Die Autoren unterteilen ihr Buch in mehrere Lebensabschnitte ihrer Protagonisten Eva Maria und Thies. Die beiden lernen sich im Alter von gut sechs und zehn Jahren auf einer Zugfahrt kennen. Sie haben einen besonderen 'Draht' zueinander und Thies schreibt ihre Adresse auf.
So startet der erste Buchteil, geprägt von den Gegebenheiten im Ruhrgebiet des Nachkriegsdeutschlands mit Wünschen, Erwartungen, Albträumen, Hochdeutsch und Platt und zwei Kindern, die sich, auch Widerständen zum Trotz, anfreunden und durch Intervention der Mutter, sich schließlich erstmals aus den Augen verlieren.
Auch ein weiteres Mal treffen sie sich zufällig im Zug, diesmal gen Süden, verbringen wunderbare gemeinsame Tage in Venedig um anschließend jeder für sich, auf ein Lebenszeichen des anderen zu warten. Ihre Leben driften auseinander, mit Verletzung im Herzen und doch ohne eine wirkliche Lösung vom anderen, bis sie schlussendlich, geprägt von ihren Erfahrungen und Schicksalsschlägen, wieder zusammen kommen.
Die besonderen, sprachlich gezeichneten Bilder, die Hoffnung auf ein besseres Leben, den Wunsch nach Selbstverwirklichung, aber auch die Unterdrückung/Misshandlung von Frauen und kommunikative Missverständnisse ebenso vermitteln wie auch Eifersucht und Neid, lassen einen die verschiedenen Zeiten und Befindlichkeiten mit empfinden, als seie man mitten im Geschehen.
Ein sehr einfühlsam und intensiv geschriebenes Buch..