Monika Götsch

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Autor*in von Grüne Witwe.

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Cover des Buches Grüne Witwe (ISBN: 9783908777786)

Grüne Witwe

(1)
Erschienen am 15.08.2012

Neue Rezensionen zu Monika Götsch

Cover des Buches Grüne Witwe (ISBN: 9783908777786)
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Rezension zu "Grüne Witwe" von Monika Götsch

HeikeG
Rezension zu "Grüne Witwe" von Monika Götsch

"Gehen wir nach Amerika, die Sonne putzen."
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Amerika - der Inbegriff des freien Lebens und das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dies mag einerseits am dortigen unbeschwerten Lebensstil liegen, andererseits aber auch, weil die USA für jeden das passende Fleckchen Erde bereithält. Das finden auch Anna, ihr Bruder Michael und der Rest ihrer Clique, allen voran der charismatische " Komantsche". Es ist Sommer und die Heranwachsenden lungern mehr gelangweilt als agil, mehr angetrunken, als nüchtern, am Baggersee ihres Heimatortes herum. Es sollte ihr letzter gemeinsamer Sommer werden und ihrer Lebens-Sinnsuche ein rapides, ein tragisches Ende setzen. Die Weichen werden neu gestellt, als sie ihre eigene Statusunsicherheit und diverse Lebensprobleme, ihr Gefühl nach Macht und Stärke, auf Kosten eines Anderen ausleben. "Manchmal entscheidet sich viel in ganz kurzer Zeit."
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"Alles, dachte ich damals, kann man besser machen, man lässt es einfach hinter sich und baut das Eigene dagegen, das dann genau so da steht, wie man es für richtig hält.", sinniert Anna. Doch zwanzig Jahre später wird sie jäh mit den Ereignissen von damals konfrontiert. Michael setzt seinem Leben ein jähes Ende. "Fünfzehndrei", so wie Anna von ihm früher genannt wurde, kehrt aus der Stadt zurück, dahin wo das Ende seinen Anfang nahm. Im ehemaligen Wohnwagen ihres Bruders, an eben jenem Kiessee, drängen Reminiszenzen mit einer düsteren Kraft immer stärker an die Oberfläche. "Das Selbstverständliche kommt nicht darin vor. (...) Dabei zwinge ich mich oft, das Gute zu erinnern. Den ruhigen Takt. Stunden, die leicht waren und zuverlässig wiederkehrten. Aber meistens nimmt das Erinnerte gerade dann, wenn ich meine, etwas gefunden zu haben, eine Wendung, die mir nicht geheuer ist." Der idyllische See will sein düsteres Geheimnis offenbaren: "Wenn ich hineinspringe, reißt seine Oberfläche auf, und ich habe eine Ahnung von etwas, das schmerzlich ist und unabänderlich.", so Anna.
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"Grüne Witwe" ist ein hintergründiger, spannend verwobener Roman über eine Jugend, die viel zu schnell zu Ende ging. Das Buch erzählt von der Suche einer Frau nach den eigenen Prägungen. Die Erzählerin Anna berichtet im Hier und Jetzt von Damals: eine Geschichte der Aufarbeitung mit der großen Kraft von Erinnerungsbildern. In einer gelungenen Mischung aus Einfühlsamkeit und Distanz, aus Melancholie und Reserviertheit wirft Monika Goetsch, die 1967 in Marburg geboren wurde und nach dem Studium von Literatur-, Theater- und Kommunikationswissenschaften als Redakteurin für verschiedene Tageszeitungen und Zeitschriften arbeitete, einen Blick hinter die Fassade menschlichen Tuns und die vielfältigen Gefühlsverästelungen heranwachsender Jugendlicher. Ihre klare, ruhige Sprache und die schlichten Dialoge entwickeln eine einprägsame Kraft und Tiefe. Eine Autorin, die man sich merken sollte.
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"Nichts habe ich bisher getan von dem, was ich tun wollte. (...) Dabei gibt es so vieles, was du tun und wissen musst." (aus "Grüne Witwe")

Cover des Buches Wasserblau (ISBN: 9783908777588)
M

Rezension zu "Wasserblau" von Monika Goetsch

mariposa27
Rezension zu "Wasserblau" von Monika Goetsch

Ellen, eine junge Frau, schwanger, lebt bis zu einem Anruf ihr gewöhnliches Leben mit ihrem Ehemann und der gemeinsamen Tochter Lotte. Eine ältere Frau bittet sie so schnell wie möglich nach Petersbach zu kommen, der genaue Grund wird ihr bis dato nicht verraten. Die schwangere Ellen macht sich auf den Weg in ihr früheres Leben, welches nicht nur von guten Zeiten geprägt war. In Petersbach angekommen, stellt sich heraus, dass Ellen mit ihrer Mutter, die vor gar nicht so langer Zeit verstorben ist, verwechselt wurde und ihr daher die geheimnishüttende Mappe nicht überreicht werden kann. Nun schwelgt Ellen in Erinnerung an ihre Kindheit, doch einige Geschehnisse schien sie einfach nur verdrängt und daher vergessen zu haben..

Insgesamt fiel es mir sehr schwer mich in das Buch hineinzufinden, was mir auch noch durch die Zeitsprünge in Ellens Vergangenheit und dann wieder in die Gegenwart erschwert wurde. Ich hätte mir hier gerne einige Hinweise gewünscht, was auch für die wörtliche Rede gilt. Zeitweilen wusste ich gar nicht, ob es sich um die Gedanken der Charaktere handelt oder wirklich um gesprochene Worte. Auch die Handlung schien sich endlos hinzuziehen, jedoch muss ich zugeben, dass das Ende doch einiges wettgemacht hat. Die Autorin hat darauf sehr schön hingearbeitet, sodass die Auflösung für mich wirklich überraschend war. Es schwingt etwas Melancholie und Sehnsucht in diesem Buch mit. Worte und Handlungen, die längst ausgesprochen werden mussten, sich jedoch im Verlauf der Zeit verloren haben.

Fazit:

Ein melancholisches, etwas langatmiges Buch, das jedoch zum Schluss eine überraschende Wendung nimmt.

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