zu bauen, erfährt Yasmin von der Untreue ihres Verlobten…
Alle Personen in dieser Geschichte leben aus einem ständigen Verschweigen ihrer Befindlichkeiten. Um alles wird herum geschwiegen bis eine Konfrontation unumgänglich ist und während sie an einem Ende eine Situation lösen, bricht am anderen Ende eine Welt zusammen. Erst als sich alle maximal auseinanderentwickelt haben, schafft die Katastrophe, dass Yasmins Familie sich wieder aufeinander zu bewegt.
Die Geschichte ist völlig anders, als ich erwartet hätte, gerade der Aspekt der indischen Familie spielt nur ganz oberflächlich ins Geschehen hinein. Gerade die zubereiteten Speisen und gelegentlich die Kleiderwahl der Mutter unterstreichen ihre Herkunft. Doch auch die britische moderne Frau der Oberschicht passt nicht in die Erwartung hinein. Leider bleiben alle Beziehungen in diesem Buch eher an der Oberfläche. Wo es tiefe Gefühle gibt, geschehen sie eher nebenbei.
Die Geschichte wechselte für mich zwischen einem Nebenbei-Lesevergnügen und Phasen in denen ich auf den Fortgang gespannt war. Insgesamt eher mittlerer Unterhaltungswert.
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