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(6 Sterne = sehr gut, 3 = durchschnitt, 1 = na ja
Spannung: *****, Erotik: ***, Witz: **, Interessant: *****
Ewen Lamont ist der Sohn, eines für ihn gesehen Trunkenboldes mit erheblichem Ägernispotenzial, von Fynlay Lamont einem Befehlshaber, der Sir James Stewart verpflichtet war. Als junger Mann schämte er sich für die Rauflustigkeit, das Wetten und die Trunksucht seines Vaters. Er störte den Frieden und verwickelte ihren Clan immer zu in neue Schwierigkeiten und wenn Ewen Lamont eines nicht sein wollte, dann war es wie sein Vater zu sein. Er wollte pflichtbewusst, loyal und nützlich sein. So kam es denn auch, dass er als Hunter in die Rige der geheimen Krieger, Highland Garde, des schottischen Königs Robert Bruce aufgenommen wurde. Einer von Zwölf, von denen jeder in einer anderen Diszilplin der Beste war. Sie wurden von den einfachen Leuten und Bauern als "Phantome" bezeichnet und verehrt oder gefürchtet, da sie wie Geister plötzlich vor den englischen Truppen erschienen und sie alle töteten.
Janet oder wie sie sich unter ihrem Decknamen nennt; Schwester Genna, war ihrerseits ebenso wichtig für den schottischen König und seinen Sieg gegen die Engländer. Sie gehörte zu einem Teil von Kirchenanhängern, die Informationen über die Grenze schmuggelten, um den Schotten den Sieg zu sichern. Ein Auftrag des Königs sandte Ewen und einen weiteren der Zwölf in das Grenzland um den Kurier zu finden und eine neuerliche, sehr wichtige, Nachricht direkt abliefern zu lassen. Auf der Suche nach diesem Kurier, einer Nonne genannt Schwester Genna, stiessen sie auf einem Wald nähe Roxburghs auf eine Truppe von Engländern, die sich gerade über zwei Nonnen hermachten. Die Absicht war klar; sie hatten schändliches vor. Doch bevor die beiden Krieger hatten eingreifen müssen, erkämpfte sich Schwester Genna in ihrer Redegewandtheit die Oberhand und die Engländer hielten inne, da sie Gottes Zorn fürchteten, wenn sie sich an Nonnen vergehen würden. Dies nutzen die beiden schottischen Highlander, griffen an und töteten die Männer. Als Ewen die Nonne durch die Büsche erblickte, wie sie da vor den Soldaten stand, nackt und mit blondem Haar, weil der Engländer ihr die Kleider zerrissen hatte, da geschah tief in ihm etwas. Gefesselt von der Schöhnheit dieser Frau wollte er dafür sorgen, dass sie sicher am nächsten Ort angelangte, den sie aufsuchen wollte. Denn seiner Meinung nach gehörten Frauen nicht in den Krieg und schon gar nicht als Kuriere. Die Reise ist nicht sehr lang, jedoch intensiv. Ewen verliert seine Beherrschung, da Schwester Genna sehr an seinem Geduldsfaden zerrt und lässt sich von seinen Gefühlen ihr gegenüber leiten. Er küsst sie überschwänglich und berührt sie unsittlich. Als er seinen Fehler bemerkt, ist er erschüttert über sein Verhalten und versucht alles von sich zu weisen. Die beiden trennen sich ohne viele Worte am Ankunftsort der Nonne und Ewen begibt sich auf weitere Missionen für Schottland. Doch er kann nicht vergessen und als er zufälligerweise beim nächsten Besuch seines Königs auf Mary, die Frau des jüngsten Garde Mitglieds, Kenneth Sutherland genannt Ice, trifft, trifft ihn beinahe der Schlag. Schwester Genna ist Marys Zwillingsschwester. Aufgebracht stellt er seinen König zur Rede und will wissen, weshalb er diese Frau in Gefahr bringt und will ihn davon überzeugen, sie von diesem Dienst abziehen zu lassen. Doch Robert Bruce hat bereits schon neue Pläne für seine Kurierin und will sie mit dem Sohn seines Gefolgsmann verheiraten und zwar mit niemand geringerem als dem Sohn Sir James Stewarts, Walter. Ewen erhält den Auftrag Schwester Genna zurück zu bringen, damit der König ihr dies mitteilen kann. So begibt er sich mit einigen der Krieger Garde wieder Richtung Roxburgh, um die falsche Nonne zu finden und sie zum König zu bringen. Er ist wütend und zugleich frustiert, dass sie ihn belogen und an der Nase herumgeführt hatte. Er findet sie schliesslich und bemüht sich, indem wissen, dass sie seinem Lehnsherren gehören wird, von ihr fernzuhalten. Was sich beinahe als unmöglich herausstellt. Am letzten Abend dieser Reise kann er nicht mehr an sich halten und lässt seinen Gefühlen endlich freien Lauf. Was Janet äusserst befriedigt, denn sie glaubt dem kalten Stein nicht, dass ihm der Kuss im Wald, Monate zuvor, nichts bedeutet hatte und sie will dieses Gefühl wieder erlangen. Ewen behält die Nachricht ihrer baldigen Verlobung natürlich für sich, da er befürchtet, dass sie ihn sonst nicht begleiten würde. Als Janet am Abend bevor sie das Schiff erreichten, dass sie zum König bringen sollte, erfährt, dass er sie belogen hat, will sie nur noch weg von ihm. Denn sie hatte fälschlicherweise geglaubt, dass er seine Meinung über Frauen und Aufträge und einer Arbeit, die ebenso wichtig war, wie jene eines Kriegers, endlich zu würdigen wüsste. Dass er nicht über sie bestimmen würde. Doch genau das hatte er wieder getan. So könnte sie sich keine Zukunft mit ihm vorstellen. Janet flieht, da Ewens Beinverletzung, die er sich in einem Kampf zugezogen hatte, schwer an ihm nagte und ihn in Fieber versetzt. Janet meint jedoch, er habe nur zuviel getrunken und nutzt die Gunst der Stunde zur Flucht. Sie will ihren Auftrag und ihre Informantin in Roxburgh nicht verlieren, also macht sie sich auf die Reise zurück. Ewen erwacht und versucht sich aus dem Fieberschmerz zurückzukämpfen, was ihm misslingt. Er wird ohnmächtig und dann von Angel, der einzigen Frau in der Garde, die Heilerin ist, versorgt. Seine Loyalität verlangt von ihm dem König alles zu beichten, was diesen selbstverständlich in Rage versetzt. Er entlässt Ewen aus der Garde und nur Ewens versprechen Janet wieder zu finden und zu ihm zu bringen, bewahrt ihn vor dem Kerker. Mit einigen der Garde macht er sich erneut auf die Suche nach Janet, die sich allerdings als ziemlich schwierig erweist. Am Ende findet er sie jedoch und kann sie erneut "retten", obwohl auch hier Janet gut in der Lage war sich zu verteidigen. Die Männer der Garde und Janet reisen zum König, während Ewen sich entschuldigen lässt und verspricht, dass er sie finden wird und bald zurückkehrt. Ungeduldig wartend verweilte Janet beim König und nutzte ihre gewandte Zunge, um ihm darzulegen, dass sie nicht gewillt war Walter Stewart zu heiraten, sondern nur Ewen. Der König ist zwar nicht begeistert, doch er kann seiner Retterin, diesen Wunsch kaum abschlagen. Denn die Information in Roxburgh hatte ihn davor bewahrt bei Friedensverhandlungen mit England gefangen genommen zu werden. Ewen und Janet erhalten ihre Chance.
Kritik:
Was mir manchmal gefehlt hat, war die Tiefe der Ereignisse und ich weiss nicht, ob das die "Schuld" der Reihe an sich ist. Ich könnte mir gut vorstellen, dass einige Szenen möglicherweise aus der Sicht eines anderen Garde Mitglieds detailierter berichtet werden. Das ist halt immer bisschen die Schwierigkeit bei Bänden, die ineinander verwoben sind. Obwohl ich sagen muss, dass ich solch umfangreiche Reihen wahnsinnig liebe. Jedoch könnte man, auch wenn es eine Reihe ist und man tunlichst vermeiden will sich zu wiederholen, ein paar ausführlichere Sätze hinzufügen, die auch etwas mehr preisgeben meiner Meinung nach. Gerade als Ewen Sutherland, also Ice, trifft und Mary das Kind bekommt, da wird man von der Sachlichkeit der wenigen Sätze etwas aus der Geschichte katapultiert. Es ist mehr "Tell" als "Show" umgesetzt in diesen Momenten, was ich sehr schade fand.
Was mich ebenso störte waren die teilweise schon sehr klischeehaften Beschreibungen des Anschmachtens und Aussehens. Ihre Schöhnheit und er und seine Muskeln. Ich fand die immer wiederholende Betonung dessen etwas langatmig. Natürlich ist man auch vom Aussehen seines Gegenübers verführt, doch immer nur davon zu schwärmen ist mir zu platt. Da hätte ich mir mehr erhofft, gerade weil Janet hier kein zartes Blümchen ist, sondern für ihre Zeit sehr aussergewöhnliche Dinge tun kann. Das zieht sich dann auch in meine Kritik an die "Garde" an sich. Man erfährt zwar nicht allzu viel von den anderen, jedoch habe ich das so verstanden; diese Männer sind nicht nur unmöglich gut im Kämpfen, sondern alle sind unglaublich schön, heiss und alles was eine 'Frau sich wünschen kann'. Das bringt mich immer ein wenig ins Wanken, da für mich dies wenig realistisch ist. Ja, jetzt könnte man sagen, "was davon ist denn überhaupt realistisch", okay, aber auch wenn dies ja auch der Phantasie der Autorin entsprungen ist, so kann eine solche "Klischee" Liebesgeschichte doch auch den Bezug realistisch, logisch was sich auf die Innere Kongruenz bezieht aufweisen. Und dann hab ich ehrlich gesagt Mühe, wenn alle heiss, muskulös etc. sind. Ich hätte hier gerne ein paar mehr Typen bedient gesehen, gerade bei Viper (heimliches Eindringen), Ranger (Späher und Kundschafter) und auch eigentlich bei Hunter (Fährtenleser und Menschenjäger), da diese spezifischen Aufgaben eher zu unauffälligen Typen passen würden. Vielleicht wird in den anderen Bänden etwas mehr von den Garde Mitgliedern verraten und dann werde ich womöglich eines besseren belehrt.
Und zu guter Letzt; es könnte sein, dass es an der Deutschen Übersetzung liegt, doch hatte ich 3-4 Stellen an denen ich nicht verstand, was geschehen war. Es fühlte sich so an als wären 2-3 Sätze untergegangen und ich habe etwas verpasst. Auch gab es ein, zwei Sätze, die überhaupt keinen Sinn ergaben. Teilweise wurde hier auch nicht schön lektoriert, da sich Fallfehler und Tippfehler immer mal wieder zeigten.
Summa summarum:
Ich habe das Buch schnell gelesen, da ich die Story sehr spannend fand. Die beiden Charaktere haben mir gut gefallen, man lernte sie kennen und auch ihre Gedanken. Ich fand Janet noch einen Ticken näher und nachvollziehbarer, wo Ewan eher noch etwas weiter weg war. Ich weiss nicht, ob das so sein sollte, weil man vielleicht damit die 'typische männliche Art' suggerieren wollte? Ich hätte mir bei Ewan deshalb manchmal noch etwas mehr Tiefe in seinen Gedanken gewünscht. Ich habe die Protagonisten kennengelernt und mochte sie auch, doch dass sie sich vollkommen in mein Herz gebrannt haben, das haben sie leider nicht geschafft. Für ein paar Stunden Lesevergnügen ist die Geschichte auf jeden Fall zu haben!