Cover des Buches Freiwild (ISBN: 9783426199329)
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Rezension zu Freiwild von Monika Bittl

Freiwild

von Ikopiko vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Das interessante Leben einer gerechtigkeitsliebenden Frau wurde durch die Aneinanderreihung von Fakten ermüdend dargestellt.

Rezension

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Ikopikovor 9 Jahren
„Ich frage nicht mehr, warum die Welt ungerecht ist. Ich frage mich, warum ihr alle euch das gefallen lasst?“

Monika Bittl und ihre Tochter haben ein merkwürdiges Erlebnis in einem Waldstück im Bayrischen Wald. Dies nimmt die Autorin zum Anlass, ein Buch über Theres Pritzl zu schreiben. Eine Frau, die Mitte des 19. Jahrhunderts genau an diesem Ort für Freiheit und Gerechtigkeit kämpfte.

Theres Pritzl ist unehelich geboren. Nach dem Tod ihrer Mutter wächst sie bei ihrem leiblichen Vater auf, ohne von der Vaterschaft zu wissen. Auch der Rest der Familie weiß nicht, dass Theres die Tochter des Familienoberhauptes ist, ahnt es jedoch. Sie sieht in dem Mädchen nur einen nutzlosen Esser und lässt sie das auch deutlich spüren. Theres jedoch verzagt nicht, sondern ist sehr wissbegierig und lernt lesen und schreiben. Dies ist für Frauen zu damaliger Zeit etwas Besonderes. Es hilft ihr, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und eine Bürotätigkeit im fernen München zu übernehmen. Ein junger Mann höheren Standes verliebt sich in sie und möchte sie heiraten. Doch Theres erwartet mehr vom Leben als das Dasein als brave Ehefrau. Sie begegnet zufällig dem Heigl und taucht mit ihm unter. Heigl ist eine Art Robin Hood. Er bestiehlt die Reichen und gibt den Armen. Theres und er leben in einer Höhle und bilden eine Familie. Die Obrigkeit setzt alles daran, das Räuberpaar zu fangen. 1854 gelingt dies, und die beiden landen vor Gericht.

Monika Bittl hat mit Hilfe von gut recherchierten Fakten aus alten Dokumenten, Tagebuchaufzeichnungen und Zeitungsartikeln das Leben der Theres Pritzl nachgezeichnet. Anlass hierfür war eine plötzliche grundlose Ohnmacht der Autorin und ihrer Tochter bei einem Spaziergang im Bayrischen Wald. Monika Bittl „erschien“ Theres. Diese war ihr bis dahin unbekannt, ihre Geschichte ließ sie jedoch nicht mehr los.

Für mich als Leserin ohne jeglichen Bezug zum Bayrischen Wald und dessen Geschichte war das Buch schlichtweg langweilig. Zeitungsausschnitte, Tagebuchnotizen und Zeugenaussagen reihten sich aneinander, es wurde keinerlei Spannung aufgebaut. Die Lebensgeschichte von Theres bietet Stoff für einen tollen historischen Roman. Schade, dass Frau Bittl ihre Forschungsergebnisse nicht hierfür genutzt hat.
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