Rezension
Inhalt:
Die einen wollen Arzt werden, die anderen Germany’s Next Topmodel – aber niemand, wirklich niemand hat Lust, die lieben Verstorbenen unter die Erde zu bringen. Gerda ist trotzdem Bestatterin geworden. Nicht aus Berufung, sondern eher aus Versehen – und nun will sie diesen extravaganten Job so schnell wie möglich wieder loswerden. Eine lebensbejahende Frau wie sie kann doch unmöglich Totengräberin sein. Noch dazu geschehen in ihrem Umfeld neuerdings allerlei mysteriöse Unfälle. Und auch das unerwartete Ableben von Ehemann Bernd kommt denkbar ungelegen …
Meine Meinung:
Das Buch „Bernd, der Sarg und ich“ ist ein Kurzroman mit gerade mal 118 Seiten, der meine Erwartungen von einer humorvollen und lebendigen Geschichte rund um die Bestatterin Gerda Geier nicht erfüllen konnte. Es wird aus der Perspektive von Gerda Geier erzählt, jedoch ist der Schreibstil sehr abgehackt, extrem nüchtern und emotionslos. Die Protagonistin wirkt flach, unnahbar und schon fast unsympathisch. Ich konnte einfach nicht mit ihr warm werden, ihr Verhalten war bestenfalls naiv, schlimmstenfalls völlig unangemessen und unglaubwürdig. Der trockene und sehr kurz gehaltene Schreibstil tut sein Übriges. Insbesondere zu Beginn reiht sich ein skurriles Ereignis an das nächste, jedoch ohne dass die Autorin näher darauf eingeht. Der Leser hat keine Zeit durchzuatmen und über die Geschehnisse nachzudenken. Auch wirkt alles sehr überzogen und zu gewollt. Dem Buch fehlt der rote Faden und auch den beworbenen schwarzen Humor konnte ich nicht finden. Lediglich die Bagger Szene am Ende konnte mir ein Schmunzeln entlocken. Schade, denn die Idee hinter der Geschichte hat eigentlich Potenzial – nur die Umsetzung hat meinen Geschmack nicht getroffen. Daher kann ich auch nicht mehr als zwei Punkte vergeben.